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Nun ruhe sanft und schlaf in Frieden

Nun ruhe sanft und schlaf in Frieden

Titel: Nun ruhe sanft und schlaf in Frieden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire Seeber
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nicht ernst, oder?«
    Er prostete mir zu, dann schüttete er den Champagner hinunter und goss sich nach. »Süße, du weißt doch, dass ich nie Witze mache. Es ist eine tolle Idee. Wenn sie funktioniert, dann ist die Show bald in aller Munde.«
    »Aber, Charlie, wir hatten doch etwas ganz anderes vereinbart.« Auf meiner Stirn brach der Schweiß aus. Champagnergeruch und Zigarrenrauch verbanden sich zu einer Übelkeit erregenden Wolke. »Du hast doch gesagt, wenn ich …«
    »Ich weiß, was ich gesagt habe, Liebes. Aber weißt du, ich dachte, das sind so Flausen, die du dir schnell wieder aus dem Kopf schlagen würdest. Der Sommer ist dir auf den Magen geschlagen. Und du weißt, was wir damals vereinbart hatten.«
    In meinem Kopf ging alles durcheinander. Ich erhob mich - leider viel zu schnell. Geschickt fing Charlie meine zu Boden polternde Krücke mit seiner gebräunten Hand.
    »Lieber Himmel, Charlie.« Ich riss ihm die Krücke aus der Hand. »Du lässt einfach alles platzen …«
    »Du bist so ungeheuer leidenschaftlich«, grinste er entzückt. »Das ist es, was ich an dir so mag. Genau deshalb musst du dieses Programm machen. Setz dich, komm. Sei ein braves Mädchen.«
    »Charlie, ich kann das nicht machen. Das ist der letzte Scheiß. Und du weißt das.«
    »Nur noch dieses eine Mal.« In seinen Augen stand jetzt das Wolfsglitzern. Sie verengten sich hinter den süßlich-dicken Rauchschwaden zu schmalen Schlitzen. »Du bist mir immer noch was schuldig.«
    »Aber es wird nicht bei dem einen Mal bleiben. Außerdem habe ich schon die Trauma-Show mitgemacht, weil ich dir etwas schulde.«
    »Du hast die Trauma-Show mitgemacht, weil sie dir half, einen Schlussstrich unter deine Probleme zu ziehen. Oder hast du das vergessen?«
    »War das so?«
    »Natürlich. Es war schließlich deine Idee, Liebes.«
    »Ach ja?« Warum schien mein Hirn nur immer irgendwie wehzutun, wenn ich mich an Ereignisse erinnern musste, die noch nicht lange zurücklagen?
    »Außerdem gebe ich dir mein Wort.«
    »Das hast du beim letzten Mal auch getan, dessen bin ich absolut sicher.« Ich sah ihn finster an.
    »Bitte, schlag ein, Maggie.« Er hörte auf zu lächeln und sah auf seine ordinäre Uhr. »Oder sollen wir uns über die Show unterhalten, die du wirklich nicht machen willst?«
    Ich sackte in mich zusammen. »Das kannst du nicht tun, Charlie!«
    »Was kann ich nicht tun, Liebes? Ich helfe doch nur deiner Karriere ein wenig auf die Sprünge. Das hast du, weiß Gott, nötig, seitdem du alles versiebt hast. Arbeite doch mit mir zusammen, Maggie.«
    »Du spielst deine Spielchen mit mir«, flüsterte ich Mitleid heischend.
    Sein Gesicht verschloss sich. Ich versuchte es mit einer anderen Taktik, obwohl es mir kaum gelang, meine Stimme ruhig klingen zu lassen. »Sieh mal, ich weiß, dass ich etwas Dummes angestellt habe.« (Wenn ich mich nur erinnern könnte, was.) »Aber es war mein einziger Fehler, oder etwa nicht? Du weißt doch, dass du dich auf mich verlassen kannst.«
    »Möglicherweise … früher vielleicht.« Charlie blickte konzentriert auf das Endstück seiner Zigarre. »Aber du hast mich übel im Stich gelassen.«
    Wir sahen uns an. Die Erinnerungen, die ich so mühsam verdrängt hatte, kehrten wieder und wühlten den Treibsand der Zeit auf, formierten sich neu und reckten die Köpfe. Ich spürte, wie Zorn mich durchfuhr. »Aber ich warte schon so lange auf diese Doku-Sendung über wahre Leben …«
    Charlie hatte bereits abgeschaltet.
    »Weißt du, du siehst ziemlich gut aus, wenn du wütend bist«, sagte er grüblerisch. »Obwohl der Mopp auf deinem Kopf wirklich einen ordentlichen Schnitt bräuchte. Warum gehst du nicht mal zum Friseur?« Sein Handy klingelte. »John Frieda ist recht gut.« Er drückte die Zigarre aus und puhlte sich etwas aus den Backenzähnen. Dabei klappte er das Telefon auf.
    Bevor ich noch etwas entgegnen konnte, hatte ihn ein diensteifriger Kellner aus den geheiligten Hallen hinauskomplimentiert. Draußen pilgerten die Medienhuren auf und ab, irgendwelche Bonzen im Anzug unterhielten sich laut, und nur mit dem Notwendigsten bekleidete Mädchen lächelten affektiert, während sie beim Telefonieren den Finger auf das freie Ohr drückten, um überhaupt etwas zu hören.
    Wie betäubt starrte ich auf das Foto im Broadcast -Magazin. Renee hatte sich offensichtlich die Tränensäcke operieren lassen.
    Dann war Charlie wieder zurück. Er nahm den Kamelhaarmantel auf und warf ihn sich über die Schulter, so als

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