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Nullsummenspiel

Nullsummenspiel

Titel: Nullsummenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
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Jins Instruktionen und Sarinas Rücken zu achten. Nachdem sie noch ein paar Mal abgebogen waren, betraten sie die Hangarbucht des Schiffes, wo wie versprochen ein Shuttle auf sie wartete.
    Jin brachte sie zur offen stehenden Steuerbordluke des Shuttles.
»Dieses Schiff wird Sie zum Hauptraumhafen bringen«
, erklärte er.
»Dort werden Sie aussteigen.«
Er hielt eine Faust vor seine Brust und schloss die offene Hand darüber.
»Mögen Nacht und Stille Sie beschützen.«
    In der Hoffnung, dass das Jack-Pack die Breen-Idiome und -Gebräuche richtig analysiert hatte, machte Bashir Jins Geste nach und erwiderte: »Möge die Dunkelheit Ihnen Glück bringen.« Er verbeugte sich leicht und wartete. Jin deutete ebenfalls eine Verbeugung an, drehte sich um und ging, nachdem der Höflichkeit offenbar Genüge getan worden war. Sarina stand neben Bashir und schwieg ebenso wie er einen Moment, während sie Jin weggehen sahen. Dann aktivierte Bashir die sichere Komm-Verbindung und sagte: »Wir sollten ins Shuttle steigen.«
    »
Ja
«, erwiderte Sarina, und sie gingen durch die Luke. Sobald sie an Bord waren, schloss der Pilot die Luke hinter ihnen und leitete den Startvorgang ein. Bashir und Sarina waren die einzigen Passagiere. Durch die Scheibe des Cockpits konnten sie sehen, wie sich die graue Hülle des Hangars öffnete und den von Sternen gesprenkelten Weltraum freigab. Sarina tat so, als würde sie Bashir ignorieren, während sie sagte: »
Offenbar wollte uns jemand möglichst schnell vom Schiff bekommen

    »Gut zu wissen, dass die Breen untereinander ebenso paranoid sind wie gegenüber Außenseitern«, erwiderte Bashir. »Zumindest wissen wir jetzt, dass es nicht persönlich gemeint ist.«
    Die Reise zur Planetenoberfläche war schnell vorbei. Vom Orbit aus wirkte Salavat wie ein grauer Ball aus Stein, der von Eis in einem helleren Grauton umgeben war. Als das Shuttle den Raumhafen anflog und sie sich der Oberfläche näherten, musterte Bashir die eintönige Landschaft und erkannte, dass diese Welt dem Ersteindruck gerecht wurde. Karge Ebenen voller zerbrochener Steine waren bedeckt mit Eis und Schneematsch, während heftiger Regen darauf niederging. »Für eine Koloniewelt scheint hier noch nicht viel passiert zu sein.« Bashir deutete auf den Raumhafen, der immer deutlicher zu erkennen war. »Wenn das die Stadtmitte ist, dann muss man aufpassen, dass man nicht blinzelt und sie verpasst.«
    Sie unterbrachen ihre Unterhaltung, als das Shuttle auf dem Boden aufsetzte. Es hatte kaum den Kontakt hergestellt, da ging auch schon die Steuerbordluke auf und ließ feinen Nieselregen sowie jaulenden Wind herein. Der Pilot drehte sich zu Bashir und Sarina um und sagte:
»Aussteigen.«
Sie gingen durch die Luke ins Freie und in den Sturm hinaus. Während er sich gegen die steife Brise stemmte, bemerkte Bashir, dass der Raumhafen nicht viel mehr als einige große, baufällige Gebäude umringt von Landeflächen beinhaltete. Es kamen noch einige andere Shuttles an, und weitere standen auf mehreren Landeplätzen und schienen auf Passagiere zu warten.
    Bashir stieß Sarina an und deutete auf eine Gruppe Breen, die für sie wie Zivilisten aussahen und die gerade den Raumhafen betraten. Sie trugen Helme, die jenen ähnelten, die vom Breen-Militär verwendet wurden, doch anstelle von Körperpanzerung waren sie in trostlose, funktionelle Kleidung, Stiefel und Handschuhe gekleidet. Jeder Zentimeter ihres Körpers war verdeckt. »Wenn wir ihnen folgen, führen sie uns vielleicht zur Kolonie«, schlug er vor.
    »
Es ist einen Versuch wert

    Sie marschierten hinter den vier Zivilisten in ein Gebäude mit hoher Decke, in dem ihnen die Schritte und das Dröhnen der widerhallenden Geräusche der Breen-Vokoder überlaut in den Ohren klingelten. Alles wirkte auf deprimierende Weise effizient. Unbewaffnete, aber uniformierte Breen scheuchten Zivilisten durch Sicherheitskontrollen, bestätigten ID-Chips und scannten die Fracht und das Gepäck der ankommenden und abreisenden Personen.
    Bashir konnte nicht an dem dichten Knäuel aus Breen am Sicherheitskontrollpunkt vorbeisehen. »Kannst du sehen, wohin sie gehen, wenn sie auf der anderen Seite sind?«, erkundigte er sich bei Sarina.
    »
Nein. Aber ich kann dort auch keinen Ausgang erkennen. Siehst du einen?
«
    »Nein«, erwiderte Bashir.
    Er fragte sich, ob er und Sarina vielleicht irgendwo falsch abgebogen waren. Obwohl sie sich nicht bewusst in der Schlange angestellt hatte, bemerkte er beim

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