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Nur dieses eine Mal

Nur dieses eine Mal

Titel: Nur dieses eine Mal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ewa Aukett
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grinste.
    „Warum?“
    Sie ließ sich nach hinten sinken, bis sie mit dem Rücken auf dem Boden lag, streckte Arme und Beine aus und starrte erneut an die Decke. Mit geblähten Nasenflügeln sah er auf sie hinunter. Diese Frau machte ihn verrückt und er spürte, wie seine Hose spannte.
    „Ich habe es nicht gelernt“, erwiderte sie und fuchtelte mit dem Zeigefinger der rechten Hand vor sich herum. Sie begann zu schielen, als sie versuchte ihm mit den Augen zu folgen. Er lachte leise auf. Jemanden wie sie hatte er noch nie kennengelernt. „Meinen ersten Freund hatte ich mit sechzehn. Der hat sich genommen, was er wollte, da hatte ich kein großes Mitspracherecht.“ Sie zuckte unbeteiligt mit den Schultern, als spreche sie über das Wetter. Aléjandro schluckte mühsam. Seine Heiterkeit verflog und auch als sie ihn belustigt ansah und die Hand sinken ließ, änderte sich nichts an dem Gefühl von Kälte, das ihn ergriff. „Später war ich mit einem wesentlich älteren Mann zusammen, der meinte, wenn ich nicht spure, müsse er ein wenig nachhelfen, indem er mir den Hintern versohlt.“
    Sie kicherte.
    „Okay, eigentlich hat er mich geboxt und im Grunde ist das schon ein bisschen suspekt, weißt du. Mein Dad hat mich zwar
nicht
geschlagen, aber dafür einer meiner Freunde.“ Die Arme über ihren Kopf erhoben, streckte sie sich in die Länge, während er sie mit einem Gefühl aus Bestürzung und Anteilnahme betrachtete. „Dann war ich eine ganze Weile allein, bis ich mich wieder blauäugig verliebte. Nummer Drei hat mich betrogen und beklaut. Er war ein Idiot! Aus Wut habe ich mich in eine Affäre mit seinem besten Freund gestürzt. Das hat ihm nicht gefallen.“
    Cady ließ die Arme sinken und lächelte vor sich hin, während sie unbedarft weiter plapperte.
    „Das Dumme war, dass mir gerade dieser beste Kumpel dann das Herz gebrochen hat. Ich meine ... ich war gerade mal zweiundzwanzig und hatte keine Ahnung, wie eine Romanze funktioniert. Für mich war es Liebe, für ihn nur Sex.“ Sie schüttelte den Kopf. „Na ja, ich bin für belanglose Affären eben genauso ungeeignet wie für jede andere Art von Beziehung. Ich verliebe mich immer in die falschen Kerle. Jedenfalls hat er nichts mehr von mir wissen wollen, und dann habe ich das Baby verloren.“ Sie seufzte bedauernd. „Das war mein absoluter Tiefpunkt. Obwohl ich rückblickend denke, dass es so besser war. Wie hätte ich ein Kind aufziehen sollen, wenn ich doch mein eigenes Leben kaum in den Griff bekam.“ Sie räkelte sich auf dem Boden. „Irgendwann zwischendurch habe ich noch mal jemand kennengelernt. Ich habe gedacht, es wäre schlau von Anfang ehrlich zu sein, also klärte ich ihn direkt über meine Vergangenheit auf. Er meinte, er käme damit klar ...“ Sie lachte kehlig. „... kam er aber nicht und machte sich vom Acker. Logisch. Ich habe es ihm nicht verübelt, okay ... nicht lange jedenfalls. Danach beschloss ich allein zu bleiben, und das funktioniert bis heute ganz gut.“ Sich auf die Seite drehend, stützte sie den Kopf in die Hand und sah Aléjandro an. „Manchmal fehlt es mir schon. Mit jemandem zusammen zu sein. Der Sex ... auch wenn ich keine Ahnung davon habe.“ Sie starrte gedankenverloren auf den Teppich und zog mit dem Finger Kreise darauf. Seufzend zuckte sie mit den Schultern. „Ich mein, es war nie so, wie in Büchern beschrieben. Keine Glöckchen, die läuten und die Welt um einen herum geht unter.“ Das Kinn auf eine Hand gestützt, sah sie ihn treuherzig an. „Ich weiß nicht, vielleicht war das mit ein Grund, warum ich dieses Zwischenspiel mit meinem Ex hatte. Irgendwie war die Erinnerung daran besser als die Realität. Ich muss wohl für mich einsehen, dass ich wirklich mies im Bett bin.“
    Cady schnitt eine Grimasse, erhob sich vom Boden und sah sich suchend um. Aléjandro fühlte sich immer noch erschlagen von dem, was sie ihm so nebenbei erzählte, als spreche sie über das Wetter.
    „Ich muss mal“, bemerkte sie kläglich. Er deutete zu einer Tür und Cady verschwand glucksend in seinem Bad.
    Großer Gott! Er wollte dieser Frau eine Lektion erteilen, und er war nach wie vor der Meinung, dass sie die auch verdient hatte. Aber diese Lebensbeichte verunsicherte ihn zum ersten Mal. Auf der einen Seite schien es geradezu perfekt zu passen, dass sie sich immer in die falschen Männer verliebte, auf der anderen Seite erschütterte es ihn, welchen Weg sie bereits gegangen war.
    Eventuell musste er

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