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Nur Der Tod Kann Dich Retten

Titel: Nur Der Tod Kann Dich Retten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fielding
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Platz genommen, ein Bier getrunken und auf Cals Rückkehr gewartet. Es war schon fast neun. Pauline hatte bereits zweimal angerufen und gefragt, wann er nach Hause käme, und er wollte auch gerade gehen, als er Avery Peterson mit Ellie Frysinger hereinkommen sah.
    »Uns liegen Berichte vor, nach denen Sie am Abend der Totenwache für Liana Martin im Pearson Park gesehen wurden«, begann der Sheriff.
    Avery Peterson verzog keine Miene. »Das ist richtig.«
    »Was dagegen, mir zu erzählen, was Sie da wollten?«
    Der Physiklehrer zuckte die Achseln. »Ich war bloß neugierig.«
    »Neugierig?«
    »Wer kommen würde, was sie geplant hatten und so.«

    »Sie wussten, dass die Jugendlichen eigentlich unter sich bleiben wollten?«
    »Ich habe bloß ein Auge auf meine Schüler gehabt. Für den Fall, dass irgendjemand sich zu irgendwas hinreißen lässt.«
    »Hat Sie irgendjemand aufgefordert, das zu tun?«
    »Lenny und ich haben vorher darüber gesprochen.«
    »Sie meinen Leonard Fromm?«
    »Unseren geschätzten Direktor, ja, den meine ich.«
    »Und wenn ich ihn jetzt anrufen und bitten würde, diese Geschichte zu bestätigen?«
    Avery Peterson zog sein Handy aus der Jackentasche und schob es über den Tisch. »Nur zu.«
    »Verschiedene Leute haben berichtet, dass Sie hinter den Büschen gelauert haben«, sagte John, ohne das Telefon zu beachten.
    Avery Peterson steckte es lächelnd wieder ein. »Ich wollte diskret sein.«
    »Welche Beziehung hatten Sie zu Liana Martin?«, fragte John scharf.
    »Verzeihung?«
    »Bitte beantworten Sie die Frage, Avery.«
    »Sie war meine Schülerin.«
    »Mehr nicht?«
    »Was sonst?«
    »Nun, es ist kein Geheimnis, dass Sie eine Vorliebe für eher jüngere Frauen haben.«
    »Ist das ein Verbrechen?«
    »Nein, aber Mord.«
    Avery Peterson lachte. »Das kann doch nicht Ihr Ernst sein, oder?«
    Man hörte den gedämpften Klang einer Polizeisirene. John zuckte die Schultern. »Das ist wohl mein Handy«, erklärte er und griff in die Gesäßtasche seiner Hose. »Das mit der Sirene war die Idee meiner Tochter.« Er drückte auf den richtigen Knopf und hielt das Telefon ans Ohr.

    »John«, rief eine Frau, noch bevor er Hallo sagen konnte. »Du musst sofort kommen.«
    Im Hintergrund hörte John Gepolter und Geschrei. »Kerri?«
    Aber bevor sie antworten konnte, war die Leitung tot.

21
    » W as zum Teufel soll das?«, fragte der Mann wütend und schlug Kerri das Telefon aus der Hand.
    Kerris Finger brannten, während das Telefon durch die Luft segelte und auf dem Boden landete, sodass die Plastikverkleidung auf der Rückseite sich löste. Die Akkus fielen heraus, rollten über den rosafarbenen Teppich und blieben unter den bis zum Boden reichenden Falten der gerüschten weißen Tagesdecke ihres französischen Betts liegen. »Ich habe Sheriff Weber angerufen«, erklärte sie ihm und hielt schützend die Hände vors Gesicht, falls es ihm nicht reichen sollte, leblose Gegenstände durch die Gegend zu schleudern, und er dazu überging, seinen Frust an ihr auszulassen. Sie hatte viel zu viel Zeit und Geld in ihr Gesicht investiert, um es sich einfach so von einem Vollidioten zerstören zu lassen, der wütend war, weil er seine Frau nicht finden konnte. »Er ist unterwegs.«
    Cal Hamilton grinste höhnisch. »Ich habe den Sheriff schon in Aktion erlebt. So schnell bewegt der sich nicht.«
    Vielleicht nicht für Sie, dachte Kerri, sagte jedoch: »Ich glaube, Sie sollten jetzt wirklich gehen.«
    »Erst wenn ich gekriegt habe, was ich will.« Er pflanzte sich breitbeinig vor ihr auf und verschränkte seine muskulösen Arme.
    Meister Proper mit Haaren, dachte Kerri, obwohl Cals weißes T-Shirt verdreckt und seine Fahne auch aus zwei Metern Entfernung noch zu riechen war. »Ich habe es Ihnen doch schon gesagt. Sie ist nicht hier.«

    »Und wo ist sie dann?«
    »Kein Ahnung«, sagte Kerri ungeduldig. »Ich habe in meinem Leben keine zwei Worte mit der Frau gewechselt.«
    »Aber Ihre Tochter.«
    »Und die hat Ihnen ebenfalls schon gesagt, dass sie keine Ahnung hat, wo Ihre Frau ist.«
    »Das kleine Schwein lügt, genau wie Sie.« Cal schob einen kleinen Stuhl aus dem Weg und kam einen Schritt näher.
    Kerri wich unwillkürlich zurück, wütend auf sich selbst, dass sie sich von diesem Mann in ihrem eigenen Haus einschüchtern ließ. Daran waren schon drei Ehemänner vor ihm gescheitert. Wenn Delilah bloß die Tür nicht aufgemacht hätte. »Es ist Mr. Hamilton«, hörte sie die Kleinmädchenstimme ihrer Tochter

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