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Nur dieses eine Mal

Nur dieses eine Mal

Titel: Nur dieses eine Mal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ewa Aukett
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sich mit Isabella im Arm zu Cady um.
    „Cady darf ich dir Isabella vorstellen? Sie studiert, und verdient sich nebenbei ein bisschen Geld dazu, indem sie sich zweimal die Woche um meinen Haushalt kümmert.“ Er sah auf Isabella herunter, die ihm gerade bis zur Schulter reichte und Cady spürte einen Stich, als sie den zärtlichen Blick registrierte, mit dem er die junge Frau betrachtete.
    „Isabella, das ist Cady. Sie ist meine neue Kollegin für das nächste Filmprojekt.“
    „Freut mich sehr Sie kennenzulernen“, bemerkte Isabella mit fröhlichem Lächeln und unüberhörbarem Akzent. Cady verdrängte die Welle aus Neidgefühlen, die sie zu überrollen drohte, zwang sich dazu ihre Mundwinkel nach oben zu ziehen und schüttelte die dargebotene Hand.
    „Mich auch“, erwiderte sie kläglich. „Was studieren Sie?“
    „Mathematik“, entgegnete Isabella, „im dritten Semester.“
    Oh je, intelligent war sie obendrein.
    „Mathe? Bewundernswert! Da war ich schon in der Schule eine Niete.“
    Isabella lachte leise. Ein warmer, melodischer Klang. Cady unterdrückte ein Seufzen. In diese Frau konnte man sich doch nur verlieben.
    „Es kann Spaß machen, wenn man den richtigen Lehrer hat“, gab die junge Frau zurück und sah sich zu Aléjandro um, der schräg hinter ihr stand. „A. J. war früher mein Nachhilfelehrer. Ich kenne ihn, seit ich ein kleines Mädchen war.“
    „Aha!“, machte Cady und sah amüsiert zu ihm hinüber. „Ich wusste gar nicht, dass Schauspieler auch intelligent sein müssen.“
    Seine dunklen Augen bohrten sich in ihre und er lächelte ihr unecht zu.
    „Müssen Sie nicht“, gab er mit maliziösem Grinsen zurück. „In erster Linie geht es um Talent und gutes Aussehen. Das ist ähnlich wie bei Schriftstellern, wobei die Attraktivität da eher zweitrangig ist.“
    Sie ließ sich nicht anmerken, wie sehr sie seine kleine Spitze getroffen hatte. Eine Grimasse schneidend hob sie die Hand mit der Tüte und lächelte Isabella zu.
    „Das war mein Stichwort. Wenn Sie mich entschuldigen würden, ich habe ein Date mit dem Gästebad.“
    Rasch trat sie zu Aléjandro, griff sich die Einkaufstaschen, die er auf dem blank polierten Marmorboden abgestellt hatte, und machte sich voll bepackt auf den Weg in ihr Zimmer. Wahrscheinlich hatten die beiden Turteltauben noch eine Menge zu besprechen und Cady wollte sich nicht selbst kasteien, indem sie Isabellas Anhimmeleien weiter beiwohnte.

FÜNF
    Musik und Stimmengewirr schlugen ihnen entgegen, als sie die Villa betraten. Pete stand in dem riesigen Foyer einem groß gewachsenen Mann mit Bulldoggengesicht gegenüber, der ihm offenbar die Laune verdarb. Als er die neuen Gäste erblickte, hellten sich seine Züge auf und er kam mit raumgreifenden Schritten auf sie zu.
    „Wow! Du siehst unglaublich aus, Cady!“
    Begeistert griff Pete nach ihrer Hand, hob sie kurz an seine Lippen und hauchte ihr im Anschluss einen Kuss auf die Wange. Für eine Sekunde verschwand Aléjandros Hand von der nackten Haut in ihrem Rücken, um sich einen Augenblick später um ihre Taille zu legen und sie zurück an seine Seite zu ziehen.
    Eigentlich hätte ihr als emanzipierter Frau diese besitzergreifende Geste und die deutliche Botschaft an Pete, die Finger von ihr zu lassen, gehörig gegen den Strich gehen müssen. Aber das Gegenteil war der Fall. Sie fühlte sich zum ersten Mal seit einer Ewigkeit wieder sexy und begehrenswert, was nicht nur diesem engen, schwarzen Kleid zu verdanken war.
    Nachdem sie am Vorabend ihr Haar in einem dunklen Mahagoni-Ton gefärbt und sich in ein neues Outfit geworfen hatte, war sie irgendwann - zufrieden mit ihrem Look - zu Aléjandro zurückgekehrt. Er hatte sie nur wortlos angestarrt. Lediglich das begehrliche Glitzern seiner Augen verriet, dass ihr Anblick ihn nicht völlig kalt ließ.
    Als er Anstalten machte aufzustehen und um zu ihr zu kommen, war sie ihm allerdings ausgewichen. Hektisch hatte sie sich in einen Spaziergang mit den Hunden geflüchtet. Das war nicht gelogen, doch Cady wusste, dass sie im Grunde davonlief.
    Sie hatte vor Aufregung gezittert, während sie mit den Hunden durch die Dämmerung spazierte und es hatte sich erst gelegt, als ein großer, dunkler Wagen an ihr vorüberfuhr. Für ihren Geschmack war er deutlich zu langsam gewesen und sie schalt sich selbst paranoid. Trotzdem machte sie möglichst unauffällig auf dem Absatz kehrt und ging den Weg zurück, den sie gekommen war. In der Regel war sie nicht ängstlich,

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