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Nullsummenspiel

Nullsummenspiel

Titel: Nullsummenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
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bewusstlos geschlagen und da liegen gelassen hätte, vielleicht sogar gefesselt und geknebelt, hätte er sich trotzdem irgendwann befreit und um Hilfe gerufen.« Sie drückte seinen Arm. »Dann hätte er anderen von uns erzählt, berichtet, was passiert ist, und unsere Tarnung wäre aufgeflogen.«
    Er entzog ihr seinen Arm. »Unsere Tarnung ist ohnehin so gut wie aufgeflogen, sobald sie seine Leiche finden.«
    »Was, wenn wir Glück haben, noch einige Stunden dauern wird. Und selbst dann sind wir nur zwei von mehreren Hundert möglichen Verdächtigen.«
    »Bis sie die Aktivitätslogbücher seines Computers überprüfen«, wandte Bashir ein. »Wenn sie sehen, auf welche Daten bei der letzten Benutzung der Station zugegriffen wurde, werden sie wissen, wonach wir gesucht haben – und sie werden wissen, welche Informationen wir jetzt besitzen.«
    Verärgert riss Sarina die Arme in die Luft und entfernte sich einige Schritte von Bashir. »Ja, wir spielen ein Katz-und-Maus-Spiel, das
weiß
ich, Julian. Die Wahl, die ich treffen musste, war, ob wir eine Stunde haben, um die Daten zu analysieren und dementsprechend zu handeln, oder mehrere Stunden.« Sie kam zu ihm zurück und legte ihm sanft die Handflächen auf die Wangen. »Es tut mir leid, dass dieser Mann sterben musste, aber es ist nun mal passiert. Du musst es akzeptieren, denn er ist vielleicht nicht die letzte Person, die wir töten müssen, um diese Mission zum Abschluss zu bringen.«
    Bashir wusste nicht, was ihn mehr störte: die Aussicht, noch mehr Blut vergießen zu müssen, und zwar auf eine Art und Weise, die eher an Mord als an Krieg erinnerte, oder die Tatsache, dass Sarinas Argumente letzten Endes logisch und ihre Voraussagen ebenfalls sehr wahrscheinlich waren.
    Bevor er etwas erwidern konnte, gab das Datengerät auf dem Bett einige Pieptöne von sich. Sarina hob es auf und studierte die Anzeige. »Wir haben es. Noch immer kein genauer Standort der Schiffswerft, aber die meisten dieser Nachrichten wurden zwischen der Kommunikationszentrale und einer Fabrik ausgetauscht, die den Großteil der vorgefertigten Teile für die Schiffswerft liefert. Wenn ich mir einige der Frachtlisten so ansehe, dann würde ich sagen, dass sie definitiv am Slipstream-Antrieb arbeiten.«
    Er ging zu Sarina und sah über ihre Schulter auf die Anzeige. »Steht da auch, welche Fabrik es ist? Befindet sie sich hier in Rasiuk?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, so viel Glück haben wir dann doch nicht. Sie liegt etwa zweitausend Kilometer entfernt auf der anderen Seite des Planeten in einer Stadt namens Utyrak.«
    Bashir nickte. »Ich habe diesen Namen auf einer Karte der öffentlichen Transitstrecke an einem der Terminals gesehen. Es gibt Hochgeschwindigkeits-Magnetschwebebahnen, die zwischen den großen Städten auf Salavat verkehren. Wir könnten in weniger als sieben Stunden dort sein.«
    »Helme auf«, sagte Sarina und stand auf. Bashir setzte seinen Helm auf. Nachdem Sarina auch die Handschuhe übergestreift hatte, ging sie zu einem Komm-Terminal an der Wand und aktivierte es mit einer Berührung. Schnell und präzise navigierte sie durch die Menüs und schien sich wie eine Einheimische mit dem Breen-Interface zu beschäftigen. Kurz darauf schaltete sie es wieder aus.
»Erledigt. Wir haben zwei Tickets für den nächsten Expresszug nach Utyrak, die wir am Bahn-Terminal abholen können. Wenn wir uns beeilen, schaffen wir es noch.«
    Während er seiner flinken Partnerin durch den Hotelflur folgte, witzelte er über ihren privaten Komm-Kanal: »Schade, dass wir schon wieder losmüssen. Das ist schließlich eins der besten Hotels von Rasiuk, und wir sind gerade erst angekommen.«
    Ebenso neckend erwiderte Sarina: »
Wir haben doch nicht den ganzen Weg bis in die hinterste Ecke der Galaxis zurückgelegt, um dann nur das Innere eines Hotelzimmers zu sehen

    »Das hätte auch gut von meiner Mutter stammen können, die so was Ähnliches immer zu mir gesagt hat, als ich noch klein war.«
    »Ein
guter Ratschlag, Julian: Vergleiche deine Geliebte niemals mit deiner Mutter


30
    Bowers rieb sich die Augen, die sich anfühlten, als wären sie mit Sand gefüllt. »Wir starren diese Sternkarten jetzt schon seit Stunden an. Ich brauche eine Pause. Und ehrlich gesagt auch ein paar Stunden Schlaf.«
    »Geht mir genauso«, stimmte Kedair zu. »Aber ich wäre schon zufrieden, wenn ich für ein paar Minuten etwas anderes als das Innere dieses Raumes sehen könnte.«
    Captain Dax lehnte

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