Nullsummenspiel

Angehörige der Mannschaft der
Sitkoskir
ausweisen.«
    Bashir zog eine Augenbraue hoch. »Was ist, wenn die Breen-Regierung herausfindet, dass unsere Tarnidentitäten gefälscht sind?«
    »In diesem Fall«, erwiderte Bowers, »werden Sie beide vermutlich als Spione hingerichtet. Aber erst, nachdem Sie von einem Schiff des Breen-Militärs abgeholt wurden, was unsere zweite Herausforderung darstellt.«
    »An dieser Stelle kommt die
Guernik
ins Spiel«, sagte Kedair und forderte Leishman mit einem Blick auf, sich am Gespräch zu beteiligen.
    Leishman aktivierte einen Bildschirm am Schott hinter sich. »Wenn wir die Grenze des Breen-Raums erreichen, werden Sie an Bord der
Guernik
gehen, die dort zusammen mit einem unbemannten orionischen Corsair vor Sensoren verborgen auf uns wartet.« Auf dem Bildschirm erschienen Bilder der beiden Raumschiffe. Während eine computeranimierte Schießerei zwischen den beiden Schiffen in Zeitlupe dargestellt wurde, sprach Leishman weiter. »Beide wurden mit umfangreichen ferngesteuerten Systemen ausgestattet und programmiert, eine Reihe von Kampfmanövern auszuführen. Alle Waffen sind auf Maximalleistung eingestellt, doch keiner der abgefeuerten Schüsse wird tatsächlich treffen. Stattdessen werden wir eine Reihe von kontrollierten Beschädigungen auslösen, um Kampfschäden zu simulieren.«
    »Warum stehen die Waffen auf Maximalleistung?«, erkundigte sich Bashir.
    »Um sicherzustellen, dass der Breen-Kreuzer, der in diesem Sektor patrouilliert, den Kampf auch entdeckt«, erklärte Kedair. »Wir wollen, dass es auf ihren Sensoren so authentisch wie möglich aussieht.«
    »Sie beide«, fuhr Leishman mit ihrer Präsentation fort, »werden sich während des vorgetäuschten Kampfes in einer der Fluchtkapseln der
Guernik
aufhalten, die auch als Erste das Schiff verlassen wird. Sobald Sie den minimalen Sicherheitsabstand erreicht haben, wird der Selbstzerstörungsmechanismus der
Guernik
und des Corsairs aktiviert, damit es so aussieht, als hätten sich die Schiffe gegenseitig zerstört. Die restlichen Kapseln des Breen-Schiffes dienen als Ablenkung und werden im Explosionsradius zerstört, was auch erklärt, warum es keine weiteren Überlebenden gibt.«
    »Was ist, wenn einige dieser Kapseln die Explosion überstehen?«, warf Sarina ein. »Oder wenn das Breen-Patrouillenschiff die Sensorlogbücher der
Guernik
bergen kann?«
    »Die anderen Kapseln werden sich ebenfalls selbst zerstören, und wir haben den vorgetäuschten Kampf in die Logbücher der
Guernik
einprogrammiert. Wenn das Patrouillenschiff irgendetwas aus dem Wrack bergen kann, dann werden die Sensordaten dadurch nur bestätigt«, sagte Bowers.
    »Wir haben Ihre Kapsel mit einem Transponder aus der
Sitkoskir
ausgestattet«, erklärte Kedair, »damit Sie wie Überlebende von diesem Schiff wirken. Das dürfte Ihre Geschichte plausibler erscheinen lassen, als wenn Sie von einem Schiff kommen, das seit drei Jahren verschwunden ist.«
    »Okay«, meinte Bashir. »Lieutenant Douglas und ich werden also in der Kapsel darauf warten, dass uns eine Breen-Patrouille aufliest. Wie lange werden wir vermutlich im All treiben, bis das Schiff die Kapsel aufnimmt?«
    »Schätzungsweise sechs bis acht Stunden«, meinte Bowers.
    »Und wenn wir erst einmal an Bord sind, woher wissen wir, dass sie uns nach Salavat bringen?«
    Kedair und Bowers tauschten einen besorgten Blick aus, und Kedair runzelte die Stirn. »Dieser Teil ist ziemlich riskant«, gestand sie dann. »Salavat ist die Breen-Kolonie, die den von uns für den gespielten Kampf ausgewählten Koordinaten am nächsten liegt und außerdem der Heimathafen des Patrouillenschiffes, das wir anlocken wollen. Wenn das Schiff nicht die Anweisung hat, woanders hinzufliegen, ist Salavat der wahrscheinlichste Zielort, nachdem man Sie aufgelesen hat.«
    Bashir sah Sarina beunruhigt an, doch diese behielt ihr Pokerface bei. »Vorerst sollten wir davon ausgehen, dass uns das Patrouillenschiff nach Salavat bringt«, sagte er. »Wie sieht unsere Rückzugsstrategie aus?«
    »Sie erhalten Evakuierungsbaken«, sagte Bowers.
    »Subraumtransmitter mit hoher Energie, die auf niedriger Frequenz senden«, erklärte Leishman. »Wie die, die auf getarnten klingonischen Raumschiffen verwendet werden. Wir können das Signal aus einer Distanz von bis zu dreißig Lichtjahren empfangen.«
    »Die
Aventine
wird an der Grenze zum Gebiet der Breen bereitstehen«, schaltete sich Dax ein. »Sobald wir Ihr Signal empfangen, fliegen