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Null & Nichtig (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte (Teil 2)) (German Edition)

Null & Nichtig (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte (Teil 2)) (German Edition)

Titel: Null & Nichtig (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte (Teil 2)) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renee R. Picard
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Entsetzen befiel mich. Ich konnte wohl kaum darauf bauen, ein zweites Mal davonzukommen. Ich spürte seine Hände an meiner Kehle, er drückte mit voller Kraft meinen Hals, würgte mich und schnitt mir die Luftzufuhr ab. »Sag es mir, Hure, was hast du über mich verbreitet? Für wen arbeitest du?«
    Er schüttelte mich und stieß meinen Hinterkopf dabei mehrmals gegen den Fußboden. Ich röchelte, versuchte zu sprechen. Doch er ließ noch immer nicht von mir ab. Aus diesem Griff gab es für mich kein Entkommen. In letzter Not beschloss ich, mich bewusstlos zu stellen, irgendwann würde er mich wohl loslassen. Ich zwang mich dazu, den Kopf schlaff zur Seite sacken zu lassen und meine Muskeln zu entkrampfen, auch wenn sich mein Körper dagegen sträubte, einfach aufzugeben. Meine Schauspielausbildung kam mir zugute, ich hatte in der Vergangenheit schon häufiger solche Szenen auf der Bühne dargestellt.
    Nach einer Weile trat er tatsächlich einen Schritt von mir zurück, ließ meinen reglosen Körper einfach auf dem Fußboden liegen.
    Aus zusammengekniffenen Augen beobachtete ich ihn, sah, wie er im Zimmer auf- und abging, scheinbar wieder nach versteckten Kameras fahndete. Er beachtete mich gar nicht mehr, umrundete sein großes Bett und sah suchend darunter nach.
    Ich wartete vollkommen still auf eine Chance, aus dem Zimmer zu entkommen. Ich lag direkt neben der Tür, wenn ich es bis auf den Flur schaffte, konnte ich um Hilfe rufen. Smith war noch wach, er würde meinen Schrei vermutlich hören.
    Daniel kam hinter dem Bett hervor und erhob sich, sah einen Moment lang zu mir hinüber. Dann ging er in das angrenzende Bad, ich hörte ihn dort rumoren.
    Leise erhob ich mich, beugte mich zu der Türklinke hinab und bemühte mich, diese so geräuschlos wie möglich mit den Zähnen herunterzudrücken. Es gelang mir, die Schlafzimmertür zu öffnen und mit rasendem Herzklopfen verließ ich auf Zehenspitzen diesen Ort.
    Sekundenbruchteile später hörte ich ohrenbetäubendes Gebrüll hinter mir. Daniel hatte offenbar meine Flucht bemerkt. Nun rannte ich den langen Gang entlang, so schnell meine auf dem Rücken gefesselten Hände es erlaubten. Schon hörte ich seine Schritte hinter mir. Er holte mich ein, als ich das andere Ende des Flurs fast erreicht hatte. Mit einem gewaltigen Satz sprang er aus einem Meter Entfernung auf mich zu, prallte mit voller Geschwindigkeit gegen meinen Körper und zusammen krachten wir ungebremst gegen die Wand direkt neben der Wohnungstür.
    Die Wucht des Aufpralls presste mir die Luft aus den Lungen. Ohne meine Arme bewegen zu können, hatte ich auch keine Chance, mich abzustützen oder den Aufprall sonst irgendwie abzumildern. Für einen kurzen Moment glaubte ich, er habe mir sämtliche Knochen gebrochen, unerträgliche Schmerzwellen rollten durch meinen Körper. Erschöpft und mit letzter Kraftanstrengung flüsterte ich ihm zu: » Ich kann nicht mehr. Bitte, Champ, hör auf damit, ich liebe dich doch.«
    Daniels Gesicht erschien dicht über mir, seine Augen waren weit aufgerissen. Mit einer Hand berührte er meine Wange. »Juliet! Juliet, bist du okay? Sag doch was!«
    Kein Ton kam mehr aus meiner Kehle, selbst das Luftholen verursachte stechende Schmerzen. Ich bemühte mich, flach zu atmen und ruhig zu liegen, jede Bewegung zu vermeiden.
    Ich hörte, wie hinter uns die Tür aufging, hörte Smiths Stimme, doch ich konnte mich nicht umdrehen. Daniel saß neben mir, seine Hand ruhte noch immer auf meiner Wange, sein Daumen strich ruhelos über meine Haut während er mit Smith sprach. Ich hörte Worte, war aber nicht in der Lage, irgendeinen Sinn darin auszumachen. Wieder beugte sich Daniel mit dem Gesicht über mich. »Juliet, kannst du mich hören? Bleib ganz ruhig liegen, ein Arzt kommt gleich.«
    Seine Stimme zitterte ein wenig, als er sprach. Ich sah die Angst in seinen Augen, offenbar erschreckte ihn mein Anblick. Ich spürte, wie jemand sich an meinen zusammengebundenen Händen zu schaffen machte, offenbar den Stoffe durchschnitt und danach vorsichtig meine Arme untersuchte. Dann trat Smith in mein Blickfeld, doch er sprach nur mit Daniel, zeigte von Zeit zu Zeit auf mich. Schließlich kniete er sich neben mich, überprüfte routiniert meine Körperfunktionen. Seine kühle Hand ruhte einen Moment an meinem Hals und fühlte den Puls, dann tastete er sorgfältig an meinem Rückgrat und den Rippen entlang.
    »Miss Walles, wir werden Sie jetzt auf den Rücken legen. Wenn Sie Schmerzen haben,

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