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Nur der Tod sühnt deine Schuld

Nur der Tod sühnt deine Schuld

Titel: Nur der Tod sühnt deine Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carla Cassidy
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dauert es ein paar Minuten. Frank schläft gewöhnlich wie ein Toter.« Dann verschwand sie mit Molly in Richtung Kinderzimmer.
    Haley schlang die Arme um sich und versuchte, den Angstschauer abzuwehren, der sie zu befallen drohte.
    Feuer. Feuer in ihrer Küche. In einer Pfanne, die sie nie zuvor gesehen hatte. Auf einer Kochstelle, die nicht eingeschaltet hätte sein dürfen. Feuer. In ihrer Küche.
    Es kam ihr vor wie eine Ewigkeit, bis Frank auftauchte, das Haar zerzaust und die Augen vom Schlaf verquollen. Er trug Jeans und zog sich noch im Gehen ein T-Shirt über den Kopf. Angela folgte ihm dichtauf. Ihr bodenlanges rosafarbenes Nachthemd bauschte sich bei jedem Schritt.
    »Herrgott, was ist denn mit Ihnen passiert?«, fragte Frank.
    »In meiner Küche hat es gebrannt.« Haley holte tief Luft, um sich zu beruhigen. »Ich glaube, jemand hat versucht, uns umzubringen, Frank.«
    »Ich hole meine Waffe.« Er drehte sich um und lief zurück.
    »Mein Gott, Haley, ist Ihnen auch wirklich nichts passiert?« Angela nahm ihre Hand. Haley hatte gar nicht gemerkt, wie kalt ihr war, bis sie Angelas Wärme spürte. »Machen Sie sich keine Sorgen um Molly. Sie kann morgen den ganzen Tag hierbleiben, während Sie sich um alles Nötige kümmern.«
    »Danke, Angela.«
    »Gehen wir. Sehen wir nach, was da los ist«, sagte Frank, der mit der Waffe in der Hand, dem Funkgerät am Gürtel und beruhigender Entschlossenheit im Blick zurückkam.
    »Ich habe gebratenen Bacon gerochen«, sagte Haley, als sie durch den Vorgarten gingen. »Ich habe gebratenen Bacon gerochen, und als ich in die Küche kam, stand eine Pfanne auf dem Herd, die mir nicht gehört.«
    Bei der vorderen Veranda angekommen, befahl Frank: »Sie bleiben hier! Ich sichere erst das Haus, dann können Sie nachkommen.«
    Lassen Sie mich nicht allein, hätte Haley am liebsten gerufen. Sie zog an einer Strähne ihres Haars. Der leichte Schmerz half, den sich aufbauenden hysterischen Anfall abklingen zu lassen.
    In der Ferne zuckte ein Blitz, der Rest von dem Gewitter, das nicht einen Tropfen Regen gebracht hatte. Der Wind fuhr durch Haleys Haar, aber sie nahm es kaum wahr.
    Noch immer roch sie den Rauch. Noch immer empfand sie die Hitze des Feuers auf ihrer Haut. Und ihr Denken wurde von einer einzigen Tatsache beherrscht: Jemand war in ihrem Haus gewesen.
    Jemand hatte sich Zutritt verschafft, die Pfanne auf eine Kochstelle gestellt und sie auf höchster Stufe eingeschaltet, damit das Fett in Brand geriete. Die Pfanne war voller Speckfett gewesen. Da war sich Haley absolut sicher.
    »Alles in Ordnung.« Frank stand in der Haustür. »Ich habe es gemeldet. Es wird gleich jemand hier sein. Sie müssen Anzeige erstatten.«
    Haley folgte ihm durchs Wohnzimmer in die Küche. Der Rauch war beinahe vollständig durch das offene Fenster abgezogen, aber es roch immer noch penetrant nach verbranntem Fett. »Können Sie die Anzeige nicht einfach aufnehmen?«
    »Mir wäre lieber, wenn es jemand anders täte. Jemand, der nicht Ihr Nachbar ist.« Frank musterte Pfanne und Herd, dann sah er Haley an. »Ich habe keine Einbruchsspuren gesehen. War die Tür abgeschlossen, als Sie und Molly eben das Haus verlassen haben?«
    »Ja, ich musste erst aufschließen.«
    »Wie stark war denn die Rauchentwicklung?« Frank schaute an die Decke. Haley folgte seinem Blick und entdeckte den Rauchmelder in der Ecke.
    »Jedenfalls stark genug, dass das Ding hätte losgehen müssen«, antwortete sie.
    Frank schob einen Stuhl an die Wand, stellte sich darauf und zog den Deckel von dem Detektor ab, so dass die Batterie zum Vorschein kam.
    »Haben Sie noch eine andere Batterie?«, fragte er.
    In einer Schublade voller Kleinkram fand Haley eine neue. Sie reichte sie Frank, der sie gegen die alte austauschte. »Haben Sie Streichhölzer oder ein Feuerzeug?«
    In derselben Schublade fand Haley auch eine Packung Streichhölzer. Frank entzündete eins und hielt es dicht unter den Rauchmelder. Sofort ertönte das Alarmsignal, das erst verstummte, als Frank den Knopf drückte, um es abzuschalten.
    »Vielleicht wollen Sie sich noch zurechtmachen, bevor die Polizei kommt.« Er stieg vom Stuhl und stellte ihn zurück an den Tisch.
    Erschrocken stellte Haley fest, dass sie nur mit dem zu großen T-Shirt bekleidet war, das ihr als Nachthemd diente. Ohne BH darunter war der Aufzug reichlich gewagt.
    »Ich bin gleich zurück.« Sie eilte in ihr Schlafzimmer, holte eine Jeans, einen BH und ein T-Shirt und ging damit ins Bad,

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