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Nummer Drei: Thriller (German Edition)

Nummer Drei: Thriller (German Edition)

Titel: Nummer Drei: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Lake
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öden See ziemlich unpassend fand. Natürlich dachte ich auch an meine Mutter, was ich nicht ganz so daneben fand. Für mich ist das Wort Mutter nicht mit Sicherheit verbunden. Es birgt sogar eine Menge Gefahr in sich, auch ohne dass man das Wort Schiff hinzufügt und das Ganze auf Piraten bezieht.
    »Ich habe bisher nur davon gehört und wusste nicht, ob es ein Gerücht war oder nicht«, meinte Tony.
    »Verdammt, verdammt, verdammt.« Grunzend wirbelte Damian das Ruder herum und schob den Hebel ganz nach vorn.
    Die Jacht ruckte, war aber zu langsam. Links neben uns erschien wieder ein Dingi, in dem sich die Silhouetten bewaffneter Männer abzeichneten.
    »Was ist ein Mutterschiff?«, fragte ich. Meine Stimme klang belegt.
    »Die Piraten können lange auf einem solchen Schiff leben«, erklärte Tony. »Ein großes Schiff kann viele Vorräte mitführen. Sie machen kleine und schnelle Boote daran fest und können auf diese Weise mitten auf dem Meer angreifen. So sind sie nicht mehr auf küstennahe Gewässer beschränkt un d …«
    »Hast du nicht was Besseres zu tun?«, fiel Damian ihm ins Wort.
    »Oh«, sagte ich.
    Mir wurde übel. Ein richtig fieses, ekliges Gefühl in der Magengrube.
    »Was ist hier los?« Dad kam herein. Er trug seine Badehose, die graue Brustbehaarung und der Schmerbauch waren deutlich zu sehen. Wahrscheinlich hatte er auf dem hinteren Deck ein Sonnenbad genommen.
    »Anscheinend Piraten«, berichtete Tony überraschend ruhig. »Gehen Sie an Ihren Wasserwerfer, ich besetze meinen.«
    »Aber Sarah schläft noc h …«
    »Lassen Sie sie schlafen. Besetzen Sie den Wasserwerfer!«
    Damian drückte auf einen roten Knopf im Steuerpult und hob das erste der beiden Satellitentelefone ab. Er grunzte enttäuscht, legte auf und nahm das zweite Telefon. Er wählte eine Nummer.
    »Ja, Admiral«, sagte er nach einer Pause. »Hier ist die zivile Jacht Daisy May . Unsere Position is t … 11 ° 93 ’ nördlicher Breite und 44 ° 32 ’ östlicher Länge. Wir werden von Piraten angegriffen. Ich wiederhole, wir werden von Piraten angegriffen.«
    In diesem Moment erschien das Dingi wieder. Es hüpfte auf den Wellen und überholte uns. Drei Männer waren an Bord, die sich mit einer Hand an der Seite festhielten.
    »O mein Gott!«, stieß ich hervor, als mir auffiel, was sie in den freien Händen hielten.
    »Die sind bewaffnet«, erklärte Dad, als sei das nicht völlig offensichtlich.

6 Dad und Tony verließen die Brücke und rannten los. Ich hörte Dads nackte Füße über die Holzplanken tappen. Von der Brücke aus konnten Damian und ich den vorderen Teil der Jacht sehr gut überblicken, während wir an den Seiten weniger erkannten. Jedenfalls sahen wir, wie der Schlauch auf der linken Seite – heißt das nicht Steuerbord? – das Wasser ausstieß. Dort hatte sich gerade noch ein Dingi befunden. Es konnte viel besser manövrieren als wir und wich dem Strahl geschickt aus. In diesem Moment, als das Boot blitzschnell entkam, dachte ich zum ersten Mal daran, dass sie uns tatsächlich entern würden. Ein solches Manöver erfordert e … wie soll ich sagen, ein gewisses Können.
    Damian riss das Steuerruder der Jacht mit aller Kraft in die eine und gleich darauf in die andere Richtung. Das Schiff ruckte nach links. Dann machte er es noch einmal umgekehrt. Ich musste mich am Tisch festhalten.
    »Was tust du da?«, fragte ich.
    »Ich erzeuge Wellen, damit sie sich nicht hinter uns setzen können.«
    »Ich dachte, dazu seien die Seile da.«
    »Ja, eigentlich schon.«
    Das Funkgerät knisterte. Anscheinend hatte Tony ein Gerät mitgenommen.
    »Backbord befindet sich ein weiteres Boot mit vier Mann.«
    Damian nahm das Funkgerät in die Hand.
    »Verstanden. Macht sie nass!«
    »Verdammt!«, fluchte Tony über Funk. Es klang atemlos. »Da ist ein Knoten im Schlauch. Momen t … so, jetzt.«
    Wir hörten das Brüllen, als das Wasser hinausschoss, und dann brachen der Lärm und Tonys Meldungen ab.
    »Ich sehe nicht, was da passiert!«, rief ich.
    »Ich auch nicht«, gab Damian zu. »Das gefällt mir nicht.« Er benutzte wieder das Funkgerät. »Mister Fields? Tony?«
    Niemand antwortete ihm. Ich konnte es nicht ertragen, das Geschehen nicht mehr beobachten zu können, und rannte zur Tür.
    »Amy, wa s …«
    Aber ich war schon draußen und lief den Korridor entlang. Ich wollte zu Dad. Als ich aus dem Gang herauskam, stand er mit dem Schlauch an der Hüfte da wie ein Revolverheld. Im Moment schien das Meer ganz ruhig zu sein.

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