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Null & Nichtig (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte (Teil 2)) (German Edition)

Null & Nichtig (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte (Teil 2)) (German Edition)

Titel: Null & Nichtig (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte (Teil 2)) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renee R. Picard
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Sicherheit denken? Tu es mir zuliebe, wenn du es dir selbst schon nicht wert bist.«
    »Ich weiß überhaupt nicht, warum du dich so aufregst, wir haben uns schließlich getrennt!«, warf ich ihm an den Kopf. »Da sind die Prioritäten zwischen Corinne und dir ja wohl klar, oder nicht? Ich habe ja keine Ahnung, wie das in deiner Familie ist, aber ich vermisse meine Schwestern jedenfalls.« Erschrocken hielt ich inne. War ich zu weit gegangen?
    Nach einer kurzen Pause antwortete er knapp: »Gut, dass du mir das gesagt hast, jetzt weiß ich wenigstens, wo ich stehe. Ich verstehe selbst nicht, warum ich mich überhaupt noch mit dir abgebe. Bevor du damit begonnen hast, dich in meine Angelegenheiten einzumischen, war mein Leben bedeutend einfacher.«
    Ich atmete tief durch. Ich hasste es, mit ihm zu streiten, und noch mehr, alles über das Telefon auszutragen. Aber seine Bemerkungen machten es schwer, sie unbeantwortet stehen zu lassen. » Ich habe mich in dein Leben eingemischt? Du warst es doch, der mich verfolgt hat!«
    »Alles, was ich von dir wollte, war Sex. Wenn wir dabei geblieben wären, hätten wir diese verdammte Diskussion jetzt auch nicht!« Er schien nicht einsehen zu wollen, dass er im Unrecht war. Wie immer.
    »Dann bist du ja jetzt in Bangkok gut aufgehoben. Ich hoffe, du hast deine Kondome nicht vergessen, vielleicht schaffst du es ja, die ganze Box aufzubrauchen!«
    Dann legte ich schnell auf, seitdem hatte ich nichts mehr von ihm gehört und machte mir Vorwürfe, dass ich ihn so angefahren hatte. Unser Streit war kindisch, zugegeben. Und trotzdem hatte ich recht.

    Nun lag ich auf der Couch im Wohnzimmer der modernen Loft, die sich Corinne mit zwei anderen Tänzern teilte. Die Lage in unmittelbarer Nähe zum Broadway war für meine Schwester ideal, so verschwendete sie ihre kostbare Zeit nicht im zähen New Yorker Verkehr. Meine Eltern hatten ihr sicher finanziell unter die Arme gegriffen, wie sie es auch für mich taten. Trotzdem schien es mir, dass die Wohnung für ihre Einkommensverhältnisse praktisch unbezahlbar sein musste.
    Als ich sie danach fragte, zögerte Corinne kurz, bevor sie mir antwortete. »Weißt du, Juliet, ich habe nie mit jemandem in unserer Familie darüber gesprochen, aber ich war eine Zeit lang mit einem reichen Anwalt zusammen, nur leider war der Typ verheiratet und hatte auch noch ziemlich ausgefallene Wünsche im Bett.«
    Ich sah sie erstaunt an. Das hatte ich tatsächlich nicht gewusst.
    »Nachdem wir schon über ein Jahr zusammen waren, hat seine Frau wohl etwas geahnt. Er wollte sich auf gar keinen Fall von ihr trennen und so hat er stattdessen mit mir Schluss gemacht. Er hat mir die Wohnung hinterlassen, wahrscheinlich um auszuschließen, dass ich je über unser Verhältnis plaudere. Das hätte ich zwar sowieso nicht getan, aber die Wohnung ist natürlich schön.« Sie sah mich ein wenig schüchtern an, wollte meine Reaktion abschätzen.
    Ich war überrascht, aber auch erleichtert über ihre Offenheit. Vielleicht konnte ich mit Corinne über Daniel sprechen. Ich kannte sonst niemanden, dem ich meine Geschichte anvertrauen wollte. Corinne war zwar meine Schwester, aber ich glaubte trotzdem nicht, dass sie sofort meine gesamte Familie alarmierte, wenn ihre Meinung einmal nicht mit meiner übereinstimmte.
    Ich holte tief Luft und begann dann, mit leiser Stimme von Daniel zu berichten, wie wir uns kennengelernt hatten, von dem Vertrag und von seinen Albträumen. Nach kurzem Zögern erzählte ich ihr auch, was in Berlin vorgefallen war, und von unserer Versöhnung danach. Den Rest ließ ich lieber weg, meine Schilderung war auch so schon dramatisch genug.
    Corinne saß nachdenklich auf dem Boden vor der Couch und hörte einfach zu, sagte kein Wort. Als ich geendet hatte, nahm sie ein Taschentuch und trocknete die Tränen, die während des Sprechens über meine Wangen gelaufen waren. »Du liebst ihn wirklich, nicht wahr? Auch nach Allem, was er dir angetan hat.«
    Ich nickte stumm, unfähig, darauf irgendetwas zu erwidern.
    Da stand Corinne auf. »Warte einen Moment. Ich glaube, wir brauchen jetzt eine Flasche Wein, mindestens.«
    »Die Ärztin hat gesagt, ich solle keinen Alkohol trinken«, sagte ich abwehrend, doch Corinne ließ keine Einwände gelten, kam mit einer Flasche Bordeaux und zwei Gläsern aus der Küche zurück und setzte sich im Schneidersitz vor die Couch. Sie befüllte die Gläser auf dem Teppich und hielt mir dann eines davon hin. »Hier, auf unsere

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