Null & Nichtig (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte (Teil 2)) (German Edition)
sagen Sie uns sofort Bescheid.«
Mein malträtierter Körper fühlte sich an, als sei er gerade von einer Dampfwalze überrollt worden, daran änderte sich auch nichts, als ich auf dem Rücken lag und in die Luft starrte.
Daniel schien noch immer um seine Fassung zu ringen, sah ungewöhnlich blass und fast schon krank aus. »Mr. Stone, bevor der Arzt kommt, sollten Sie sich frisch machen. Ich kümmere mich derweil um Miss Walles«, verlangte Smith. Ich beobachtete verwundert, wie Daniel sich ohne Einspruch erhob und davonging.
Smith wandte sich nun mir zu: »Miss Walles, es tut mir schrecklich leid, dass ich Sie mit ihm allein gelassen habe. Er hat mir versichert, er habe sich unter Kontrolle und ich wollte so schnell wie möglich feststellen, ob die Aufzeichnungen echt waren. Darum bin ich kurz in meinem Büro gewesen.«
Ich schloss die Augen und öffnete sie gleich darauf wieder, versuchte Smith auf diese Weise zu signalisieren, dass ich ihn gehört und verstanden hatte.
»Die Aufzeichnung Ihrer Stimme wurde mit derselben Technik erstellt, wie zuvor die von Mr. Stone. Wir müssen unbedingt herausfinden, wer dahinter steckt und was er oder sie damit bezwecken will.«
Seine Worte schienen von grosser Bedeutung zu sein, aber ich konnte mich nicht konzentrieren, konnte keine Zusammenhänge herstellen. Als ich versuchte zu nicken, durchfuhren mich sofort wieder durchdringende Schmerzen. »Bleiben Sie ruhig liegen, Miss Walles. Ich sehe nur mal nach Mr. Stone und bin gleich wieder zurück.«
Smith erhob sich und entfernte sich dann mit schnellen Schritten. Erschöpft schloss ich die Augen. Wenn ich das hier unbeschadet überstehen sollte, musste ich mir ernsthafte Gedanken um meine Zukunft machen. Daniel war viel zu unberechenbar und gewalttätig, um darin noch eine Rolle spielen zu können.
Ich erwachte in meinem Bett. Draußen dämmerte es, die kleine Lampe auf meinem Nachttisch brannte und durch die halbgeöffnete Tür konnte ich sehen, dass auch der Flur hell erleuchtet war.
Ein einzigartiger Geruch von Zimt und Honig stach mir in die Nase und verwundert sah ich eine dampfende Tasse neben meinem Bett stehen. Als ich meinen Arm hob, um danach zu greifen, durchfuhr mich ein stechender Schmerz. Stöhnend ließ ich den Arm wieder sinken und versuchte, mich an die Ereignisse zu erinnern.
Daniel war total ausgerastet. Wenn ich an die beiden Ohrfeigen dachte, juckte meine Oberlippe sofort wieder. Bei der Erinnerung an seine wütende Attacke im Schlafzimmer, den ungebremsten Aufprall auf die Wand des Korridors überlegte ich für einen kurzen Moment, ob ich das alles möglicherweise nur geträumt hatte. Doch die pochenden Kopfschmerzen überzeugten mich vom Gegenteil.
Wie war ich in meine Wohnung gekommen? Jemand hatte mich aus Daniels Appartment zurückgebracht und in mein Bett gelegt. Ob er das gewesen war? Ich überprüfte mit einem kurzen Blick unter die Decke meine Kleidung – ich trug nur einen Slip und mein weites T-Shirt. Hatte er mich etwa ausgezogen, als ich bewusstlos war?
Schritte näherten sich meinem Zimmer. Mein Körper reagierte sofort auf die mutmaßliche Bedrohung, mein Herzschlag beschleunigte sich, mein Atem ging schneller. Doch die Schritte klangen eher wie die einer Frau, nicht nach Daniels schwerer, ruhiger Gangart.
Mrs. Herzog, Daniels Haushälterin, steckte ihren Kopf durch die halb geöffnete Tür. Als sie sah, dass ich wach war, betrat sie leise das Zimmer und kam an mein Bett.
»Mr. Stone hat mich gebeten, mich um Sie zu kümmern. Wie geht es Ihnen? Haben Sie Schmerzen?«
Ich überlegte, was das alles zu bedeuten hatte. »Wie bin ich hierher gekommen?«, fragte ich krächzend. Meine Stimme klang etwas zittrig und bei jedem Wort dröhnte mein Kopf.
»Sie hatten einen Unfall in Mr. Stones Wohnung und waren bewusstlos. Mr. Stones Hausarzt hat Sie untersucht und Ihnen eine Spritze gegen die Schmerzen verabreicht. Aber es ist nichts gebrochen, Sie haben lediglich eine Gehirnerschütterung und ein paar Prellungen. Einige Tage Bettruhe sollten reichen, um Sie wieder herzustellen.«
Sie ging zum Nachttisch und reichte mir die Tasse mit dem Getränk. »Hier, trinken Sie das. Es enthält ein leichtes Narkotikum, damit Sie noch eine Weile schlafen können. Ich werde hierblieben und warten, bis Sie wieder wach sind.«
»Wo ist Daniel? Ist er auch hier in meiner Wohnung?«
Mrs. Herzog musste die Furcht in meiner Stimme herausgehört haben, denn während sie antwortete, nahm sie beruhigend
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