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Nuke City

Nuke City

Titel: Nuke City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Dowd
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Angehörige ihrer eigenen Rasse.« Moons Gesicht verriet keine Gefühlsregung. »Sie hatte keinen leichten Tod.«
    Kyle versuchte sich aufzurichten, aber er war zu schwach. Die Schmerzen in seinem Bein waren nur noch ein dumpfes Pochen, aber der Rest seines Körpers fühlte sich an, als bestünde er aus nassem Lehm. Irgendwo draußen bellten zwei Hunde einander an.
    »Du warst sehr krank«, sagte Seeks-the-Moon. »Ich habe versucht, dich nach besten Kräften zu heilen, aber ich fürchte, das, was du mich gelehrt hast, war nicht genug, um dich wieder ganz gesund zu machen.«
    »Wie lange war ich weg?«
    »Vor zwei Tagen habe ich dich gefunden. Du warst mindestens vier Tage auf der Straße.«
    »Eine Woche?« sagte Kyle. »Eine ganze Woche ist vergangen?«
    »Sechs Tage.« Von Seeks-the-Moon ging eine merkwürdige Anspannung aus, die Kyle nicht einordnen konnte.
    Kyle versuchte noch einmal, sich aufzurichten, und diesmal meldete sich der Schmerz in seinem Bein, der ihn durchzuckte und wieder auf das knarrende Bett zurücksinken ließ. »Beth«, sagte er, »weißt du, was mit...«
    »Nein, ich weiß es nicht«, sagte der Geist leise.
    Kyle stützte sich unter Schmerzen auf einen Ellbogen. Schon diese leichte Übung reichte aus, um ihn fast wieder ohnmächtig werden zu lassen. »Ich muß herausfinden, ob mit ihr und Natalie alles in Ordnung ist.«
    Der Geist bewegte sich nicht, aber in seine Miene schlich sich ein Anflug von Traurigkeit. »Du bist mit Sicherheit weit von ihnen entfernt und zu schwach, um nach ihnen zu suchen. Du würdest die Suche nicht überleben.«
    Wütend wollte Kyle den Geist telepathisch anschreien, aber seine Worte verhallten im Nichts. Zwischen ihnen bestand keine Verbindung mehr. Kein Band, keine Empathie, nichts. Kyle starrte Seeks-the- Moon an und erinnerte sich an die Leere, die er empfunden hatte, als er hinter dem Müllcontainer lag. Und registrierte die Leere, die er auch jetzt noch empfand ...
    »Du bist frei...«, sagte er zögernd.
    Seeks-the-Moon sah weg und nickte dann. »Du warst sehr schwer verletzt. Ich glaube, du warst dem Tod so nah, wie man ihm überhaupt kommen kann, ohne zu sterben. Du hast überlebt«, sagte er, »aber ich bin frei.«
    »Ich verstehe«, sagte Kyle, und der Geist legte den Kopf ein wenig zur Seite, so daß sich seine Augen nicht mehr im Licht befanden. Sie glitzerten Kyle dennoch an, reflektierten das wenige Licht, das sie erreichte.
    »Was wirst du tun?« fragte Seeks-the-Moon nach einer Weile.
    »Was ich tun werde? Ich verstehe die Frage nicht.«
    »Wirst du versuchen, mich wieder unter deine Kontrolle zu bringen?«
    Kyle starrte den Geist an, während dieser weiterredete. »Du hast mich erschaffen. Du hast das Recht dazu.«
    »Ich glaube nicht, daß ich es könnte.«
    »Das ist unwichtig. Wichtig ist, ob du es willst.«
    Kyle legte sich wieder hin und bedeckte die Augen mit seinem Arm. Was wollte er? Was konnte er tun? Was war geschehen? »Ich weiß es nicht«, sagte er. »Ich brauche Zeit zum Nachdenken.« Er brauchte vor allem Schlaf.
    »Und je länger du nachdenkst, desto mehr verheilen deine Wunden und desto stärker wirst du«, sagte Seeks-the-Moon.
    »Ja«, sagte Kyle. Und dann werde ich Kraft genug haben, um dich herauszufordern, dachte Kyle. Und das weißt du auch.
    Aber der Geist schwieg und gestattete ihm zu schlafen.
     
    Als er das nächstemal erwachte, jäh und desorientiert, während sein Verstand noch zwischen Traum und Realität hin und her irrte, saß eine Frau in dem Sessel, auf dem zuvor Seeks-the-Moon gesessen hatte. Sie kam ihm bekannt vor, und in seiner Verwirrung und dem matten rötlichen Licht, das von draußen hereinfiel, war sie Beth. Er bewegte sich auf sie zu, und sie verschwand, verschmolz mit dem Schatten des Sessels, während er endgültig erwachte.
    Kyle schüttelte den Kopf und strich sich mit den Fingern durch den Bart, der ihm in den letzten Tagen gewachsen war, und durch den schmutzigen, fettigen Filz seiner Haare. Er fühlte sich ausgeruht, doch da war immer noch ein dumpfer Schmerz in seinem Körper, aber auch nicht mehr als das. Er richtete seine Sinne nach innen und untersuchte sich. Überrascht stellte er fest, daß die tiefen Wunden, die er gespürt hatte, als er auf der Straße lag, verschwunden, verheilt und nicht mehr waren als blasse Erinnerungen. Sogar sein Bein war verheilt. Die Knochen waren alle wieder ganz. Er sah jedoch auch, daß sein Bein in den nächsten Tagen zumindest bei Belastung noch sehr stark

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