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Nuke City

Nuke City

Titel: Nuke City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Dowd
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Sekunden würde er am Boden zerschellen.
    Er hielt nach dem zweiten Hubschrauber Ausschau und sah ihn vergeblich manövrieren, um den Angreifer abzuschütteln. Wie gut der Pilot auch war, lange würde er nicht mehr aushalten. Kyle holte tief Luft und beschwor seine Kräfte. Rohe astrale Energie durchfloß ihn und die Formel in seinem Verstand. Er ließ seine Astralsinne spielen und synchronisierte die Energie des Zaubers mit der des Insekts, dann wirkte er ihn. Die Energie schoß durch den Astralraum, ein blaugrauer Lichtstrahl, der das Ding traf wie ein Blitz. Es wurde herumgerissen und stürzte gleich darauf mit zerfetzten Flügeln ab, immer noch in blaue Energie gehüllt. Einen Augenblick später hatte es sich aufgelöst. Der Hubschrauber ging in den Tiefflug über und floh nach Westen, wobei er die Straßen als Deckung benutzte. Kyle suchte nach dem ersten Hubschrauber, sah ihn jedoch nicht mehr. Eine Rauchwolke erhob sich in die Luft und verriet ihm, wo der dritte abgestürzt war.
    Eine Minute, nachdem sie die Hubschrauber zum erstenmal gesichtet hatten, waren sie wieder verschwunden. Eine Handvoll dunkler Gestalten lauerte in der Umgebung des Bürohochhauses, dessen obere Stockwerke in Flammen standen. Kurz darauf verschwanden die Gestalten in den Straßen.
    »Es hat den Anschein, als würde deine Regierung tatsächlich etwas unternehmen«, sagte Seeks-the- Moon.
    Kyle nickte. »Sei auf der Hut. Vielleicht haben einige der Insektengeister meinen Zauber gesehen.«
    »Das bin ich«, sagte Seeks-the-Moon.
    »Ist der erste Hubschrauber entkommen?« fragte Kyle. »Ich habe es nicht mitbekommen.«
    »Ich auch nicht.«
    Kyle wandte sich wieder dem Innenstadtkern zu. Leichtes Gewehrfeuer hallte aus den Straßen zu ihnen herauf, aber er sah immer noch nichts. Dann schaute Kyle nach Osten auf den See. Der Himmel war wolkenlos und reflektierte alles, was er von der unbewegten Wasseroberfläche sehen konnte.
    Es waren Boote dort draußen, etwa drei Kilometer vom Ufer entfernt in Nord-Süd-Richtung aufgereiht. Er konnte einige Küstenwachboote erkennen und auch das eine oder andere reguläre Kriegsschiff der Marine. Bei den übrigen schien es sich um Handelsschiffe zu handeln, die vermutlich von der Regierung requiriert worden waren. Er sah auch noch ein paar kleinere Privatboote, die sich jedoch von der Blockade fernzuhalten schienen. Ein orangeweißer Hubschrauber schwebte über einem dieser Boote. Einen Augenblick später trennten sich die beiden, und die Segelboote kehrten zum Ufer zurück.
    Kyle richtete seine Aufmerksamkeit landeinwärts. In der ohnehin so gut wie aufgegebenen Noose war wenig Veränderung zu erkennen, und er fragte sich, ob die Penner und Vagabunden, die dort lebten, diese Katastrophe nicht am besten von allen überleben würden. Ansonsten war wenig zu sehen, abgesehen von einer Rauchfahne im Nordosten in der Nähe des Sees.
    Im Westen der Stadt sah er ein weiteres halbes Dutzend Rauchfahnen und Anzeichen für die Landblockade um die Stadt. Ein Stück weit entfernt patrouillierten Hubschrauber und mindestens ein leichter Kampfpanzer, möglicherweise ein Panzerspähwagen, entlang der Demarkationslinie, von der es auf der Straße hieß, sie verlaufe entweder weit im Westen entlang der Interstate 294 oder viel näher entlang der Harlem Avenue. Der Entfernungsmesser des Fernglases zeigte vierzehn Kilometer an, was eher auf die Harlem Avenue hindeutete als auf die über zwanzig Kilometer entfernte Interstate.
    Hinter den Helikoptern sah Kyle etwas Großes, Zigarrenförmiges in der Luft schweben. Ein Luftschiff, dachte er, vermutlich mit hochauflösendem Radar für die Überwachung des Luftraums über der Stadt bestückt. Er fragte sich, ob das Radar gut genug war, um die Insektengeister zu entdecken, wenn sie in manifester Gestalt umherflogen. Er fragte sich außerdem, ob das Luftschiff, das völlig ungeschützt und weithin sichtbar am Himmel hing, nicht äußerst verwundbar war. Er wußte, er hätte es leicht mit einem mächtigen Zauber angreifen können, und nahm an, daß andere in der Stadt das auch konnten. Er wußte aber auch, daß das Militär ebenfalls daran gedacht haben würde.
    Und schließlich sah er nach Norden. Wiederum sah er Rauchfahnen, wobei eine besonders dichte Wolke vom Seeufer aufstieg. Er konnte kaum die Demarkationslinie erkennen und fragte sich, wie weit nördlich sie verlief. Es hieß, entlang der Belmont Avenue, und er hoffte, daß das den Tatsachen entsprach, da in diesem Fall

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