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Nur aus Leidenschaft

Nur aus Leidenschaft

Titel: Nur aus Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peggy Moreland
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wollte, lächelte sie. Sie senkte den Kopf und scharrte mit der Stiefelspitze im Sand. „Du hattest einen Narren an ihr gefressen."
    Den Arm immer noch um ihre Schulter gelegt, sah er zu Honey hinüber. „Ja", sagte er und seufzte. Er drückte Carol an sich. „Aber längst nicht so sehr wie an dir." Liebevoll blickte er sie an, doch sie riss plötzlich erschrocken die Augen auf.
    „Adam!" rief sie, während sie über den Reitplatz hetzte. „Was fällt dir ein?"
    Pete lief ihr nach, als er erkannte, was geschah. Adam riss am Zügel und bohrte die Hacken in die Flanken des Pferdes, um es anzutreiben. Honey legte die Ohren an und bekam einen starren Blick. Sie versuchte offensichtlich, aus den widersprüchlichen Signalen ihres Reiters klug zu werden.
    Dann machte die Stute einen Satz und rannte los. Pete sprang hinter Carol hervor, in der Hoffnung, das Pferd einzufangen, bevor es den Jungen abwarf. Dann fiel er neben dem Pferd in einen Sprint, packte den Zügel, warf Adam einen Arm um die Taille und hob ihn aus dem Sattel. Als der Junge sicheren Boden unter den Füßen hatte, brachte Pete das Pferd zum Stehen. Mit hoch erhobenem Kopf und wildem Blick wich Honey ihm aus.
    „Ruhig, mein Mädchen", murmelte Pete besänftigend. „Es ist ja okay."
    „Adam! Ist alles in Ordnung?" hörte er Carol rufen, während er das Pferd allmählich unter Kontrolle brachte.
    „Ja." Der Junge schniefte. „Ich wollte nur probieren, ob sie mir gehorcht und ich sie zum Rennen bringen kann."
    Pete sah, wie Carol das Kind tröstend in die Arme nahm. Doch gleich darauf schob sie ihn ein Stück von sich und sagte mit strenger Miene: „Adam Warner, von nun an wirst du mir immer aufs Wort gehorchen, verstanden? Du hättest dich verletzen können."
    „Das habe ich nicht gewollt", stammelte Adam zerknirscht. Verstohlen warf er einen kurzen Blick zu Pete hinüber, der das inzwischen ruhige Pferd heranführte. „Ich wollte nur schnell reiten", wiederholte er und ließ den Kopf hängen.
    Mit dem Zügel in der Hand hockte Pete sich vor dem Kind nieder. „Du hast sie durcheinander gebracht", erklärte er freund lich, doch eindringlich. „Du hast sie gleichzeitig angetrieben und die Zügel angezogen. So wusste Honey nicht, was du von ihr wolltest." Er beugte den Kopf, um dem Jungen ins Gesicht zu sehen. „Und du hast ihr wehgetan. War dir das überhaupt klar?"
    Adam blickte auf, die Augen hinter den dicken Brillengläsern weit aufgerissen und das Gesicht ganz blass. Heftig schüttelte er den Kopf. „Ich wo llte ihr nicht wehtun, wirklich nicht.
    Ich würde Honey nie ärgern."
    „Aber das hast du", gab Pete zurück und richtete sich auf. „Ich möchte dir etwas zeigen."
    Er trat zu Honey, legte die Hand an das Gebiss und zog sacht am Zügel. „Siehst du, wie das an ihren Mundwinkeln zerrt? Wenn du zu stark ziehst, ist das für ein Pferd sehr schmerzlich."
    Er wandte sich wieder Adam zu. „Steck mal selbst die Finger in den Mund, so." Der Junge tat es ihm nach. „Richtig. Und nun pass auf, wie es sich anfühlt, wenn ich Druck ausübe."
    Pete führ te es vor, und Adam zuckte zusammen.
    „Siehst du?" Pete ließ die Hand sinken. „Aber Honey spürt den Schmerz noch viel mehr.
    Außerdem", fügte er hinzu, „hast du ihr die Hacken in die Flanken gestemmt, zum Zeichen, dass sie loslaufen soll. Dabei hast du gleichzeitig an den Zügeln gezerrt, was ihr signalisiert hat, dass sie stehen bleiben soll." Er schüttelte den Kopf und tätschelte den Hals des Pferdes.
    „Das arme Mädchen wusste nicht mehr, was sie tun sollte, und geriet in Panik."
    „Es tut mir Leid", murmelte Adam mit tränenerstickter Stimme. „Ich wollte ihr nicht wehtun", wiederholte er. „Ich würde Honey nie mit Absicht verletzen."
    „Das weiß ich", sagte Pete und lächelte verständnisvoll. Er ging erneut vor Adam in die Hocke. „Das Gute ist, dass Pferde schnell verzeihen. Aber du darfst nie vergessen: Beim Reiten bedeutet jede Bewegung ein Signal, ob du es mit Absicht tust oder nicht. Verstehst du das?"
    Adam nickte heftig. „Ja, das habe ich verstanden."
    Pete lächelte und zauste dem Jungen das Haar. „Gut", sagte er. „Und nun solltest du gleich wieder aufsitzen und dich mit Honey versöhnen."
    Adam schluckte und schaute angstvoll zu dem Pferd hoch. „Sie wird doch nicht wieder anfangen zu rennen, oder?"
    „Das hängt von dir ab", erklärte Pete sanft. Er klemmte sich die Zügel unter den Arm und machte eine Räuberleiter. „Halt die Zügel einfach locker

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