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Nullsummenspiel

Nullsummenspiel

Titel: Nullsummenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
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schnappen wir nach dem Köder, wenn wir wissen, dass es eine Falle ist?«
    »Zum einen
wissen
wir nicht, dass es eine Falle ist, wir
vermuten
es nur«, entgegnete Dax. »Es könnte durchaus sein, dass die
Tullahoma
tatsächlich in Schwierigkeiten steckt, und wir sind nun mal gesetzlich verpflichtet, dem nachzugehen und ihr zu helfen. Zum anderen müssen wir mitspielen, falls es eine List des Typhon-Paktes ist.«
    Bowers zog eine Augenbraue hoch. »Darf ich fragen, warum?«
    »Weil wir den Breen und ihren Verbündeten sonst signalisieren, dass wir eine wichtigere Mission haben, die uns an ihrer Grenze festhält, und in diesem Fall könnten wir auch gleich zugeben, dass wir eine verdeckte Operation in ihrem Territorium unterstützen.«
    »Kurs eingegeben, Captain«, warf Tharp von der Steuerkonsole aus ein.
    »Energie, Mister Tharp.«
    Durch ein einziges Antippen seiner Konsole brachte der bolianische Pilot die
Aventine
auf Warp-Geschwindigkeit und steuerte sie ihrem neuen Ziel entgegen.
    Bowers senkte die Stimme. »Was ist, wenn Bashir und Douglas abgeholt werden wollen, während wir nicht in Position sind?«
    »Julian ist klug, doch im Vergleich zu Sarina wirkt er noch langsam«, erwiderte Dax. »Sie werden sich schon etwas ausdenken. Im Moment ist es wichtiger, diese Operation geheim zu halten und das taktische Risiko einzugehen.«
    »Wenn der Typhon-Pakt diese Falle ausgelegt hat, dann vermutet er bereits, dass wir etwas vorhaben.« Bowers schnitt eine Grimasse. »Was bringt es dann noch, dass wir mitspielen?«
    »Das nennt man ‚glaubhafte Abstreitbarkeit‘, Sam. Wir tun das nicht um unseretwillen. Wir tun es, damit ein Politiker die Oberhand hat, wenn der Botschafter des Typhon-Paktes sich darüber beschweren will, dass wir uns an der Grenze zum Breen-Territorium aufhalten.«
    »Und was ist, wenn es ihnen nur darum geht, uns hier wegzulocken? Was ist, wenn wir in einen Hinterhalt der Romulaner tappen?«
    Dax grinste. »Darum kümmern wir uns, wenn es so weit ist.«
    Commander Marius tobte vor Wut, als er General Valnors neuesten Bericht las. Dieser besagte, dass der Breen-Raumschiffentwickler, der das Slipstream-Projekt leitete, ihn weiterhin ausschloss.
Verdammt sollen die Breen und ihre sinnlose Paranoia sein
, dachte Marius wütend.
Sie vergeuden wertvolle Zeit. Wenn sie die Pläne der Sternenflotte gleich an uns weitergegeben hätten, hätten wir jetzt vielleicht schon einen funktionstüchtigen Prototyp
.
    Es war Monate her, dass Marius und seine Mannschaft auf der
Dekkona
dem Saboteur und Spion der Breen bei der Flucht von der Utopia-Planitia-Schiffswerft im Sol-System geholfen hatten. Während sie den Spion nach Salavat gebracht hatten, war Marius schwer in Versuchung gewesen, die Slipstream-Pläne für Romulus an sich zu nehmen und damit seine Gefangennahme und vielleicht sogar Exekution zu riskieren – ebenso wie den Vertrag mit dem Typhon-Pakt. Er begriff noch immer nicht, warum Praetor Tal’Aura das Imperium derart entwürdigt hatte, indem die Gorn, die Tholianer und die Kinshaya als gleichwertig anerkannt worden waren. Die Gorn waren in Marius’ Augen kaum mehr als Tiere, die Tholianer waren Käfer, die sich größenwahnsinnigen Träumen hingaben, und die Kinshaya konnte man nur als abergläubige Narren bezeichnen, die sich ihrer Religion verschrieben und vor der Vernunft die Augen verschlossen. Und was die Tzenkethi anging, so stellten sie die wohl unangenehmste Spezies dar, der Marius je begegnet war. Er verfluchte denjenigen, der sie in den Pakt mit aufgenommen hatte.
    Aber die Breen? Söldner und Opportunisten. Paranoid und hinterhältig. Sie hatten es nicht verdient, Verbündete des Imperiums zu sein, da sie Marius’ Meinung nach nur Verräter waren, die auf die Gelegenheit warteten, sich einen Vorteil zu verschaffen. Noch peinlicher fand er es, dass der Praetor und der Tal Shiar sich dazu bereiterklärt hatten, es den Breen zu überlassen, die Slipstream-Technologie der Föderation anzupassen und zu entwickeln. Dabei war es ihnen bisher noch nicht einmal gelungen, die romulanischen Tarnvorrichtungen in ihre Schiffe einzubauen.
    Als ein Sensoralarm ertönte, deaktivierte Marius das Padd, das er in der Hand hielt, und legte es beiseite, um sich auf seinem Stuhl vorzubeugen. »Bericht.«
    Centurion Kozik, der Erste Offizier des Warbirds, sah von der taktischen Konsole auf. »Das Sternenflottenschiff hat den Kurs geändert, Captain. Es fliegt mit Warp neun auf die Quellkoordinaten des

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