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Nullsummenspiel

Nullsummenspiel

Titel: Nullsummenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
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hinein oder hinaus, während alle im Gleichschritt unter dem kränklich grünen Licht nackter fluoreszierender Lampen dahinmarschierten.
    Die einzigen Unterbrechungen der Reihen aus funktionellen Leuchten stellten die diversen Bildschirme dar, die an den Wänden auf jeder Seite der Halle angebracht waren und die Passanten nonstop mit Botschaften in leuchtenden Farben und einer ohrenbetäubenden Lautstärke anlocken sollten. Nar wusste, dass sie so viele andere Personen wie möglich zwischen die Bildschirme und Rhun und Sann bringen musste, damit das annullierte Duo keine Nullfehler hier in ihrem Zuhause erzeugte.
    Sie betraten zusammen mit zwanzig anderen einen geräumigen Fahrstuhl, in dem noch reichlich Platz war, als sich die Türen schlossen und die Kabine aufwärts glitt. Die Passagiere nannten das Stockwerk, in dem sie aussteigen wollten. Nar rief: »Einundsiebzig«, und ihre Anfrage wurde mit einem zweifachen Piepen aus dem Deckenlautsprecher bestätigt.
    Sie bedeutete Rhun und Sann, ihr zu folgen, als sich die Türen auf ihrem Stockwerk öffneten. Sie gingen hinter ihr her durch lange, miteinander verbundene Korridore, bis sie vor dem Apartment standen. Indem sie die Hand einmal über dem biometrischen Sensor schwenkte, öffnete Nar die Tür und scheuchte ihre Gäste hinein. Dann betrat sie nach ihnen die Wohnung, zog die Tür zu und verriegelte sie.
    »Machen Sie es sich bequem.« Sie deutete auf die einfachen Möbel in ihrem Wohnzimmer. Da standen ein schmales Sofa, zwei Sessel, ein langer Tisch, und an der Wand hing ein Videobildschirm, den sie schon vor langer Zeit vom städtischen Datennetzwerk getrennt hatte. »Es ist nicht viel, aber mehr kann ich Ihnen vorerst nicht anbieten.«
    Sann und Rhun standen mitten im Zimmer und drehten sich langsam, während sie ihre Umgebung in sich aufnahmen. Nar fragte sich, was die beiden an ihrer Wohnung so interessant fanden. Abgesehen von den wenigen Kunstwerken, die sie von ihren Eltern geerbt hatte, gab es kaum persönliche Dinge, durch die sie sich von jeder anderen vom Staat genehmigten Wohnung unterschied. Sie lag wie alles, was vom Konföderiertenkongress bestimmt wurde, »innerhalb der etablierten Norm«. Nar hätte sie vielmehr als »aggressiv durchschnittlich« bezeichnet.
    Sie zog sich in ihr Schlafzimmer zurück und entriegelte die Klemme am luftdichten Verschluss ihres Helms. Wie jedes Mal war Nar erleichtert, da sie das Gefühl hatte, eine Hand, die sich um ihre Kehle gelegt hatte, wäre auf einmal nicht mehr da. Sie nahm den Helm ab und platzierte ihn auf dem Ständer auf ihrer Kommode. Danach zog sie die Handschuhe aus, sodass ihre bronzefarbenen Finger zum Vorschein kamen. Nach und nach entledigte sie sich ihrer von der Regierung vorgeschriebenen Identitätshülle, bis sie sich endlich umdrehen und im Schlafzimmerspiegel betrachten konnte. Sie bewegte den Kopf, sodass ihr einige Strähnen ihres schulterlangen weißen Haars vor die weiten, jadefarbenen Augen fielen, und zog dann ihr Lieblingskleid aus metallisch roter tholianischer Seide an, das auf dem Rücken mit einem eingestickten goldenen Fraktalmuster verziert war.
    Rhun und Sann sind ziemlich leise
, stellte sie fest.
Hoffentlich ist bei ihnen alles in Ordnung
. Sie kehrte ins Wohnzimmer zurück, wo die beiden Flüchtlinge nebeneinander in einer Ecke standen und sich in leisem metallischen Flüstern unterhielten, das Nar jetzt, da ihr Helm nicht mehr für sie übersetzen konnte, nicht verstand. »Entschuldigen Sie bitte«, sagte sie. »Ich möchte Sie ja nicht kritisieren, aber es ist sehr unhöflich, maskiert zu bleiben, nachdem sich der Gastgeber demaskiert hat.«
    Die beiden standen da und starrten Nar einige Sekunden lang an, sodass sie sich erst unsicher fühlte und dann misstrauisch wurde. »Sie sind hier in Sicherheit«, versicherte sie ihren Gästen, wobei sie sich fragte, ob sie sich davon nicht auch selbst überzeugen wollte. »Bitte nehmen Sie die Masken ab und fühlen Sie sich wie zu Hause.«
    Sann und Rhun sahen einander an und nickten dann gleichzeitig. Sie hoben die Hände, öffneten die Siegel an ihren Helmen und nahmen sie quälend langsam ab. Als sie den Kopf hoben und Nar anblickten, blieb ihr vor Staunen der Mund offen stehen.
    Sie hatte schon fast jede Spezies gesehen, die unter dem Banner der Breen lebte, doch an diesem Tag stand sie zum ersten Mal Menschen gegenüber.

17
    Bashir versuchte noch immer, sich mit dem Gedanken anzufreunden, dass die hübsche humanoide Frau, die

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