Null & Nichtig (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte (Teil 2)) (German Edition)
Ob er hier auch mit seinen Bekanntschaften hinkam?
»Du bist so still heute, Juliet. Soll ich dir etwas zu trinken bestellen?«
Ich bat um eine Bacardi Coke, denn ich fühlte mich durstig und müde. Daniels Bestellung wurde trotz der vielen Besucher innerhalb von wenigen Minuten an unseren Tisch geliefert. Selbst Konstantin, der hin und wieder einen düsteren Blick auf Daniel warf, war beeindruckt.
»Freust du dich schon auf die Tournee?«, fragte ich ihn so laut, dass auch Daniel die Frage verstand.
Er schüttelte den Kopf. »Nein, ich habe keine Ahnung, wie ich das alles organisieren kann. Der plötzliche Tod meines Onkels hat ein tiefes Loch in die Organisation der Detektei gerissen. Wenn ich jetzt auch noch weg bin, wird es ziemlich schwierig, die offenen Fälle weiter zu bearbeiten. Aber wir erwarten am nächsten Wochenende einen großen Durchbruch, danach wird es vielleicht einfacher.«
Ich blickte Konstantin verschwörerisch an, ich wusste genau, was er damit meinte.
»Hat die Polizei denn schon eine Spur in dem Fall?« Katie war mal wieder ganz in ihrem Element und schien gar nicht zu merken, dass alle betreten zwischen Daniel und Konstantin hin- und herschauten.
Um der gedrückten Stimmung zu entkommen, gingen Konstantin, Steve und Erik schließlich tanzen, Katie folgte ihnen wenig später. Zusammen brachten sie richtig Stimmung auf die Tanzfläche und trugen dem DJ ihre Musikwünsche auf.
Daniel saß auf dem Sofa und zog mich näher an sich heran, bis ich auf seinem Schoß landete. Er umschlang mich mit beiden Armen und zog mich dichter an seinen warmen Oberkörper, dann strich er meine langen Haare sanft über die Schulter und küsste zärtlich meine nackte Haut. »Baby, ist alles in Ordnung?«, flüsterte er mir ins Ohr.
Seine Berührungen ließen mich erschaudern, so konnte ich ihm einfach nicht lange böse sein. Trotzdem wollte ich die Angelegenheit nicht einfach auf sich beruhen lassen. »Mit wie vielen Frauen hast du eigentlich vor mir im selben Bett in deinem Hotelzimmer geschlafen?«, brach es schließlich aus mir hervor. »Und mit wie vielen danach?«
Daniel verschüttete um ein Haar seinen Drink und sah mich entsetzt an. Ich nahm vorsichtig meine Bacardi Coke und trank das Glas in einem Zug leer. Was immer jetzt passierte, es war mit Sicherheit mit Alkohol besser zu ertragen als ohne.
Nach einer Weile sagte Daniel mit fester Stimme: »Darüber rede ich nicht. Aber dir muss doch klar gewesen sein, dass du nicht meine erste Freundin bist, oder etwa nicht?«
Er verstand gar nichts. Sah er denn nicht, wie verletzend es war, was er hier tat? Konnte er sich nicht vorstellen, wie unangenehm es war, im selben Bett zu liegen, in dem er sich auch mit anderen Frauen vergnügte? Und konnte er nicht einsehen, dass ich während unserer Beziehung die einzige Frau für ihn sein wollte?
»Darum geht es doch nicht. Aber wie kannst du annehmen, dass es in Ordnung ist, mich in deiner Ficksuite einzuquartieren? Wie würdest du es denn finden, wenn du unerwartet daran erinnert wirst, dass du nur einer von vielen bist, die in meinem Bett ein- und ausgehen?« Mit einer abrupten Handbewegung fischte ich das Kondom aus meiner Hosentasche und legte es vor ihn auf den Tisch. »Wenn ich dir nicht genug bin und du tagsüber noch andere Frauen flachlegen willst, dann sei wenigstens diskret!«
Zum Glück war die Musik im Club so laut, dass uns niemand hören konnte. Daniel sah nach wie vor verwirrt aus, schien sich nicht recht entscheiden zu können, was er jetzt sagen sollte. Schließlich ergriff er das anklagend vor uns liegende Kondom und steckte es wieder in seine Tasche. Dann erhob er sich, nahm meine Hand und führte mich auf die Tanzfläche.
Was war das denn für eine Antwort?
Er nahm meine Hände, legte die linke um seine Hüfte und hielt die rechte fest umschlossen. »Wir tanzen jetzt, Baby. Diese Unterhaltung ist für heute beendet, wir können das zu Hause ausdiskutieren, aber dazu bin ich nicht hergekommen.« Er zog mich eng an sich und ich konnte spüren, dass er aufgebracht war. Die Musik war schnell und wir bewegten uns rhythmisch auf der Tanzfläche. Daniel war ein ausgesprochen guter Tänzer, übernahm mühelos die Führung und ließ den Kontakt zwischen uns die gesamte Zeit nicht abreißen. Nach einigen Minuten stand uns beiden der Schweiß auf der Stirn.
Die Musik wechselte, doch Daniel ließ mich nicht los, sondern tanzte immer weiter. Ich hätte mich gern für eine Weile zu meinen Freunden
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