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Null

Null

Titel: Null Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Fawer
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in keiner Mission unterwegs ist und über die erforderlichen Fähigkeiten verfügt.» Als Nava diese Worte hörte, war ihr mit einem Mal alles klar. Die NSA würde nur dann eine CI A-Mitarbeiterin wie Nava anfordern, wenn es galt, jemanden zu verhören, zu entführen oder zu töten. Der Direktor nahm ein Blatt Papier aus seinem Laserdrucker und reichte es ihr.
    «Das ist die Adresse der Dienststelle der STR. Sie sollen sich dort um zwölf Uhr mittags melden, also müssen Sie sich beeilen.» Er wandte sich wieder seinem Bildschirm zu, hatte ihr offenbar nichts mehr zu sagen. «Und nun entschuldigen Sie mich bitte.»
    Ein bewaffneter Sicherheitsbeamter erwartete Nava bereits, als sie das Büro des Direktors verließ. Er sah streng zu ihr herab.
    «Ich soll Sie nach draußen begleiten, Ma’am.»
    Nava überlegte hin und her. Sie musste sich ins Netzwerk einloggen und die Informationen auf eine neue CD brennen. Mit den Wimpern klimpernd, sah sie zu dem Sicherheitsbeamten hoch.
    «Darf ich nur ganz kurz an einem Terminal meine Mails abrufen? Es dauert nur einen Augenblick.»
    «Das geht leider nicht, Ma’am. Ihre Sicherheitscodes sind nicht mehr gültig. Ich muss Sie bitten, jetzt mitzukommen.»
    Nava zuckte die Achseln, als wäre es nicht weiterschlimm, und ließ sich von dem Sicherheitsbeamten aus dem Gebäude geleiten. Sie fragte sich, wie die RDEI reagieren würde, wenn sie erfuhr, dass Nava keinen Zugang mehr zu den Informationen hatte. Sobald sie draußen war, steckte sich Nava mit zitternden Fingern eine Zigarette an. Auf der anderen Straßenseite entdeckte sie einen großen Koreaner, der eine verspiegelte Sonnenbrille trug und in ein Mobiltelefon sprach. Mist. Sie folgten ihr bereits.
    Sie tat, als hätte sie ihn nicht bemerkt, und brach zu Fuß zum ST R-Labor auf, das sich fünfzehn Häuserblocks entfernt befand. Der Mann hielt mit ihr Schritt und verhehlte kaum, was er da tat. Sie wusste, dass die Speznaz-Agenten eigentlich geschickter waren. Sie hatte ihn nur entdecken können, weil er entdeckt werden wollte. Er sollte sie daran erinnern, dass sie beobachtet wurde. Als hätte sie das vergessen können.
    Sie verbannte den Mann aus ihren Gedanken und dachte krampfhaft nach. Ihr ursprünglicher Plan, in der Dienststelle eine weitere CD zu brennen, war nun nicht mehr durchführbar. Sie musste sich etwas anderes einfallen lassen, das sie der RDEI liefern konnte. Wenn sie binnen sechzehn Stunden nichts ablieferte, würde man sie töten.
    Nava konnte jetzt nur noch hoffen, dass sie bei der STR auf irgendwelche Informationen stieß, die als Ersatz akzeptiert würden. Es war nur eine vage Hoffnung, aber sie musste es probieren. Wenn sie nichts fand, blieb ihr nur noch wegzulaufen.
    In Gedanken immer noch Fluchtpläne schmiedend, betrat Nava das Bürogebäude in Downtown Manhattan, in dem das Science and Technology Research-Labor der NSA untergebracht war. Nachdem sie die Sicherheitskontrollen passiert hatte, fuhr sie mit dem Fahrstuhl indie 21.   Etage. Eine lächelnde Empfangssekretärin begrüßte sie.
    «Herzlich willkommen, Agent Vaner», sagte die Frau. «Bitte folgen Sie mir. Dr.   Forsythe erwartet Sie bereits.»
     
    Als Dr.   Tversky Julia sacht auf die Stirn küsste, spürte er, dass sie am ganzen Leib zitterte.
    «Geht es dir gut, meine Liebe?»
    «Bestens», murmelte Julia, die Augen geschlossen. «Es geht mir immer bestens, wenn ich bei dir bin.»
    O Gott. Er wusste ja, dass sie bis über beide Ohren verknallt war, aber allmählich nahm das lächerliche Züge an. Er fragte sich, wie lange er dieses Affentheater noch mitmachen musste. Sein Verstand sagte ihm, dass er sich, wenn sich das Experiment als Fehlschlag erweisen sollte, wenigstens von dieser Beziehung befreien könnte.
    Vortäuschend, was sie seiner Hoffnung nach für Zärtlichkeit hielt, drückte Tversky ihr kurz den Arm und trat dann einen Schritt zurück, um seine Geliebte, sein Versuchskaninchen, zu untersuchen. Sie lag nackt auf dem Tisch, nur ein dünnes Baumwolltuch bedeckte ihre Scham, und die dunkelbraunen Warzen ihrer kleinen Brüste reckten sich in der kühlen Luft des Labors empor.
    Sechs glänzende Elektroden waren mit Klebeband direkt unterhalb der Brüste angebracht. Die Kabel verliefen über ihren Bauch, verschwanden dann unter dem Tisch und schlängelten sich hin zu dem EK G-Gerät . Acht weitere Elektroden waren an ihrer Kopfhaut befestigt, zwei für jeden Gehirnlappen – den Vorder-, Schläfen-, Scheitel- und

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