Nuke City

Titel: Nuke City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Dowd

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freiwillig zurückgeblieben, um die schwachen Versuche der Truman-Organisation zu koordinieren, Melissa zu finden. Doch noch bevor sie damit hatte beginnen können, waren die Insektengeister über den Truman Tower hergefallen. Die Botschaft endete mit der Bemerkung, daß Hanna und die anderen das Gebäude über das hochmoderne Evakuierungssystem für Brandfälle verlassen würden. Das war das einzige Lebenszeichen, das Seeks-the-Moon von ihr finden konnte, und da hatte der Geist beschlossen, Kyle zu suchen.
    All das war vor einer Woche geschehen.

    »Ich muß es versuchen«, sagte Kyle zu ihm. Seeks-the- Moon starrte ihn nur an. »Ich habe etwas Einfluß«, sagte er. »Vielleicht finde ich heraus, was wirklich los ist.«
    »Sie werden dich erschießen.«

    »Nein, das werden sie nicht. Sie erschießen niemanden.«
    »Die Leute auf der Straße haben gesagt, daß die Regierung alle Leute erschießen läßt, die auszubrechen versuchen.«
    »Das glaube ich nicht. Die Leute haben Angst, und wenn das der Fall ist, werden alle möglichen Geschichten in die Welt gesetzt«, sagte Kyle. »Außerdem muß ich nach Norden.«
    »Deine Frau.«
    »Mein Exfrau«, sagte Kyle, »und meine Tochter.«
    »Wo willst du nach ihnen suchen? In ihrem Büro? Bei ihr zu Hause? In der Schule deiner Tochter? Die Chance, daß sie sich noch an einem dieser Orte befinden, ist sehr gering.«
    Kyle nickte zögernd. »Ich weiß, aber wenn Beth irgendeine Möglichkeit hatte, mir eine Nachricht zu hinterlassen, hat sie das mit Sicherheit auch getan.«
    Er stand auf. »Ich muß es versuchen. Und mir wäre einiges an deiner Hilfe gelegen. Ich habe keinen Grund, sie von dir zu erwarten«, sagte er, »und ich werde sie gewiß nicht von dir verlangen.«
    Der Geist runzelte die Stirn, aber einen Augenblick später nickte er. »Ich werde dir helfen«, sagte er. »Weil du gefragt hast.«
    Kyle nickte. »Vielen Dank.«

    Sie packten alles zusammen, 'was sie hatten, die Lebensmittel, die der Geist sich beschafft hatte, und die Waffen aus dem ›Nachlaß‹ des Angriffs auf das Kaufhaus. Für Kyle war unschwer zu erkennen, daß bereits eine Menge Waffen und Rüstungen gestohlen worden sein mußten, und er hoffte, daß der Besitz erstklassiger, modernster Waffen das Kräfteverhältnis zwischen der hiesigen Bevölkerung und den marodierenden Insektengeistern ein wenig ausglich.
    Als sie fertig waren, fand Kyle, daß er jetzt aussehen mußte wie ein Flüchtling aus einer zweitklassigen postnuklearen Holocaust-Simshow. Er achtete jedoch darauf, alle offensichtlichen Knight Errant-Kennzeichnungen von der Ausrüstung zu entfernen, insbesondere vom Körperpanzer. Schließlich war völlig unklar, wie sich die politische Situation in der Stadt bis zu dieser Stunde entwickelt hatte. Seeks-the-Moon sah genauso aus wie Kyle, wenn man von dem schweren, über die Schulter geworfenen Rucksack absah. Mehr konnte er nicht tragen, da es sich für ihn irgendwann als nötig erweisen mochte, schnell in den Astralraum zu wechseln. Dorthin konnte er nichts ›Reales‹ mitnehmen, und daher mußte er in der Lage sein, sich seiner Habseligkeiten rasch zu entledigen.
    Sie hatten die Möglichkeit diskutiert, daß Kyle Elementare oder Beobachter beschwor, die Idee dann jedoch verworfen. Die für die Schaffung eines Beschwörungskreises erforderliche Zeit und Mühe war enorm, und Seeks-the-Moon sprach sich sogar gegen alle Beschwörungen aus, bis sie mehr über die Horden der Insektengeister wußten. Er befürchtete - und Kyle gab ihm widerstrebend recht -, daß jede Beschwörung gleichbedeutend damit war, in einer warmen Sommernacht das Verandalicht einzuschalten. Die Aufmerksamkeit der Insektengeister auf sich zu ziehen, war gewiß das letzte, was sie wollten.
    Trotz der Hitze trug Kyle einen schweren langen Mantel über seiner Kampfausrüstung, den er sich aus einem Laden in der Nähe geholt hatte. Während die sichtbare Präsenz militärischer Feuerwaffen und Rüstung manche davon überzeugen mochte, daß der Preis, sich mit ihm und Moon anzulegen, möglicherweise zu hoch war, würden andere höchstwahrscheinlich nicht der Versuchung widerstehen können, sich in den Besitz ausgesuchter Hardware zu bringen.
    Mit seiner neugewonnenen Freiheit hatte Seeks-the- Moon auch die Fähigkeit erlangt, seine Aura zu maskieren und seine Geisternatur und ständige Präsenz im Astralraum vor allen außer den aufmerksamsten astralen Beobachtern zu verbergen. Kyles Fokusse waren etwas anderes. Er