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Null & Nichtig (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte (Teil 2)) (German Edition)

Null & Nichtig (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte (Teil 2)) (German Edition)

Titel: Null & Nichtig (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte (Teil 2)) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renee R. Picard
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Vielleicht war er ja wirklich in den Drogenhandel verstrickt, das würde Einiges erklären.«
    »Hat er sich inzwischen bei Ihnen gemeldet?«, wollte Mr. Burton wissen.
    »Nein, noch nicht. Ich mache mir wirklich Sorgen um ihn, aber ohne Anhaltspunkte habe ich keine Möglichkeit, ihm zu helfen«, antwortete ich bedrückt. Das Schicksal meines Freundes machte mir zu schaffen und ich konnte mich nicht einfach damit abfinden, dass er spurlos verschwunden war.
    »Sie sollten sich nicht so viele Gedanken machen. Auf den Fotos, die Mr. Stone besorgt hatte, sah es nicht gerade so aus, als habe ihn jemand zu seiner Reise nach Thailand gezwungen. Und die Chance, Sie wenigstens anzurufen, hat er auch gehabt. Warten Sie einfach ab, es wird sich bestimmt bald alles auflösen.«
    »Und was ist mit den Anrufen? Jemand hat von Garrys Plänen gewusst, oder hat ihn erst dazu gezwungen.« So einfach konnte mein Leibwächter mich nicht beruhigen.
    »Ich arbeite daran, Miss Walles. Geben sie mir noch ein paar Tage.«

    Das heutige Training war anstrengender, als an allen vorangegangenen Tagen, denn die Anforderungen Rob Robsons wurden merklich größer, je näher der Termin der Aufführung rückte. »Juliet, streck den Po raus, Arme höher. Noch höher! Und jetzt nach hinten.«
    Mein vorsichtiger Optimismus, alles bis Dienstag einstudiert zu haben, verflog während der Übungen. Zu viele Bewegungen waren noch unkoordiniert, zu oft zögerte ich, weil ich die nächsten Szenen nicht richtig im Kopf hatte. Auch der Abschlusssong mit der Erkennungsmelodie des ganzen Musicals saß noch nicht richtig. Immer wieder versuchte ich, Katies glasklare Stimme nachzuahmen, doch es gelang mir nicht.
    »Hör auf mit dem Gejaule, Juliet. Das kann ja keiner aushalten. Du musst deine eigene Tonlage finden, deinen eigenen Stil. Und das möglichst schnell, sonst sind wir alle aufgeschmissen.«
    Mutlos setzte ich mich im Schneidersitz an den Bühnenrand und hörte mir Rob Robsons Belehrungen an. »Du solltest mit einem Gesangslehrer sprechen. Vielleicht bringt dich das auf den richtigen Weg.«
    »Das würde ich ja gern, aber wo bekomme ich so kurzfristig einen her? Ich habe nur noch dieses Wochenende, am Montag ist doch schon die Generalprobe.«
    »Ich gebe dir die Telefonnummer eines Freundes. Der ist zwar teuer, aber es lohnt sich bestimmt. Seine pedantische Ader ist noch stärker ausgebildet als meine eigene, der wird dich ordentlich auf Trab halten mit seiner Kritik. Also verzweifle nicht gleich, wenn er ein paar missbilligende Bemerkungen macht. Wichtig ist nur, dass du deinen persönlichen Stil findest und dass deine Stimme eine ganze Vorstellung lang durchhält.«
    Er gab mir die Nummer von Lehrer Cox und ich rief sofort dort an. Die Erwähnung von Rob Robson bewirkte ein kleines Wunder und der Lehrer war sofort dazu bereit, sein halbes Wochenende für mich zu opfern. Der Preis für die zusätzlichen Privatstunden ließ mich allerdings zusammenzucken. Irgendwie musste ich dringend Geld verdienen, sonst konnte ich mir die Privatstunden nicht leisten. Und in Zukunft würde ich auch die ein oder andere Überstunde im Hotel einschieben müssen, um mein Konto im grünen Bereich zu halten.
    Als ich alles abgeklärt hatte, nickte Rob Robson befriedigt. »Das wäre also geregelt. Und nun zurück zu den Übungen. Wir wiederholen jetzt alles gleich noch einmal.«
    Als er mich endlich nach Hause entließ, war es draußen schon dunkel und ich war die einzige Tänzerin im Übungsraum.

    Zu Hause beschloss ich, nach langer Zeit endlich wieder mit Corinne zu telefonieren. Meine ältere Schwester stand mir von allen Familienmitgliedern am nächsten und nach dem Streit mit meinen Eltern vor zwei Tagen brauchte ich dringend jemanden zum Reden.
    »Hi Juliet! Du, ich bin gerade auf dem Sprung, wir müssen es kurz machen. Mum hat mir alles erzählt. Du hast vielleicht Nerven! Dad ist fast ausgerastet«, schwatzte sie munter drauf los.
    »Ja, ist er. Und der halbe Bus hatte seinen Spaß daran«, gab ich zurück.
    »Was ist das bloß zwischen dir und Daniel Stone? Der Typ ist doch total widerlich! Hast du mir nicht selbst erzählt, du wolltest nichts mehr mit ihm zu tun haben? Haben meine Ratschläge nichts genutzt oder hast du es erst gar nicht probiert? Ist er doch gut im Bett?«
    Sie versuchte wirklich, alle Themen in zwei Minuten abzuhandeln. In unserem letzten Gespräch hatte sie mir Tipps gegeben, wie ich Daniel loswerden konnte. Aber mit der Behauptung, ich habe keine

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