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Null & Nichtig (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte (Teil 2)) (German Edition)

Null & Nichtig (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte (Teil 2)) (German Edition)

Titel: Null & Nichtig (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte (Teil 2)) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renee R. Picard
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obwohl noch weitere Gäste anwesend waren. Ich nahm an, sie wusste, wer ich war oder besser gesagt, wer mein Freund war. Oder sollte ich sagen – Exfreund? Daniel hatte den heutigen Termin durch sein Büro bestätigen lassen, daher wussten seine Angestellten jedenfalls, dass mir ihre volle Aufmerksamkeit zukommen musste.
    Nach dem Waxing, einer äußerst schmerzhaften Prozedur, die ich nie wieder über mich ergehen lassen würde, ließen mich die einstündige Massage und nachfolgende Sauna abschalten. Für ein paar Minuten war ich entspannt, überließ mich völlig den exotischen Klängen und aromatischen Düften des Spas. Bei einer Tasse Kräutertee lag ich auf der Ruhebank, hielt die Augen geschlossen und versuchte, meine Gedanken von Daniel und dem Kondom fernzuhalten.
    »Miss Walles, Ihre Maniküre und Pediküre sind jetzt vorbereitet, möchten Sie gern hier behandelt werden oder dazu lieber in eine unserer Therapieräume kommen?«
    Ich setzte mich auf und nach kurzem Überlegen entschied ich mich dafür, hier zu bleiben. Die Managerin blieb an meiner Seite und sah zu, wie mir eine Mitarbeiterin mit heißen Handtüchern die Füße wusch. »Ich hoffe, Ihnen gefällt der Aufenthalt bei uns?«
    Ich nickte langsam. »Ja, das würde ich gern öfter wiederholen. Es ist so schön beruhigend hier, da fällt es leicht, alles andere für ein paar Stunden fortzuschieben.« Ich war in diesem Moment zutiefst entspannt und wollte an diesem Gefühl möglichst lange festhalten. Die Realität würde mich noch früh genug wieder einholen.
    »Miss Walles, entschuldigen Sie bitte meine Aufdringlichkeit, aber werden Sie zum Abschluss ein Bad nehmen?«
    Ich wunderte mich über die seltsame Frage, denn ich hatte bei der Konsultation vor Beginn meiner Behandlung eindeutig angegeben, welche Anwendungen ich wünschte. Und ein Bad war mit Sicherheit nicht dabei, dazu hatte ich weder Zeit, noch war das vor einem Fotoshooting angemessen. Es würde mich höchstens müde aussehen lassen.
    »Nein, das hatte ich nicht vor. Nach der Maniküre bin ich hier fertig«, antwortete ich daher knapp.
    »Ich weiß, Sie haben uns schon früher allein besucht, aber normalerweise besteht Mr. Stone immer ausdrücklich darauf, dass seine Begleiterinnen bei uns am Ende der Behandlung ein Bad nehmen. Sie wissen schon, damit Sie danach ganz entkrampft sind, wenn Sie in seine Suite zurückkehren? Vielleicht hat er in Ihrem Fall ja vergessen, dass zu erwähnen?« Die Managerin sah mich erwartungsvoll an.
    Am liebsten wäre ich sofort aufgesprungen und weggerannt. Aber das ging nicht, da meine Pediküre gerade erst begonnen hatte. Ich wurde krebsrot und kämpfte gegen die in mir aufsteigende Übelkeit an.
    Daniel schickte seine Begleiterinnen in diesen Spa, um sie bettfertig für ihn zu machen? Mir war zwar immer klar gewesen, dass er eine ausgeprägte Libido hatte und es vor mir mit Sicherheit eine Menge anderer Frauen in seinem Leben gegeben hatte. Davon zeugten schon seine überragenden Fähigkeiten als Liebhaber. Doch es war trotzdem etwas anderes, von seinen Gewohnheiten unverhofft während eines Aufenthaltes im Hotelspa zu erfahren. Und offensichtlich war ich bereits in dieselbe Kategorie eingeordnet, also schienen die Unterschiede zwischen seinen früheren Geliebten und mir ja nicht allzu offensichtlich zu sein.
    Ich erinnerte mich mit Schrecken an meinen allerersten Besuch hier, damals hatte ich ebenfalls ein Bad genommen, um mich auf unsere erste gemeinsame Nacht vorzubereiten, wie von Daniel offenbar gewünscht. Am allermeisten kränkte mich im Moment die Tatsache, dass ich in den Augen sämtlicher Spamitarbeiter offensichtlich eine Hure war.
    Wie hatte ich nur so naiv sein können? Ich konnte ihm nicht einmal etwas vorwerfen, schließlich hatte er mich nie darüber im Unklaren gelassen, dass es andere Frauen in seinem Leben gegeben hatte. Bis jetzt war ich allerdings noch nie so direkt damit konfrontiert worden. Ich dachte mit zunehmendem Unwohlsein an unsere Nacht in seiner Suite. Mit wie vielen Frauen hatte er vor mir dieses Bett geteilt? Kannte ich eine von ihnen? Und was machte er jetzt gerade? Kondome kaufte man doch nicht einzeln, sondern in größeren Packungen?
    Sofort kam mir dabei Ying in den Sinn, sie war bildschön und für mich stand außer Zweifel, dass sie an Daniel interessiert war. Hatten die beiden je miteinander geschlafen – oder gefickt, wie Daniel es wohl ausdrücken würde? Vielleicht taten sie es gerade jetzt, während ich hier

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