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Nur Der Tod Kann Dich Retten

Titel: Nur Der Tod Kann Dich Retten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fielding
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seinem Arm, doch er bekam ihren Ellenbogen zu fassen und zog sie vom Bett.
    »Ich gucke diese Sendung«, schrie sie, als er sie durch den Flur ins Bad schleifte.
    »Du kannst sie zu Ende gucken, wenn du geduscht hast.«
    »Dann verpass ich den besten Teil.«
    »Du verpasst überhaupt nichts.« John hielt inne. Diskutierten
sie wirklich über irgendeine blöde Spätabendserie, die sie wahrscheinlich in- und auswendig kannte? »Geh einfach unter die verdammte Dusche.« Während er sie mit einem Arm weiter festhielt, gelang es ihm mit dem anderen, die Tür der Duschkabine aufzuschieben und das Wasser anzudrehen. »Zieh dich aus.«
    »Zieh Leine.«
    »Schön. Dann ziehst du dich eben nicht aus.« Er packte seine Frau an der Hüfte und hob sie in die Mitte der Kabine, sodass der Wasserstrom sich über ihre Haare ergoss und über die Stirn in ihren offenen Mund lief. Schnell waren ihre Seidenbluse und ihre Leinenhose durchtränkt.
    »Meine Schuhe!«, kreischte sie und riss sich die hellbraunen Lederpumps von den Füßen und schleuderte sie in die Richtung von Johns Kopf.
    Den Schuhen konnte er noch ausweichen, nicht jedoch ihren Fingern, die sich irgendwie an die silberne Gürtelschnalle seiner grauen Hose klammerten. Sie zog einmal kräftig, und er taumelte in die Duschkabine. Seine Knie schlugen auf die beigefarbenen Fliesen, als er mit Pauline unter dem stetigen Wasserstrahl rangelte. Er wollte sich an der Wand abstützen, fand stattdessen Paulines Brust und zog seine Hand weg, als hätte er sich verbrannt. Vorwürfe, er hätte versucht, sie zu belästigen, waren das Letzte, was er gebrauchen konnte.
    »Was ist los?«, höhnte sie Wasser spuckend. »Hab ich dich erschreckt? Hast du vergessen, wie sich eine echte Brust anfühlt? Es ist jedenfalls weiß Gott lange her, seit du dich für meine interessiert hast.« Sie begann, ihre Bluse auszuziehen, und schaffte es irgendwann, den feuchten Stoff von ihren Armen zu schälen, obwohl die Knöpfe am Ärmel ein bisschen länger dauerten. Wenig später hatte sie sich auch ihrer übrigen Kleider entledigt – BH, Hose, Slip – und stand vollkommen nackt vor ihm. »Schau mich an!«, rief sie. »So sieht der Körper einer echten Frau aus.«
    Widerwillig ließ John den Blick über den entblößten Leib
seiner Gattin wandern. Er sah große herabhängende Brüste, ein kleines Bäuchlein, fleckige Oberschenkel, den dunklen Busch ihrer Scham und die immer noch wohlgeformten Beine. Und er stellte einigermaßen alarmiert fest, dass er erregt war. Jesses Maria, was war bloß mit ihm los?
    Pauline sah es auch, zerrte unverzüglich seine Hose bis zu den Knöcheln herunter und nahm ihn in den Mund, während das Wasser aus der Dusche weiter auf sie herabströmte. Dann hob er sie hoch und stützte sich mit der rechten Hand ab, während er mit der linken seinen Penis in sie einführte. Kurz darauf stießen sie gegen die Hähne und klatschten gegen Glas und Fliesen, und das Wasser strömte in seine Augen und seinen Mund, sodass er nichts hören und nichts sehen, ja kaum atmen konnte. Der ganze Abend fiel von ihm ab – die Vorwürfe, die Peinlichkeiten und die Erschöpfung. Er spürte nur noch seinen Körper, der gegen ihren drängte, und es fühlte sich gut an. Gott, er hatte vergessen, wie gut es sich anfühlte. Es fühlte sich verdammt noch mal großartig an. Bis er an der Wand abrutschte, sich in der um seine Knöchel geknubbelten Hose verhedderte und das Gleichgewicht verlor, sodass sie beide zu Boden krachten. Und selbst da machten sie noch weiter, und er musste an die Geschichte von den beiden kopulierenden Hunden denken, deren Besitzer schließlich einen Eimer Wasser über sie ausgießen mussten, um sie zu trennen, und er lachte, weil nicht einmal eine vollaufgedrehte Dusche ihn und Pauline aufhalten konnte.
    »Kommen Sie jetzt öfter?«, fragte sie ihn, nachdem das Wasser schließlich abgedreht war und beide keuchend auf dem Boden saßen.
    Er nahm sie in die Arme und küsste sie. Sie wirkte überrascht, aber froh.
    John wollte sagen, dass es ihm leidtat, war sich jedoch nicht sicher, wofür er sich eigentlich entschuldigte. Dafür, dass er ein mieser Ehemann war? Für seine Affäre mit Kerri Franklin? Dafür, dass er seine Frau nicht so geliebt hatte, wie sie es
brauchte? Und würde eine Entschuldigung irgendwas von all dem ändern?
    »Es tut mir leid«, hörte er Pauline im gleichen Augenblick sagen. »Ich war dir keine besonders gute Ehefrau, oder?«
    »Ich hab dir’s auch nicht

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