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Nullsummenspiel

Nullsummenspiel

Titel: Nullsummenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
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kann, Domo.«
    »
Falls ich Ihrer Bitte um mehr Geld und Personal nachkomme
«, stellte der Domo fest.
    »Ja, Sir. Falls Sie meiner Bitte nachkommen.«
    Alle schwiegen einige Sekunden, während der Domo über die Angelegenheit nachdachte. Dann hob er stolz den Kopf. »
Genehmigt. Erledigen Sie es. Gren, tun Sie, was immer erforderlich und legal ist, um den Rat noch etwas hinzuhalten. Naaz, alles, was man mit Geld für Keers Projekt kaufen kann, dürfen Sie anschaffen. Ferner gebe ich Ihnen die Erlaubnis, jeden, der die Einstellung verweigert, zu entführen und mit Gewalt zur Arbeit zu zwingen

    »So werden wir es machen, Domo.«
Naaz senkte den Kopf.
    Der Domo beugte sich vor, sodass sein Gesicht in der Holomatrix riesig und verzerrt aussah. »
Möge Ihnen das Glück hold sein, Keer. Die Konföderation riskiert viel, indem sie Sie bei dieser Sache unterstützt. Wenn Sie versagen, müssen Sie mit verheerenden Auswirkungen rechnen, das kann ich Ihnen versichern!
«
    »Verstanden, Domo.«
    Der Subraumkanal wurde geschlossen, und die Holomatrix über Keers Schreibtisch löste sich auf, sodass Keer und Naaz wieder allein waren.
    Naaz stand auf, ging einige Schritte in Richtung Tür und drehte sich dann noch mal um:
»Keer, Sie sollten wissen, dass ich dafür sorgen werde, dass Sie allein die Schuld dafür tragen, wenn dieses Projekt scheitert, ganz egal, was in den kommenden drei Tagen passiert.«
    »Natürlich, Sir«, erwiderte Keer. »Aber wie kann ich scheitern, wenn ich so ein mutiges Vorbild wie Sie habe, das mich inspiriert?« Diesen Anflug von Sarkasmus musste Naaz erst einmal verarbeiten. Dann drehte er sich um und stürmte aus Keers Büro, wobei er vulgäre Schimpfworte und Flüche vor sich hin murmelte. Keer stand auf und blickte durch das Fenster auf den Prototyp im Mikroschwerkrafthangar hinaus.
    Unter seinem Helm grinste er.
    Es wird Zeit, an die Arbeit zu gehen
.

29
    In der Privatsphäre und dem Luxus der gemieteten Unterkunft seines Alter Egos saß Bashir neben Sarina, die die vom Breen-Militär gestohlenen Daten decodierte, und stellte fest, dass er zu viel Zeit hatte, um über die blutigen Ereignisse des Tages nachzudenken. Sein Gewissen nagte an ihm und drängte ihn, etwas zum Tod des Breen-Kommunikationstechnikers zu sagen, aber er hielt sich zurück aus lauter Angst davor, einen Keil zwischen sich und die Frau zu treiben, die er liebte und die er nicht verlieren wollte.
    Also sah er ihr bei der Arbeit zu. Ihre Hände waren schnell und geschickt, und sie bediente das Interface des ebenfalls aus der Kommunikationszentrale gestohlenen Geräts problemlos. Sie saß am anderen Bettende und hatte zwar den Helm abgenommen und die Handschuhe ausgezogen, trug aber noch ihre restliche Breen-Verkleidung. Bashirs Meinung nach gab sie einen seltsamen Anblick ab: fragil, dennoch aggressiv, eine menschliche Schönheit, eingepfercht in das primitive Symbol hässlicher Konformität einer fremden Kultur.
    Bashir blickte in den Spiegel, der am anderen Ende des Raumes hing. Er sah eher aus wie ein Junge, der sich aus Spaß verkleidet hatte und Kleidung trug, die zwei Nummern zu groß für ihn waren.
    »Ich glaube, ich habe die Verschlüsselung geknackt«, sagte sie und riss ihn aus seinen Gedanken. »Mit etwas Glück müssten wir in etwa einer Minute eine entschlüsselte Datei haben.«
    Doch Bashir war klar geworden, dass er jetzt aussprechen musste, was ihn beschäftigte, weil er sonst nie mehr den Mut dazu finden würde. »Es gibt da etwas, über das wir reden müssen.«
    Sarina legte das Tablet beiseite und begegnete Bashirs besorgtem Blick gelassen. »Okay, dann lass uns darüber reden.«
    »In der Kommunikationszentrale«, begann er, »als der Techniker uns unsere Geschichte nicht abgekauft hat …« Er zögerte und wartete ab, ob sie etwas sagen würde, aber sie schwieg. Obwohl er nur ungern in die Rolle des Anklägers schlüpfte, fuhr er fort. »Du hast diesen Mann umgebracht.«
    Sie nickte. »Ja, das habe ich.«
    »Das hättest du nicht tun müssen. Ich habe gesehen, wie gut du die Kampfkünste beherrschst. Du hättest ihn einfach bewusstlos schlagen können.«
    »Das stimmt«, erwiderte Sarina, »aber du irrst dich, wenn du denkst, dass ich ihn nicht töten musste. Ich weiß, dass du eine andere Wahl getroffen hättest, aber es war die richtige Entscheidung.«
    »Mit welcher Begründung?«
    »Weil es sein musste.« Sie stand auf und kam auf ihn zu, während sie weitersprach. »Wenn ich ihn einfach nur

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