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Nullsummenspiel

Nullsummenspiel

Titel: Nullsummenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
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der Gerüchte über die Breen, die ich gehört habe, besagt, dass sie kein Blut hätten und Gefrieranzüge tragen müssen, damit sie nicht verdampfen.«
    »Wer auch immer Ihnen das erzählt hat, muss den Amoniri begegnet sein«, erwiderter Nar.
    »Ist das die Spezies mit den vierlappigen Gehirnen, die Telepathen keine Angriffsfläche bieten?«
    »Nein«, entgegnete Nar. »Das sind die Paclu. Sie sind außerdem sehr stark und gehören zu den herausragendsten Mitgliedern der Konföderation. Sie und die Amoniri dominieren das Militär, weil sie dessen Leistungsanforderungen am besten entsprechen.«
    Bashir ließ sich auf dem Sessel gegenüber von Sarina nieder und fuhr mit der sanften Befragung fort. »Wollen Sie damit sagen, dass bestimmte Berufe innerhalb der Breen-Gesellschaft bestimmten Spezies vorbehalten sind? Ist das eine Art Kastensystem?«
    »Nein.« Nar kam ein wenig näher. »Der Konföderiertenkongress legt einheitliche Standards hinsichtlich der Anforderungen für alle Positionen innerhalb des Militärs, der Regierung und der erzieherischen Bereiche fest. Diese Kriterien werden aufgestellt, um eine optimale Leistung zu garantieren, und nicht, um Neigungen zu bevorzugen. Dass bestimmte Spezies besser den Anforderungen einzelner Berufe entsprechen, beruht nicht auf Bevorzugung, sondern reflektiert nur, was im Interesse des Gemeinwesens das Beste zu sein scheint.«
    »Bemerkenswert.« Bashir grinste und freute sich aufrichtig über die Informationen. Seine freundliche Art bewirkte, dass Nar näher kam, und er sprach weiter. »Wenn es nicht zu aufdringlich ist, würde ich gern mehr über die Masken erfahren …«
    Nar setzte sich Sarina und Bashir gegenüber auf das Sofa. »Was ist damit?«
    »Tja«, meinte Bashir, »warum trägt Ihr Volk sie?«
    »Um genau die Art von Diskriminierung zu verhindern, auf die Sie angespielt haben«, antwortete Nar.
    »Ich kann Ihnen nicht folgen«, gab Sarina zu. »Wie genau gelingt das mithilfe der Masken?«
    »Außerhalb der Familienverbände ist nur das Konföderiertengeheimdienstbüro autorisiert, die wahre Spezies eines individuellen Bürgers zu erfahren. Da wir einander nur anhand unserer offiziellen Namen und Leistungsaufzeichnungen kennen, bewerten wir den anderen auch strikt nach seinen Leistungen. Irrelevante Faktoren werden aus der Entscheidungsfindung ausgeschlossen, wenn es beispielsweise um Beförderungen geht. Niemand gelangt aufgrund seiner Spezies an eine bessere Position, oder weil sich ein Vorgesetzter körperlich von ihm angezogen fühlt, und es wird auch niemand aufgrund seines Alters davon ausgeschlossen. Breen werden allein nach ihrer Arbeit beurteilt.«
    Bashir kicherte. »Eine ganze Kultur, die nur durch Blindtests bestimmt wird.« Er sah Sarina an. »Ich muss zugeben, dass das
fair
zu sein scheint.«
    »Nar«, warf Sarina ein, »wie finden die Bürger Partner, um eine Familie zu gründen?«
    Daraufhin rutschte Nar unbehaglich auf ihrem Platz hin und her. »Ehen werden vom BGD unter strikter Geheimhaltung arrangiert. Nicht sanktionierte Paare begehen einen Gesetzesverstoß.«
    Fasziniert beugte sich Bashir vor. »Wie kommt es denn überhaupt zu nicht sanktionierten Paaren, wenn die Breen-Bürger außerhalb des Familienverbandes nie das Gesicht der anderen sehen?«
    »Ich habe nicht gesagt, dass wir unsere Gesichter nie sehen«, erwiderte Nar. »Nur, dass wir es nicht tun sollten. Die Tatsache, dass ich Sie beide gebeten habe, sich zu demaskieren, sollte doch wohl Beweis genug sein.« Sie holte tief Luft und fuhr fort. »Es gibt eine kleine, aber sehr aktive Dissidentenkultur, die sich in verborgenen Ecken der Breen-Städte trifft. Aufwiegler, die sich danach sehnen, freier zu leben und Beziehungen ihrer Wahl einzugehen. Danach, frei zu sein.«
    »Warum erzählen Sie uns das?«, wollte Sarina wissen.
    »Weil ich eine von ihnen bin. Ich nutze meinen Job beim BGD, um meine Freunde zu warnen, wenn sie in Gefahr sind. Mit Ihrer Hilfe kann ich ihnen vielleicht noch etwas Besseres bieten.«
    Bashir zog fragend eine Augenbraue hoch. »Und was soll das sein?«
    »Politisches Asyl in der Föderation.«

18
    Thot Keer stand vor dem Shuttle seines Vorgesetzten und war dankbar, dass die Maske seine wachsende Furcht verbarg. Eine Subraumnachricht von seinem Vorgesetzten bedeutete normalerweise schon, dass es schlechte Nachrichten gab, aber bei einem persönlichen Besuch war das definitiv der Fall.
    Die Rampe des Raumschiffs wurde herabgelassen und kam mit einem

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