Null & Nichtig (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte (Teil 2)) (German Edition)
es. Eher gehe ich ins Gefängnis, als mit dir noch einmal irgendeinen Vertrag zu unterschreiben. Gestern war ich noch nicht einmal würdig, deine Eltern kennenzulernen und heute soll ich dich heiraten? Sind dir deine Vorschläge nicht selbst peinlich? Warum buchst du nicht einfach das Geld zurück und behauptest, es war alles nur ein Versehen?«
Daniel sah ernsthaft beleidigt aus. Hatte er wirklich erwartet, ich würde solchem Unsinn zustimmen? Oder machte er sich nur über mich lustig? »Du müsstest auch nicht mit mir zusammenleben, wenn du nicht möchtest. Es ist nur ein Stück Papier.«
Nun mischte sich der Anwalt in unser Gespräch. »Falls Sie Miss Walles wirklich heiraten möchten, müsste ich dringend in meinem Büro anrufen, dann brauche ich nämlich auch die Verträge zur Gütertrennung.«
Daniel winkte ab. »Keine Sorge, so was brauchen wir nicht. Wenn wir heiraten, dann richtig. Keine Gütertrennung, aber Miss Walles muss meinen Namen annehmen. Sonst glaubt Santoro uns das nie.«
Entsetzt wandte ich mich ab. »Diese schwachsinnige Unterhaltung ist beendet. Wenn du keine besseren Ideen hast, dann rufe ich jetzt meine Bank an und buche das Geld zurück. Das ist besser, als gar nichts zu unternehmen.« An den Anwalt gewandt fuhr ich fort: »Ich nehme an, Sie haben auch den ersten Vertrag zwischen Mr. Stone und mir verfasst? Ich hoffe, Sie sind stolz auf sich!«
Der Mann blickte mich verwundert an, setzte schon zu einer Erwiderung an, als Daniel aufstand. »Nein! Ich lasse nicht zu, dass du meinetwegen ins Gefängnis musst. Nicht eine Minute. Ich werde mich schuldig bekennen, dann brauchen sie deine Aussage nicht mehr.«
Der Anwalt erhob sich ebenfalls. »Das bewirkt gar nichts, Mr. Stone. Ihr Schuldbekenntnis wäre auch ein Eingeständnis, dass Miss Walles bei Ihrer Zeugenaussage gelogen hat. Und außerdem wird Santoro Sie solange verhören, bis Sie sich unumkehrbar in die ganze Geschichte verrannt haben. Da kommen Sie nie wieder raus, auch wenn Sie Ihre Aussage vor Gericht später widerrufen.«
Noch immer schäumte ich vor Wut über die Richtung, die diese Unterhaltung genommen hatte. Erbost zischte ich Daniel zu: »Vielleicht solltest du nach einem anderen Betthäschen suchen, dass dir ein Alibi gibt! Da draußen laufen noch genug willige Frauen herum, die sicher liebend gern für ein bisschen Kohle eine Aussage machen. Vergiss bloß nicht, dir genügend Kondome einzustecken! Ich wette, damit kriegst du sie in null komma nichts überzeugt.«
Ich zückte mein Telefon und suchte nach der Nummer meiner Bank. Ich hatte dort zwar noch nie angerufen, aber es musste doch eine Hotline für solche Fälle geben.
Die Männer betrachteten mich mit Interesse, hofften wohl darauf, dass ich mit einem neuen Vorschlag aufwartete.
Endlich meldete sich jemand. »Ja, hier ist Juliet Walles. Das hier ist ein Notfall. Ich muss Sie dringend bitten, eine Transaktion rückgängig zu machen.«
Die Dame am anderen Ende der Leitung ließ sich geduldig mein Problem erklären. Als ich geendet hatte, bat sie mich um einen Moment Geduld. Währenddessen starrte Daniel mich wortlos an, versuchte sich vielleicht insgeheim meine Erfolgschancen auszurechnen.
»Miss, es tut mir schrecklich leid, aber da kann ich Ihnen im Augenblick auch nicht weiterhelfen. Wenn Sie bitte zu unseren Geschäftszeiten morgen früh nochmals anrufen könnten? Bitte haben Sie Verständnis, Ihr Anliegen ist etwas ungewöhnlich.«
Doch mein Wille zur Einsicht war für heute erschöpft. »Es kann doch nicht sein, dass wildfremde Menschen Zugriff auf mein Konto haben? Da muss es doch Sperren geben? Können Sie nicht einfach die Annahme verweigern, das Geld an den Ablesender zurückschicken?«, argumentierte ich unbeholfen. Ich war verzweifelt, doch als ich zu Daniel hinüberblickte, sah ich Schadenfreude in seinem Gesicht.
Ärgerlich beendete ich den Anruf und machte mich sofort auf den Weg zurück in meine Wohnung.
Ich erreichte die Wohnungstür, Daniel folgte mir auf dem Fuße. Leise sagte er zu mir: »Juliet, dann sage Santoro eben, was wirklich passiert ist. Deine Wunden sind noch nicht verheilt, dass sollte doch als Beweis ausreichen.«
Fluchtartig verließ ich seine Wohnung und rannte die Treppe herunter. So hoffnungsvoll ich vorhin hierher gekommen war, so mutlos lief ich nun wieder zurück. Egal, was ich auf dem Polizeirevier aussagte, es würde eine intime Einsicht in meine Beziehung zu Daniel offenbaren, und von Kommissar Santoro konnte ich
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