Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nur dieses eine Mal

Nur dieses eine Mal

Titel: Nur dieses eine Mal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ewa Aukett
Vom Netzwerk:
Diät gehalten?“
    Sie lachte leise auf.
    „So kann man es nennen. Ich hab einfach nichts gegessen.“
    Er furchte die Stirn.
    „Eine sehr ungesunde Methode“, bemerkte er. Der deutliche Vorwurf darin nötigte ihr eine Antwort ab.
    „Das war auch nicht geplant“, erwiderte sie gereizt. „Ich hatte einfach kein Geld dafür, mir etwas zu Essen zu kaufen.“
    „Kein Geld?“
    „Ja, ich hatte gerade einen tollen Job gegen einen mies bezahlten getauscht und nach Abzug aller Kosten ist nicht mehr viel übrig geblieben. Irgendwo musste ich sparen.“
    Einen Augenblick lang sah er sie nachdenklich an.
    „Ich nehme an, die Option deine Tiere wegzugeben, kam für dich nicht in Frage“, stellte er fest.
    Cady knirschte mit den Zähnen und schüttelte den Kopf. Das war die typische Frage eines Menschen, der anderen Lebewesen keine Bedeutung beimaß. Sie spürte, wie Frust und Ärger in ihr hochkrochen. Er hatte in seinem Leben offensichtlich noch nie für etwas Opfer bringen müssen. Das war der Unterschied zwischen ihnen. Ihr war
nicht
alles in den Schoß gefallen.
    „Nein. Sie sind alles, was ich an Familie habe, auch wenn du das nicht verstehst.“ Sie wollte Abstand zwischen sich und ihn bringen, doch er hielt sie immer noch fest.
    „Deine Augen haben wirklich eine ungewöhnliche Farbe“, bemerkte er. Blinzelnd starrte sie ihn an. Der abrupte Themenwechsel irritierte sie und nahm ihr den Wind aus den Segeln.
    Sie fühlte sich fast genötigt zu einer Erklärung.
    „Mein Dad sagte immer, ich hätte die Augen meiner Mom“, erwiderte sie lahm. Dieser Kerl machte sie verrückt.
    „Ist sie gestorben?“
    Cady atmete tief ein und war sich nur allzu deutlich der Tatsache bewusst, dass Aléjandro ihr auf den Busen starrte. Schlimmer war jedoch, dass sie seine Blicke genoss.
    „Nein. Sie hat uns verlassen, als ich elf war, um ein Leben ohne uns zu führen. Ich kann mich kaum noch an sie erinnern.“
    Seine Hand legte sich auf ihre Schulter, während er mit der anderen fast beiläufig über ihren Arm nach oben strich. Sie spürte, dass sie eine Gänsehaut bekam. Es fiel ihr zunehmend schwerer sich auf das Gespräch zu konzentrieren, während ihr Körper von anderen Gelüsten heimgesucht wurde.
    „Du hast von drei Geschwistern erzählt.“
    „Ja, zwei jüngere Brüder und eine kleine Schwester“, erwiderte sie zerstreut.
    So nebensächlich seine Liebkosungen auch zu sein schienen, lösten sie ein Kribbeln in ihr aus, das sich langsam über ihre Haut ausbreitete. Er schien sich dessen nicht einmal bewusst zu sein und die Frustration in ihr verstärkte sich.
    Entweder verführte er sie gerade auf äußerst subtile Weise oder es war einfach nur seine Art von
Fürsorge
. Irgendwie schien ihr Letzteres eher unwahrscheinlich. Dieser Mann verkörperte so einiges, aber sicher nicht den liebevollen, netten Kerl, der keine Hintergedanken hegte. Zu ihrem Verdruss war sie sich der eigenen Reaktionen ihres Körpers nur allzu bewusst, und wenn er nicht damit aufhörte, würde sie gleich etwas furchtbar Dummes tun. Ihre Libido lechzte geradezu danach, sich an ihn zu schmeißen.
    „Und dein Dad?“
    Verwirrt sah ihn an.
    „Was?“
    „Hat er nicht wieder geheiratet?“, wollte er wissen.
    „Oh. Nein.“ Sie lenkte ihren Blick fort von seinem Mund und bewegte sich verlegen ein Stück zur Seite. „Er ... war mehr mit anderen Dingen beschäftigt.“
    Sie konnte seinen prüfenden Blick fast fühlen. Unter halb gesenkten Wimpern sah sie ihn an und starrte erneut auf seine gut geformten Lippen.
    „Das klingt, als wärest du nicht gut auf ihn zu sprechen.“ Es war eine Feststellung, keine Frage.
    „Wir haben keinen Kontakt mehr zueinander“, gab sie zu. Sie fröstelte plötzlich trotz des warmen Wassers, in dem sie immer noch stand. Die Wellen umspielten ihren Körper auf fast schon unanständige Weise und überdeutlich nahm sie wahr, wie ihre Brustwarzen sich gegen den nassen Stoff des Bikinis drückten. Ihre Zunge benetzte ihre Lippen.
    „Warum?“
    Nervös sah sie ihm in die Augen. Sie war Aléjandro so nah, dass sie zum ersten Mal das dunkle Braun seiner Iris erkennen konnte. Ein samtenes, warmes Schokoladenbraun und der Blick, mit dem er sie beäugte, ließ das Blut heiß durch ihre Adern pulsieren. Ihr überreiztes Gehirn interpretierte mehr hinein, als da war und für einen Moment überkam sie das Bedürfnis, sich ihm anzuvertrauen.
    Ja, das wäre schön. Doch selbst als erwachsener Frau bereitete es ihr immer noch

Weitere Kostenlose Bücher