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Nur dieser eine Sommer

Nur dieser eine Sommer

Titel: Nur dieser eine Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Alice Monroe
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Pinselschwingen!“
    Während das Gelege von der Sonne bebrütet wird, spielt die Sandtemperatur eine wichtige Rolle bei der Bestimmung des Geschlechts der Schildkrötenjungen. Ist der Sand kühler, entstehen mehr männliche Tiere. Bei wärmerem Sand werden es weibliche.

13. KAPITEL
    „T rautes Heim, Glück allein“, verkündete Brett und ging voraus über den zerbröselnden Betonpfad. „Hereinspaziert! Gleich gibt’s was zu essen!“
    Cara indes hatte nur Augen für den kleinen, in den sechziger Jahren errichteten Bungalow mit der Rauputzfassade. „Der ist ja pink!“ rief sie aus.
    „Ich nenne ihn den rosaroten Flamingo.“ Er zeigte auf einen rosa lackierten Metallflamingo, der unweit der Haustür auf einem Bein stand. „Guck mich nicht so an! Vergiss nicht, du bist hier wieder auf der Insel! So eine rosarote Hütte oben im Norden, gewiss, das wäre ganz etwas anderes. Aber wir sind hier schließlich nicht so sehr weit von den Bermudas entfernt.“
    „Das weiß ich wohl. Doch du in einem rosaroten Haus – das will mir nicht recht in den Kopf. Egal, wo sich das Haus befinden würde.“ Sie betrachtete das kompakte, kastenförmige Gebäude mit dem grauen, leicht gewellten Walmdach. Eine uralte Eiche, die fast das ganze Vorgärtchen einnahm und ein ideales Klettergerüst darstellte, fächerte ihr Geäst über den gesamten Rasen, spendete wohltuenden Schatten und bot dem Häuschen zur belebten Straße hin Sichtschutz. Der Anblick versetzte Cara einen nostalgischen Stich. Sie erinnerte sich an den Baum, den sie als Kind so geliebt hatte.
    „Welch süßes Häuschen“, stellte sie fest.
    „Süß? Autsch, das tut weh!“ Er schloss die Haustür auf. „Komm lieber herein, bevor du weitere Kommentare dieser Art abgibst.“
    Das Hausinnere verriet auf Anhieb den Junggesellen. Die Wände waren von einem trüben Grau, sämtliche Leuchten und Lampen stammten höchstwahrscheinlich aus dem Baumarkt. Das wenige Mobiliar hatte offensichtlich wenig oder gar nichts gekostet und zeugte von jahrelanger Sammelleidenschaft. An der Wand neben der Haustür lehnte ein Fahrrad; den Korridor zierten ein Taucheranzug sowie ein Kajak. Bretts Büro bestand aus einem Haufen Post, Zeitungen, Büchern und Schnellheftern, alle kunterbunt über den Esstisch drapiert. Caras nahm dieses Tohuwabohu jedoch nur nebenbei wahr, denn ihr sprang stattdessen sofort die herrliche Aussicht ins Auge, die man durch die gläsernen Schiebetüren im Wohnzimmer hatte. Draußen strömten die Fluten des Intracoastal Waterway, ein atemberaubender Anblick. Auf der Stelle war Cara in das Haus verliebt.
    Sie stand an den Glastüren, die zur Terrasse führten, als Brett von hinten an Cara herantrat. Er umarmte sie, legte seine kräftigen Hände auf ihren Bauch und drückte sie an sich. Die Berührung traf sie fast wie ein elektrischer Schlag. Seufzend schloss sie die Augen.
    „Hungrig?“ fragte er.
    Jedenfalls, so nahm sie sich vor, fängst du jetzt nicht mit diesem albernen Kitsch an, von wegen hungrig nach deinen Küssen und so. Das wäre nun wirklich zu abgedroschen und zu banal.
    „Ich sterbe vor Hunger“, gab sie zu.
    „Dann zaubere ich uns mal was zum Dinner“, verkündete er und ließ sie los.
    Benommen drehte sie sich um. „Tu das“, erwiderte sie, halb lächelnd, halb schmollend. Offenbar wollte der Kerl sie ein wenig aus der Fassung bringen. Andere Männer wären wahrscheinlich ohne Umschweife aufs Ganze gegangen. Das Dinner hätte eher danach stattgefunden.
    Er schob die gläsernen Türen auseinander und marschierte quer durch den Garten hinunter bis zum Ende seines Bootsanlegers. Neugierig geworden, trat Cara näher an die Terrassentür und legte die Hand gegen das kühle Glas. Es war zwar von Wasserflecken übersät und verschmutzt, doch sie konnte genau verfolgen, wie Brett sich bückte und kurz darauf einen Fangkorb aus dem Wasser zog. Triefend tauchte das schwarze Eisending aus den Fluten auf, gefüllt mit etwas, bei dem es sich offensichtlich um jede Menge Krabben mit schnappenden Scheren handelte.
    Was hat es bloß mit diesem Kerl auf sich, fragte sich Cara. Bei nahezu all ihren früheren Männerbekanntschaften war es so gewesen, dass das Essen aus dem Kühlschrank kam oder telefonisch bestellt wurde. Leise lächelnd lehnte sie sich gegen die Tür. Nun, die waren eben nicht wie Brett. Nicht im Entferntesten.
    Zum Glück!
    Gemeinsam kochten sie die Krabben in einem großen Edelstahltopf. Während Brett Maiskolben schälte, zerließ Cara

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