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Null-Null-Siebzig: Agent an Bord: Kriminalroman (German Edition)

Null-Null-Siebzig: Agent an Bord: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Null-Null-Siebzig: Agent an Bord: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marlies Ferber
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Sie hatte es lächelnd gesagt, aber ihre Augen hatten nicht mitgelächelt, und er ahnte, dass sie aus Erfahrung sprach. Gemeinsam schauten sie lange auf die funkelnden Lichter am Horizont, die anzeigten, dass die Küste nicht mehr fern war.
    »Ich freue mich schon auf den Wintergarten«, sagte Sheila schließlich leise. »Ich werde mich tief darin verkriechen und mich von meinen Pflanzen hätscheln lassen.«
    »Lassen Sie mich auch mit rein?«
    Sie sah ihn an. »James, da ist etwas, worüber ich schon lange mit Ihnen reden will.«
    »Ich rauche zu viel, ich weiß.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Ja, auch, aber das ist es nicht, ich meine, es ist nicht das, was, ich meine, sehen Sie, wir kennen uns jetzt schon eine Ewigkeit, und es ist, eigentlich, das ist nicht persönlich gemeint, James, aber vielleicht sollten wir uns nicht mehr so oft sehen, diese Nähe und gleichzeitig, wie auch immer, jedenfalls, ach, vergessen Sie’s.« Sie fuhr sich mit beiden Händen durch die Haare, wandte sich von ihm ab und starrte aufs Meer.
    Er schenkte noch etwas Wein in ihr Glas, tippte an ihre Schulter. Als sie sich zu ihm umdrehte, beugte er sich zu ihr und küsste sie auf den Mund. Es war ein kurzer Kuss, eher Frage als Aussage.
    »War es ungefähr das, was du sagen wolltest?«
    Sie sah ihn mit großen Augen an, und er fürchtete, sichgeirrt zu haben und damit die peinlichste Situation heraufbeschworen zu haben, in der sie beide sich je befunden hatten. Sie setzte das Glas an die Lippen und trank einen großen Schluck, dann noch einen. Dann stellte sie das Glas ab, legte die Arme um seinen Hals und küsste ihn. Diesmal dauerte der Kuss sehr viel länger.
    »Das war überfällig, findest du nicht?«, sagte sie schließlich, etwas außer Atem.
    »Allerdings.« Er streichelte über ihre Haare. »Wir haben viel nachzuholen. Vierzig Jahre, nicht wahr.«
    Sie legte den Kopf schief und rückte etwas von ihm ab. »Nun ja, ganz so war es nicht, oder?«
    »Du fühltest dich immer schon zu mir hingezogen, gib’s zu«, sagte er, während er ihre Stola vom Boden aufhob und auf den Tisch legte.
    »Du bist so eingebildet, James! Wenn schon, dann war es doch andersherum, du fühltest dich immer schon zu mir hingezogen. Ständig hingst du bei mir herum und hast mein Büro vollgequalmt.«
    »Und du hast begierig den Rauch eingeatmet, den ich ausstieß.«
    »Die erotischen Fantasien eines Rauchers.«
    Sie lächelte, nahm ihn bei der Hand und zog ihn in ihre Kabine.
    »Ja, gehen wir lieber zu dir«, sagte er grinsend. »In meiner Kabine hört man aus der Nachbarkabine nachts immer jemanden schnarchen.«
    Sie lachte, dann hielt sie alarmiert inne. »Auf der anderen Seite ist doch gar keine Kabine mehr. Willst du etwa andeuten, dass das mein Schnarchen ist, das du durch die Wand hörst?«
    Er schloss die Balkontür. »Du schnarchst nicht, du sägst ganze Wälder durch. Aber es stört mich nicht, es ist schön, dich atmen zu hören.«
    Sie vergrub das Gesicht in beiden Händen.
    »Sag, dass das nicht wahr ist! Wenn ich weiß, dass ich neben dir anfange zu schnarchen, sobald ich einschlafe, oh mein Gott, ich werde dir nie wieder in die Augen sehen können.«
    Er zog ihr die Hände vom Gesicht. »Dann werde ich wohl dafür sorgen müssen, dass du gar nicht erst einschläfst.«
    Sie musste lachen. »Für jedes Problem eine Lösung, Null-Null-Siebzig.«
    Er strich über ihre Arme zum Hals und nestelte am obersten Knopf ihrer Bluse herum. »So haben sie es uns beigebracht, nicht wahr.«
    Sheila legte ihre Hände auf seine und führte sie zu dem Reißverschluss, der unter der Knopfleiste verborgen war. »Für jedes Problem eine Lösung, James.«

Vielen Dank ...
    ... an Jens für die Hand, die Schulter und für den gemeinsamen Blick nach vorn, wo es immer wieder neue Horizonte gibt. Ohne dich wäre alles nichts.
    ... an die Familie für die Unterstützung. Besonderen Dank an Julius und Stella, für Hampstead, viele gute Einfälle zu 0070 und für eure Nachsicht bei manchen Ausfällen seinetwegen.
    ... an Angela und Andreas – zwei Perspektiven, beide ganz besonders wertvoll.
    ... dem Team des dtv. James und Sheila fühlen sich sehr wohl hier! Besonderen Dank an Karoline Adler. Für sanfte, fachkundige Führung, Humor, Empathie, für dieselben Vorstellungen von James und auch dafür, dass du am Schluss unerbittlich die Walther PPK gezückt hast, damit ich das Manuskript endlich rausrücke und nicht zu Tode überarbeite.
    ... an Maike Kleihauer für deine

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