Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nur aus Leidenschaft

Nur aus Leidenschaft

Titel: Nur aus Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peggy Moreland
Vom Netzwerk:
Pferde können die Sprache der Menschen nicht verstehen."
    „Und ob sie das können." Carol ließ die Trense fallen und warf ihre Schirmmütze auf die Erde. Sie lief ein paar Schritte, drehte sich um und streckte die Hand aus. „Honey", befahl sie,
    „bring mir die Mütze."
    Unter Mistys skeptischem Blick senkte das Pferd den Kopf und schubste die Mütze mit den Nüstern vorwärts. Misty machte große Augen, als Honey die Mütze nun zwischen die Zähne nahm, zu Carol ging und sie ihr auf die ausgestreckte Hand legte.
    „Wow!" rief Misty überwältigt. „Ich hätte nicht gedacht, dass Honey Tricks kann."
    „Das ist noch gar nichts. Warte mal." Carol setzte die Schirmmütze wieder auf und nahm die wieder Trense hoch. Sie packte das Pferd bei der Mähne und schwang sich auf den sattellosen Rücken. „Jetzt pass gut auf, Misty."
    Sie lenkte Honey mit den Schenkeln, bis die Stute einen Kreis vollführte, stoppte und ließ sie dann in der Gegenrichtung kreisen. Als sie wieder vor Misty stand, ließ Carol das Pferd drei Schritte zurückgehen und drückte die Stiefelspitze an Honeys rechtes Vorderbein. Mit offenem Mund sah Misty zu, wie das Pferd das Knie beugte und den Kopf senkte.
    „Wir haben Sie das gemacht?" wollte das Mädchen wissen. In ungläubigem Staunen starrte sie Carol an.
    Carol saß ab, ließ das Pferd aufstehen und tätschelte Honeys Hals. „Ich gebe dem Pferd Zeichen. Du weißt doch, ich sage dir immer, du sollst die Schenkel einsetzen." Als das Kind nickte, fuhr sie fort: „Siehst du, wenn sie nach rechts drehen soll, drücke ich mit dem linken Bein und lasse das rechte locker. Wenn sie nach links gehen soll, gilt das Gegenteil."
    „Und der Knicks? Wie haben Sie hingekriegt, dass sie den macht?"
    Carol lachte und wandte sich dem Pferd zu. „Das ist unser kleines Geheimnis, was, Honey?" Sanft rieb sie der Stute die Nüstern.
    „Das ist unfair!" rief Misty und zog an Carols Arm. „Das will ich auch lernen!"
    „Ich dachte, du wolltest Honey gar nicht mehr reiten?" meinte Carol mit gespielter Verblüffung.
    „Doch, doch! Bringen Sie mir den Knicks bei?"
    Carol ging vor Misty in die Hocke. „Zuerst musst du die einfa chen Befehle beherrschen.
    Wenn du Honey im Kreis reiten lassen kannst, bringe ich dir den Knicks bei."
    „Versprochen?"
    Lächelnd tippte Carol Misty auf die Nase, die übersät war mit winzigen Sommersprossen.
    „Versprochen."
    „Komm ich zu früh?"
    Carol richtete sich auf und winkte Mistys Mutter Madeline zu, die am Gatter des Reitplatzes stand. „Nein, Sie kommen gerade richtig."
    „Wie war der Unterricht heute?" fragte Madeline, während sie hereinkam und das Gatter hinter sich schloss.
    Carol blinzelte Misty verschwörerisch zu. „Prima. Ich glaube, Misty wird Showreiterin, wenn sie groß ist."
    „Oh ja, das wäre toll!"
    „Ehe ich's vergesse ...", bega nn Madeline und brach verwirrt ab, als ein durchdringender Ton erklang. „Was ist das für ein fürchterliches Geräusch?" Sie blickte zum Haus hinüber.
    Angesichts von Madelines entsetztem Ausruf zuckte Carol zusammen und zog den Kopf ein. Sie wusste, was für ein Geräusch das war und wer es verursachte.
    Pete.
    Sie wusste auch, was für ein Kobold in Pete steckte. Aber sie hatte nicht geahnt, was er sich alles einfallen lassen würde, um ihre Aufmerksamkeit zu erregen. Das Schlimmste befürchtend, folgte sie Madelines Blick. Doch der Anblick, der sich ihr bot, übertraf ihre schlimmsten Erwartungen. Pete lehnte sich aus dem Schlafzimmerfenster und schlug hingebungsvoll die Triangel, die normalerweise als Essensglocke diente und die sie ihm für einen eventuellen Notfall überlassen hatte.
    „Wer ist denn das?"
    Madelines Schockiertheit überraschte Carol nicht. Petes Oberkörper war zu sehen - und irgendwie hatte man den festen Eindruck, dass er nichts weiter trug als einen Strohhut.
    Hitze stieg ihr im Nacken hoch, und Carol murmelte: „Das ist Pete Dugan, ein befreundeter Cowboy." Hastig fügte sie hinzu: „Ein Freund von Clayton. Sie sind Kumpel vom Rodeo."
    „Meine Güte." Madelines Hand fuhr an ihre Kehle. „Ich hatte keine Ahnung, dass Cowboys so ... so ..." Sie warf ihrer Tochter, die neugierig zu ihr aufschaute, einen Blick zu, presste die Lip pen zusammen und sah erneut zu Pete hinüber. „So fit sind", schloss sie lahm.
    Carol verkniff sich ein Lächeln und trat neben Madeline. „Cowboys müssen genau wie professionelle Sportler in Form bleiben." Und Pete ist in der Tat gut in Form, dachte sie und

Weitere Kostenlose Bücher