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Nummer Drei: Thriller (German Edition)

Nummer Drei: Thriller (German Edition)

Titel: Nummer Drei: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Lake
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Bleichmittel. Ich bin unrein, Allah. Wasch mich mit Bleichmittel und vergib mir meine Sünden! ‹ «, sagte er.
    »Wow«, machte ich.
    »Ja. Die Imame mögen keine Piraten, aber es gefällt ihnen, wenn man um Vergebung bittet. Deshalb freute sich der Imam, als Amir diese Worte vortrug. Nach Schulschluss fingen mich die Piraten ab. Ich meine – die Küstenwächter. Sie wussten, dass ich am besten Englisch konnte, weil ich einen Preis gewonnen hatte. Das hatte ihnen der Imam erzählt. › Wir wissen, wie du Millionen verdienen kannst ‹ , lockten sie mich, als der Imam fort war. › Wie du für dich und deinen Bruder ein Haus kaufen kannst. ‹ «
    › Woher kennt ihr meinen Bruder? ‹ , fragte ich.
    › Wir kennen jeden ‹ , antworteten sie. Das war es dann. So kam ich zur Küstenwache Südliches Zentrum. Einige Jahre lang war alles in Ordnung. Ich meine, ich war nur ein Küstenwächter und verdiente nicht viel, aber es ging mir besser als vorher. Dann wurde mein Bruder verhaftet, und ich blieb bei ihnen hängen. Ich musste für sie arbeiten und Geld verdienen, um ihn herauszuholen.«
    »Wart mal!«, unterbrach ich Farouz, weil er offenbar auf irgendetwas anspielte. »Willst du mir erzählen, dass ihn die Küstenwache verhaftet ha t ?«
    »Nein, das war die Polizei. Aber hat die Küstenwache die Polizei dafür bezahl t ? Natürlich.«
    »Wow«, sagte ich und kam mir ziemlich albern vor, weil ich diesen Ausruf innerhalb von zwei Minuten zum zweiten Mal benutzt hatte. »Dann arbeitest du, um deinen Bruder zu befreien, und die Leute, für die du arbeitest, sind genau die gleichen, die ihn auch ins Gefängnis gesteckt haben?«
    Farouz dachte nach.
    »Ja«, bestätigte er.
    Dann ließ er die Zigarette fallen und drückte sie mit der Ferse aus. Die Dunkelheit brach über uns herein wie ein Rudel Hyänen.

20 Nach dem Ereignis fragten mich Carrie, Esme und andere, ob es Vorzeichen gegeben habe. Bei meiner Mom, meine ich. Ich hätte sagen können: Natürlich gab es Vorzeichen. Sie litt an Depressionen und hatte eine Zwangsstörung. Aber ich glaube, das meinten sie nicht. Um es mit dem Schulberater zu sagen, den ich für kurze Zeit aufsuchte: Sie wollten wissen, ob meine Mom ihre Absichten deutlich gemacht hatte.
    Da gab es natürlich den Anruf, in dem sie es mir mitgeteilt hatte. Aber darüber redete ich mit niemandem. Stattdessen erzählte ich eine andere Geschichte.
    Es war ein Jahr zuvor in den Sommerferien. Dad arbeitete wie üblich, aber Mom wollte wegfahren. Also besorgte sie sich bei ihrer Zeitschrift Gratistickets für ein neues ökologisch wirtschaftendes Luxushotel an der Ostküste von Mexiko. Wir wollten dort einige Mayatempel besichtigen und am Strand ausspannen, und nach der Rückkehr würde Mom einen Artikel darüber schreiben.
    »Lassen wir deinen Vater ruhig zu Hause«, sagte Mom. »Wir machen es uns schön, nur ich und meine Amy.«
    So geschah es dann auch. Es war wirklich sehr schön. Das Hotel bestand aus kleinen Holzhütten am Meer, es gab weder elektrisches Licht noch Fernsehen, also waren wir allein mit den Palmen, den Vögeln und dem Plätschern der Wellen. Es war magisch. Wir bekamen Massagen, schwammen und lasen Bücher.
    Mit dem Bus fuhren wir nach Chichén Itzá und besichtigten die Pyramide, auf deren Spitze man früher den Menschen die Herzen herausgeschnitten hatte, um die Körper die Stufen hinunterzuwerfen. Wir klatschten mit den Händen auf den Stein und hörten das Echo, das knatterte und zischte wie eine Klapperschlange. So beschrieb es jedenfalls der Führer. An den Seiten der Pyramide war die Gestalt des Schlangengotts eingeritzt.
    Abends aßen wir meistens im Zimmer, aber es gab auch ein Restaurant am Meer, das man nach einem zehnminütigen Strandspaziergang erreichte. Eines Abends hatten wir alle Bücher ausgelesen und wussten nicht recht, was wir mit uns anfangen sollten. Wir gingen in die Lobby des Hotels, wo wir eine Hippiemutter mit ihrem Kind sahen. Wir hatten uns ein wenig mit den beiden angefreundet, die Namen habe ich allerdings vergessen.
    »Kommt doch mit, wenn wir die Schildkröten beobachten!«, lud die Frau uns ein. »Angeblich legen sie um diese Zeit.«
    »Sie legen?«, fragte Mom.
    »Ja, sie legen ihre Eier am Strand ab.«
    »O ja, Mom, das sollten wir unbedingt sehen!«, rief ich. Aus einem Dokumentarfilm kannte ich die riesigen Schildkröten, die an Land krochen und die Eier im Sand vergruben, und dachte, es könnte schön sein, dies tatsächlich selbst zu

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