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Null Bock auf Mr Cock (German Edition)

Null Bock auf Mr Cock (German Edition)

Titel: Null Bock auf Mr Cock (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angela Fetzner
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nicht vorhandene Rhythmus im Blut meinen Tanzpartner sogleich zu Fluchtreaktionen bewegen würden. Immer einen Takt hinterher, nicht gerade die geballte Erotik.
     
    Und es gehört auch nicht zu meinen lange gehegten Träumen, mir beim Kampfsport einige schmerzhafte Backenpfeifen einzuhandeln oder gar - noch weitaus schlimmer - gebrochene Rippen oder Knochen. Also lasse ich Tanzen Tanzen sein, und Sportverein Sportverein. Denn bei aller Suche nach einem Mann hält sich mein Masochismus noch in Grenzen.
    Es muss auch noch andere Möglichkeiten geben, schließlich führen viele Wege nach Rom , so philosophiere ich.
     
    Zu den teuren Singlereisen konnte ich mich bis dato leider auch nicht durchringen. Der Gedanke, mal eben 3000 Euro plus (nach oben ist der Betrag für Single-Reisen sicher bis zu Schwindel erregenden Höhen offen) möglicherweise in den Sand zu setzen, behagte mir nicht sonderlich - da siegte dann doch mein Verstand bzw. die immerwährenden klammen wirtschaftlichen Verhältnisse.
    Freilich, wenn es bei Single-Reisen eine Geld-zurück-Garantie gebe – nach dem Motto „Geld ohne Wenn und Aber zurück“, wenn man auf besagter Single-Reise seinem Traummann nicht begegnete - ich schwör’s Ihnen, ich wäre die erste gewesen, die bei einem solchen Angebot zugeschlagen hätte. Aber leider ist mir ein derartiges Angebot noch nicht untergekommen.
     
    Dann gibt es außerdem die berühmt-berüchtigten Ü-30-Clubs. Wie Fliegen an den Wänden hängen allerorts entsprechende Plakate, als bestünde die gesamte Welt nur aus Ü-30-Singles, die auf gnädige Rettung und Erlösung aus ihrem Singledasein hofften. Eine große Zielgruppe. Und eine ebenso verzweifelte - bei der jeder Verstand auszusetzen droht, wenn es darum geht, nur endlich den lange ersehnten Partner zu finden.
    Diesem Kreis der ganz Verzweifelten und Hoffnungslosen anzugehören, weigere ich mich aber standhaft und beharrlich, weshalb ich solche Ü-30-Partys wie die Pest höchstpersönlich meide. Der Gedanke, dort steif und verkrampft mit einem Getränk in der Hand dazustehen und mich an selbiges zu klammern, bis mich ein Leidensgenosse mit der belanglosen Frage „Wie geht’s“ aus meiner Lethargie erlöst, lässt mich nicht gerade vor Freude jubilieren. Das gleiche gilt für die Vorstellung, gegen laute, aus Boxen dröhnende Musik den Kampf antreten zu müssen, und mein Gegenüber wiederholt anschreien zu müssen „Was hast Du eben noch mal gesagt?“. Möglicherweise würde er mich für schwerhörig und von daher für wenig attraktiv halten. Eine interessante und erregende Kommunikation würde sich unter solchen Umständen jedenfalls sicherlich nicht einstellen.
     
    Und nun noch ein Wörtchen zu den Männern aus dem nächsten Umfeld. Es gibt sie ja auch noch, die Männer aus der Nachbarschaft, die man schon seit Kindestagen kennt und denen man schon von daher jedweden Sexappeal abspricht. Von denen man weiß, dass sie früher Bettnässer waren (igitt!) und in der 5. Klasse eine Ehrenrunde drehen mussten - all das scheint wenig verlockend und verführerisch.
    Wie könnte ein Mann aus der Nachbarschaft überhaupt ein Traumtyp sein?
     
    Die besten und die süßesten Früchte hängen schließlich auch am weitesten oben am Baum, und sind am schwierigsten zu erreichen. Man muss sich weit, ganz weit, strecken und recken, um diese seltenen Schätze zu erreichen. Genauso verhält es sich mit den Männern. Das Unmittelbare und Nahe kann niemals so reizvoll sein wie das Ferne, Unerreichbare. Die Natur macht es uns vor!
    Denn mit den Äpfeln auf dem Baum ist es bestellt wie mit dem unbekannten Mann in der Ferne, der nicht mal eben aus dem Effeff zu erobern ist. Und mit einem tiefen Atemzug sauge ich sehnsüchtig den Duft der Ferne ein und schon sehe ich in Gedanken die große weite Welt vor mir. Das Odeur des Fremden und des Exotischen hat schon immer gelockt und einen gewissen Zauber ausgeübt.
     
    Unvermittelt denke ich an die zahlreichen Möglichkeiten, die das Internet, die weltweite Vernetzung, zu bieten hat - das Internet wird mein Sprungbrett und meine Verbindung zu dieser fernen, bezaubernden Welt sein, dessen bin ich mir sicher. Und ich gerate ins Schwärmen und verliere mich in Tagträumereien.
    Stürze mich in Fantasien von überaus interessanten Männern, gut situierten Männern, Männern mit Manieren und Prinzipien. Eine aussterbende Spezies Mann, die es aufzustöbern gilt. Diese Traumtypen auf eigene Faust dingfest zu machen, ist ein allzu

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