Nuke City
Streifenwagen mit Lebensmittelkisten vollgestopft war. Der Streifenpolizist beäugte sie wachsam, und sie gingen weiter.
In der Nähe von Oakdale sahen sie einen großen schwarzen Käfer mit roten Streifen auf dem Panzer, der sie aus einem Ladeneingang beobachtete. Geifer und kleine Fleischfetzen fielen von seinen Mandibeln, während sich sein merkwürdig geformter Kopf langsam drehte, um ihnen zu folgen. Kyle nickte Seeks-the- Moon zu, und für einen Augenblick ließen beide ihre Maske fallen. Der Käfer reagierte so, wie sie gehofft hatten, indem er sich weiter in das zertrümmerte Ladeninnere zurückzog.
Ein paar Blocks weiter, ein Stück nördlich der Belmont, bemerkte Moon einen Wagen, der ihnen in einigem Abstand folgte. Kyle schaute sich um und sah ihn ebenfalls: ein großes braunes Auto, das mit alten Reifen verkleidet war, und ihnen hinterherfuhr. Der Abstand betrug etwa fünf Blocks. Kyle und Moon verließen die Straßenmitte und hielten sich näher an den Häusern und Läden am Straßenrand.
Einen Block später beschleunigte der Wagen und kam näher. Als er nur noch ein kurzes Stück hinter ihnen war, lehnte sich ein junger Mann in dunkler Lederkleidung aus dem zerschmetterten Fenster und schwenkte einen großkalibrigen Revolver.
»Das ist hier Rager-Revier!« brüllte er. Eines seiner Augen war mit einem fleckigen Gazebausch bedeckt. »Rager-Revier!«
»Wir sind nur auf der Durchreise«, rief Kyle zurück. »Wir wollen anderswohin.«
Der Wagen hielt an, und alle Türen öffneten sich. Sieben Männer in zerrissenen Jeans und Lederklamotten stiegen aus. Jeder war mit einem Gewehr oder einer Maschinenpistole bewaffnet. Vier von ihnen trugen außerdem Knüppel. Kyle warf einen Blick auf Seeks-the-Moon, der sie ungerührt betrachtete.
»Ich glaube, du hast mich nicht richtig verstanden«, sagte der Sprecher der Gruppe, indem er ein paar Schritte vortrat. »Das ist unser Revier, Rager-Land. Niemand ist hier einfach nur auf der Durchreise.«
»Hör mal«, sagte Kyle, indem er den Arm etwas bewegte, so daß seine Ares Hochgeschwindigkeits-MP deutlich zu sehen war. »Wir sind nicht auf Ärger aus. Wir gehen einfach weiter und sind gleich wieder weg. Kein Ärger. Keine Probleme.«
Der Sprecher lächelte, und ein paar von den anderen lachten wiehernd. Kyle war überrascht über ihr herausforderndes Benehmen. Andererseits wußte er, daß weder er noch Moon bedrohlich aussahen. Kyle versuchte zu demonstrieren, daß er gelassen und kompetent, aber auch bewaffnet und gerüstet war. Seeks-the- Moon wirkte noch viel gelassener, fast sogar ein wenig belustigt.
»Tribut, Chummer«, sagte einer der anderen. »Steuern, ihr wißt schon. Wer hier lebt oder durchgeht, bezahlt uns. Wenn ihr nicht zahlen könnt, nehmen wir euch. Wir finden immer eine Verwendung.« Ein paar von ihnen kicherten.
Kyle seufzte und wollte antworten, doch Seeks-the- Moon kam ihm zuvor. »Ihr habt viel Vertrauen in eure Magierin«, sagte er mit lauter Stimme.
Die Gruppe hörte auf zu lachen und sah Moon an. Zwei von ihnen warfen einen nervösen Blick auf die andere Straßenseite.
»Sie ist noch ein Kind«, fuhr der Geist fort, »und kann kaum zählen. Sie schwitzt bereits und sucht verzweifelt nach einer Möglichkeit, wie sie uns schnell töten kann, ohne euch mitzunehmen.«
Kyle schaute in dieselbe Richtung wie die Gangmitglieder, sah jedoch nichts. Seeks-the-Moon warf ihm einen flüchtigen Blick zu. »Ihre Magierin ist nicht mehr als eine Wanze«, sagte er zu Kyle. »Und so sollten wir sie auch behandeln.«
Kyle nickte. »In Ordnung.« Und er ließ seine Maske erneut fallen, wobei er glaubte, daß Seeks-the-Moon dasselbe tat.
Augenblicklich entstand Bewegung auf einem freien Platz in der Nähe, der aussah, als sei er zum Parken benutzt worden. Eine einsame Gestalt, ein Mädchen in den gleichen Farben wie die Gangmitglieder, sprang hinter einem Müllhaufen hervor und spurtete hinter ein paar Häuser.
Die Gangmitglieder waren dadurch abgelenkt, und Kyle nutzte das aus, um rasch noch mehr Verwirrung zu stiften. Eine Kugel aus graugrüner Energie entstand um Seeks-the-Moon und ihn, als er die Energie für den Barrierenzauber losließ, den er zuvor vorbereitet hatte. Dann hob er seine Waffe.
Alle sieben Gangmitglieder wichen unwillkürlich einen Schritt zurück. Kyle lächelte. »Und jetzt«, sagte er, »wird es wohl Zeit für euch, daß ihr abschwirrt.«
Der Sprecher der Gang war wütend. »Niemand sagt uns, was wir...« Sein Kopf
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