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Nun ruhe sanft und schlaf in Frieden

Nun ruhe sanft und schlaf in Frieden

Titel: Nun ruhe sanft und schlaf in Frieden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire Seeber
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Missverständnis. Ich hatte vergessen, dass die Schlüssel in der Aktentasche waren. Angesichts der Umstände ist es wohl besser, wir sehen uns nicht mehr. Ich habe meine Sachen abgeholt. Meine Mutter wird sich um Digby kümmern, solange ich in Glasgow bin. Natürlich hast du Besuchsrecht.
    Alex
     
    »Elender Schuft! Ich will dich sowieso nicht sehen.« Aber ich war so erleichtert, dass Digby in Sicherheit war, dass ich einfach meinen Kopf auf die Schreibtischplatte sinken ließ.
    »Maggie?«
    »Verzeihung. Es ist nichts. Alex hat meinen Hund mitgenommen, ohne mir etwas zu sagen, und ich war krank vor Sorge.« Die Wodkaflasche geriet in mein Blickfeld. Ich setzte mich auf. »Aber es geht ihm gut. Das müssen wir feiern. Reich mir doch die Flasche, Sal.«
    Sie warf einen nervösen Blick auf den Wodka. »Maggie, es ist neun Uhr dreißig am Morgen. Hältst du das wirklich für eine gute Idee?«
    »Sogar eine der besten, die ich je hatte.« Ich streckte die Hand aus.
    »Maggie.« Sally setzte sich auf den Stuhl vor meinem Schreibtisch. Ihr fröhliches Gesicht war ernst geworden. »Ich mache mir allmählich Sorgen um dich, weißt du. Du scheinst ein wenig …«
    »Verrückt?« Ich stand auf und griff nach dem Wodka.
    »Nein. Eher als ob der Teufel dich reiten würde.« Über ihre Stirn zog sich eine dicke Falte.
    Ich schraubte den Deckel vom Wodka. »Es geht mir gut. Ehrlich. Alles unter Kontrolle.«
    »Wirklich?«, fragte sie ruhig. »Weißt du, es ist schon in Ordnung, um Hilfe zu bitten.«
    »Willst du damit sagen, dass ich mich benehme wie eine Irre, Sal?« Niemand außer Charlie wusste hier etwas über meine Vergangenheit, doch das war mir jetzt auch schon egal. Ich sah mich nach einem Glas um. »Es geht mir gut. Ich schwöre es.«
    »Bitte trink das nicht, Maggie.« Sally stand auf und streckte die Hand nach der Flasche aus. »Ich halte das für keine gute Idee.«
    Ich sah zuerst sie an, dann den Wodka. Die klare Flüssigkeit schien magnetische Wirkung zu haben. Sehnsüchtig dachte ich an das Brennen in der Kehle, das sie verursachen würde. Andererseits hatte Sally Recht, und ich hatte heute Morgen noch nichts gegessen. Ich würde einen klaren Kopf brauchen. Also gab ich ihr widerstrebend die Flasche.
    »Nun gut, Sal. Ich nehme an, du hast Recht.«
    Mein neues Telefon meldete sich. Ich nahm die Nachricht an.
    »LETZTE WARNUNG«, stand da. »DU BIST EINGEKREIST.«
    »Mein Gott.« Ich warf einen Blick auf die Flasche in Sallys Hand. »Andererseits, wenn ich so darüber nachdenke, werde ich sie vielleicht noch brauchen.«
     

Kapitel 34
    Vielleicht bildete ich mir das nur ein, aber Inspektor Fox schien das Interesse an meinem Fall verloren zu haben.
    »Maggie«, seufzte er. »Wie geht es Ihnen?«
    »Ganz gut«, antwortete ich. »Aber ich habe gerade eine weitere SMS bekommen. Vielleicht von Joseph Blake.«
    »Das glaube ich nicht. Seine Eltern haben ihn in irgendein Kloster in den Pyrenäen gesteckt. Aber ich wollte Sie ohnehin anrufen. Wir sind jetzt ziemlich sicher, dass die Typen, die in Ihre Wohnung eingebrochen sind, zur French-Familie gehören.«
    »Hört sich an wie die Mafia.«
    »Na ja, darauf arbeiten sie vermutlich auch hin. Eine unangenehme Bande. Sie erpressen im London-Bridge-Viertel Schutzgelder und haben es nicht so gerne, dass sich dort jetzt lauter Yuppies ansiedeln. Sie haben ein paar illegale Spielhöllen, und es passt ihnen nicht, dass so viele Leute dort jetzt Immobilien kaufen.«
    »Yuppies?« Ich war beleidigt. »Ich bin kein Yuppie.«
    »Gut, Sie sind vielleicht kein Yuppie, aber die Frenchs sind im Grunde kleine Gauner. Die Sache mit Ihrer Wohnung könnte ganz deren Stil sein - genauer gesagt, deren Mangel an Stil. Das Problem ist nur, es gibt keine Fingerabdrücke, die nicht von Ihnen oder Ihren …« Er räusperte sich. »… verschiedenen Bekanntschaften stammen.«
    »Verschiedene Bekanntschaften?«, sprudelte ich heraus.
    »Sie wissen schon, was ich meine. Ihre Partner. Der eigentliche Knackpunkt ist, dass ich zurzeit bis über beide Ohren in den Ermittlungen wegen der Terrordrohungen in London stecke. Es gab eine Bombendrohung für das Weihnachtsfest und dazu noch jede Menge Spinner, die so etwas für lustig halten. Ich habe einfach nicht genügend Männer, um einen zu Ihrer Überwachung abzustellen. Nichtsdestotrotz haben wir die Streifen in der Gegend verdoppelt. Aber ich glaube ohnehin, dass die Frenchs sich zurückhalten werden, jetzt, wo sie wissen, dass wir ein Auge auf sie

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