Nullsummenspiel
lässt.«
Der Captain wirkte noch skeptisch. »Sind Sie sicher, dass Sie eine derart komplexe elektronische Fälschung auch bewerkstelligt bekommen?«
»Nein«, gestand Kedair. »Aber ich bin mir sicher, dass Mirren und Helkara es können.«
Dax nickte. »In Ordnung. Welche Art von Notfall wäre groß genug, um mehr als eines oder zwei Schiffe aus der Blockade zu locken?«
Bowers grinste. »Wie wäre es mit einem Angriff der Klingonen auf mehrere Planeten?«
»Nicht schlecht«, meinte Dax, »aber wäre das auch glaubwürdig?«
Er deutete auf die Karte. »Die klingonische Flotte auf Stern-basis 514 soll in weniger als zwei Stunden aufbrechen. Das ist unsere glaubhafte Bedrohung.«
»Nur dass sie in den klingonischen Raum zurückgerufen wird«, wandte Dax ein.
Kedair warf Bowers einen verschlagenen Blick zu. »Das ist korrekt, aber das wissen die Breen nicht. Wenn sich die klingonische Flotte tarnt, sobald sie die Sternbasis verlässt …«
Langsam begriff Dax, worauf ihre Offiziere hinauswollten. »Dann haben die Breen keine Ahnung mehr, wo sich die Klingonen aufhalten.« Sie lächelte. »Das könnte funktionieren. Ich werde das Sternenflottenkommando kontaktieren und um die Codes für das Breen-Komm-Relais bitten. Sam, rufen Sie Sternbasis 514 und sagen Sie den Klingonen, was Sie für uns tun sollen. Lonnoc, wecken Sie Mirren und Helkara. Ich möchte, dass sie bereit sind, das Relais zu hacken, sobald wir die Codes haben.«
Kedair nickte und verließ schnellen Schrittes den Raum. Bowers war ihr dicht auf den Fersen, doch er blieb in der Tür stehen und drehte sich noch einmal zu Dax um. »Kann ich duschen und ein wenig schlafen, wenn ich mit dem klingonischen Flottenkommandanten gesprochen habe?«
»Natürlich«, antwortete Dax. Als sie sah, wie spät es war, grinste sie. »Aber schlafen Sie schnell. Ihre Schicht beginnt in drei Stunden.«
31
Bashir hatte geglaubt, eine ähnliche Stadt vorzufinden wie die, die sie Stunden zuvor verlassen hatten. Stattdessen folgten sie, nachdem sie in Utyrak aus der Magnetschwebebahn gestiegen waren, der Menge eintreffender Passagiere durch einen der vielen großen Bögen in der Wand des Bahnhofs und standen auf einem langen Pier mit breiten Docks an der Küste eines schwarzen, unterirdischen Meers, das sich bis in undurchdringliche Dunkelheit erstreckte.
An jedem Dock lag eine Vielzahl von Wasserfahrzeugen. Einige waren so klein, dass neben dem Ruderer gerade mal drei Passagiere darin Platz hatten. Andere glichen riesigen Jachten. Einige Fähren konnten sogar bis zu einhundert Personen befördern. Überall feilschten Breen-Zivilisten mit Bootsleuten um Preise für die Überfahrt, und harte Währung wechselte ebenso schnell den Besitzer, wie Personen zu den Fahrzeugen geführt wurden.
»Wir sollten uns beeilen und uns ein Boot suchen«, schlug Bashir vor, während sie zum nächsten Dock gingen. »Ich sehe keinen anderen Weg, hier wegzukommen.«
Sarina deutete auf den Steuermann eines kleinen Boots, das am Ende des Docks vor Anker lag.
»Mal sehen, ob wir ihn anheuern können. Je weniger Leute mit uns interagieren, desto besser, daher würde ich die großen Fähren gern vermeiden.«
»Klingt gut. Möchtest du verhandeln oder soll ich das übernehmen?«
»Das hängt davon ab, wie sicher du dich im Umgang mit Breen-Idiomen fühlst.«
»Na gut.« Bashir ließ sich einen halben Schritt zurückfallen. »Übernimm du das.«
Er überließ Sarina das Reden, nachdem sie den Bootsmann erreicht hatten. Anfänglich fiel Bashir nichts Besonderes am Inhalt von Sarinas Unterhaltung auf, doch dann erkannte er, dass wichtige Hinweise durch leichte Veränderungen der Haltung, ein Neigen des Kopfes oder eine Handbewegung übermittelt wurden. Nach einigen Sekunden hatte Bashir es durchschaut. Die Haltung und die Position des Kopfes konnten Autorität oder Unterwürfigkeit suggerieren, ebenso wie Zuversicht oder Bescheidenheit. Der verbale Austausch bezog sich auf Details wie Distanz, Ziel und Preis, während die Handbewegungen dazu dienten, etwas mehr oder weniger zu betonen, eine Frage abzuwehren oder eine ironische Bemerkung zu machen.
Sarina zahlte dem Bootsmann einige Münzen in der Währung des Typhon-Paktes. Danach stieg der Breen in sein Boot und bedeutete Bashir und Sarina, ihm zu folgen. Bashir stieg als Erster ein. Das Boot hatte einen flachen Boden und wackelte unter seinen Füßen. Er drehte sich um, weil er Sarina helfen wollte, doch sie kletterte ohne Schwierigkeiten
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