Null & Nichtig (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte (Teil 2)) (German Edition)
unbedingt deinen Willen durchsetzen. Und jetzt siehst du, was du damit angerichtet hast.« Ich holte erschöpft Luft.
Kleinlaut fragte er mich, ob er in meine Wohnung kommen durfte.
»Nein! Ich will dich nicht sehen. Denk dir lieber etwas aus, was ich Santoro gleich erzählen kann. Dich will er übrigens auch sehen.«
»Juliet, beruhige dich doch erst mal. Ich spreche jetzt mit meinem Anwalt, danach rufe ich dich gleich zurück.«
»Gut. Dann packe ich schon mal meine Sachen für die Untersuchungshaft. Dabei kann ich mich bestimmt wunderbar beruhigen.«
Er seufzte und legte dann ohne ein weiteres Wort auf.
Ein paar Minuten vergingen, ich konnte mich auf nichts konzentrieren, ging nur im Zimmer auf und ab und wartete ungeduldig. Sollte ich vielleicht meine Eltern anrufen? Oder wenigstens Mr. Burton Bescheid sagen? Wenn ich aufs Präsidium fuhr, musste er unbedingt mitkommen. Ich dachte an mein Auto. Doch die Schlüssel hatte ich bereits Daniel zurückgegeben und mit dem Maserati konnte ich ohnehin nicht zur Polizei fahren, da wäre Santoro bestimmt sofort misstrauisch.
Mit dem Telefon in der Hosentasche betrat ich das Treppenhaus und klopfte an Mr. Burtons Tür, die meiner Wohnungstür gegenüberlag. Es dauerte eine Weile, bis er mir öffnete.
»Miss Walles, da sind Sie ja endlich. Was ist denn mit Ihnen passiert?« Er betrachtete mein blaues Auge und sah mich dann wieder eindringlich an. »War das etwa schon wieder Mr. Stone?«
Ich nickte ungeduldig. »Ja, aber darum geht es jetzt nicht. Ich muss gleich aufs Polizeipräsidium und ich habe keinen Wagen mehr. Können Sie uns ein Taxi rufen und in vierzig Minuten vor der Lobby auf mich warten?«
Mein Leibwächter blickte etwas verwirrt, angesichts meines Redeschwalls. »Was ist mit Ihrem Wagen geschehen? Heute Morgen war er doch noch in Ordnung.«
»Den habe ich Mr. Stone zurückgegeben, ich will seine Geschenke nicht, wir haben uns getrennt.«
Beifällig nickte er. »Gut, ich warte auf Sie. Alles andere können wir während der Fahrt besprechen. Bis gleich.«
Das Telefon begann in meiner Tasche zu klingeln. Hastig verabschiedete ich mich von Mr. Burton und trat zurück in meine Wohnung.
»Ja, hast du etwas herausgefunden?«, fragte ich sofort, als Daniel sich meldete.
»Ich habe mit meinem Anwalt gesprochen, er ist gleich hier.«
»Und was hat er gesagt? Wie soll ich das mit dem Geld erklären? Kann ich das nicht einfach zurückbuchen?«, fragte ich angespannt.
»Juliet, jetzt atme erst mal ganz tief durch. Du kommst in zehn Minuten fertig angezogen zu mir in die Wohnung, dann hören wir, was der Anwalt uns vorschlägt. Danach sehen wir weiter.«
Er klang ernst, aber kontrolliert und selbstsicher. Seine abgeklärte Stimme beruhigte auch mich etwas. Zehn Minuten später stand ich wie verabredet vor seiner Wohnungstür. Er öffnete mir, bevor ich überhaupt klingeln konnte. »Komm rein, Juliet. Der Anwalt ist schon hier. Geh ins Wohnzimmer, wir warten alle auf dich.«
Kein Kuss, keine Umarmung von Daniel, aber zumindest schien er auch nicht böse. Ich musste mich an die Wut erinnern. Das alles hier war schließlich seine Schuld, durch ihn war ich in diesen ganzen Schlamassel geraten und es war seine Verantwortung, mich da wieder herauszuholen.
Ich trat ins Wohnzimmer, Smith saß auf einem Hocker, der Anwalt hatte in einem Sessel Platz genommen, zwei weitere Männer saßen auf dem Sofa und Mrs. Herzog verteilte Gläser mit einer dunklen Flüssigkeit an alle Anwesenden, außer an Smith.
Daniel folgte mir ins Wohnzimmer und deutete auf einen leeren Sessel. »Setz dich. Es dauert eine Weile, bis wir hier fertig sind.«
»Danke, ich stehe lieber«, antwortete ich widerspenstig und lehnte mich mit verschränkten Armen an den Küchentisch.
Daniel zuckte nur mit den Schultern, als ob ich ein unartiges Kind wäre. Dann ging er selbst ins Wohnzimmer und nahm dort Platz. »Ich habe gerade nach einer sicheren Methode gefragt, um zu verhindern, dass du ins Gefängnis musst«, erklärte er mir dann.
Alle blickten mich gespannt an, offenbar war der Vorschlag, den Daniel jetzt unterbreiten würde, von meiner Zustimmung abhängig.
»Der sicherste Weg wäre, wenn wir beide jetzt heiraten. Dann könntest du von deinem Zeugnisverweigerungsrecht als meine Ehefrau Gebrauch machen und deine frühere Aussage einfach zurücknehmen.«
Ich blickte Daniel an, alles drehte sich plötzlich. Ich musste an meine Wut denken. Die Wut über seine idiotischen Einfälle. »Vergiss
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