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Nur Du hast den Schlüssel

Nur Du hast den Schlüssel

Titel: Nur Du hast den Schlüssel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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hergerufen. Wir werden ihn bald erwischen.«
    Der Captain versiegelte die Schachtel mit Klebeband.
    »Ich möchte, daß das hier bewacht wird«, sagte er.
    »Wir werden sie ins Hauptbüro stellen und ein Auge drauf haben.«
    »Nein. Ich will, daß sie sicher ist.«
    »Na ja, wir haben noch eine leere Zelle. Genauer gesagt ist zwar noch jemand drin, aber den können wir auch rauswerfen.«
    »Noch sicherer.«
    Der Sergeant kratzte sich am Ohr.
    »Wir könnten sie in den Schrank für Fundsachen tun«, meinte er. »Aber dort sind wichtige Dinge drin -«
    »Schrank für Fundsachen? Haben Sie keinen Safe
    hier?«
    »Nein.«
    »Und wenn Sie die Kronjuwelen im Rinnstein finden würden?«
    »Dann würden wir sie in den Schrank für Fundsachen tun«, erwiderte der Sergeant sofort. »Und dann den Kö-
    nig anrufen. Natürlich nur, wenn ein Namensschild auf den Juwelen ist. Der Schrank hat eine gute, feste Tür, und es gibt nur einen Schlüssel, und den habe ich.« »Na gut, nehmen Sie raus, was in dem Schrank ist, und tun Sie es in diese Zelle, und dann stellen Sie dieses Schachtel hier in den Schrank«, wies ihn der Captain an. »Das wird dem Chief Inspector aber gar nicht gefallen.
    Diese Fundsachen sind sehr wichtig.«
    »Sagen Sie ihm, wir können friedlich zusammenarbeit-ten, aber wenn er es vorzieht, kann ich dafür sorgen, daß ihn der Chief Constable anruft«, sagte Captain Harris und legte die Hand aufs Telefon.
    Der Sergeant schaute beunruhigt drein. »Meinen Sie file:///G|/Books/1/schlüssel.htm (70 von 137) [16.06.2001 17:44:08]

Nur du hast den Schlüssel
    das ernst, Sir?« fragte er.
    »O ja.«
    »Das Zeug da wird doch nicht explodieren oder so?«
    »Ich bin nicht sicher. Aber ich glaube nicht.«
    Fünf Minuten später ging der Sergeant nach hinten zu den Zellen, die Fundsachen aus dem Schrank auf den Armen und einen gereizten Ausdruck im Gesicht. Er legte die Fundsachen auf eine Bank im Flur und holte den Schlüssel hervor. Dann schob er die Klappe in einer der Zellentüren auf.
    »Alles in Ordnung, altes Mädchen?«
    »Das glaubste vielleicht. Ha, blaue Stifte! Man sieht doch, daß es ein Junge ist, Mister Shatwell.«
    »Ja, ja«, sagte der Sergeant und öffnete die Tür.
    Die alte Dame saß auf dem Bett. Sie war so klein, ihre Füße ein paar Zentimeter über dem Boden hingen.
    Auf dem Schoß hatte sie eine Katze. Sie grollte, als sie den Sergeant sah - ein gedehntes, lauter werdendes Grollen, das nahelegte, er solle lieber nicht versuchen näherzu-kommen.
    Der Sergeant hatte schon lange aufgehört, sich zu fragen, wie die Katze in die Zelle kam. Es passierte jedesmal.
    Durch die Fenster hätte sie es nicht schaffen können, und ganz bestimmt nicht durch die Tür, aber immer, wenn die alte Dame eine Nacht in einer der Zellen verbrachte, war am nächsten Morgen auch die Katze da.
    »Fertig mit dem Frühstück?«
    »Milleniumzeiger und Krabben«, sagte Mrs. Tachyon vergnügt.
    »Gut. Dann kommen Sie einfach mit mir. Draußen ist ein schöner Tag.«
    »Beam mich rauf, Scotty«, sagte Mrs. Tachyon, stand auf und folgte gehorsam. Traurig schüttelte der Sergeant den Kopf.
    Sie schlurfte hinter ihm her bis auf den Hof, wo unter einer Plane, die der Sergeant am letzten Abend darüber-geworfen hatte, ein Einkaufswagen voller Tüten stand.
    Mrs. Tachyon sah ihn an.
    »Hat auch keiner was geklaut?« fragte sie.
    So war sie nun mal, dachte der Sergeant. Die meiste Zeit vollkommen verrückt, und dann plötzlich ein Satz wie eine Rasierklinge in einem Topf Karamelmasse.
    »Also wirklich, meine Liebe, als ob jemand dieses Zeug da anrühren würde!« sagte er so freundlich wie möglich.
    »Mehr Punkte gewinnen. Hüte.«
    Der Sergeant griff unter den Einkaufswagen und holte ein paar Stiefel heraus. -
    »Die da haben meiner Mum gehört«, sagte er. »Sie
    wollte sie wegwerfen, aber das Leder ist eigentlich noch file:///G|/Books/1/schlüssel.htm (71 von 137) [16.06.2001 17:44:08]
    Nur du hast den Schlüssel
    ganz gut -«
    Mrs. Tachyon riß sie ihm aus der Hand. In Sekunden-schnelle waren sie unter den Tüten im Wagen ver-
    schwunden.
    »Ein kleiner Schritt für einen Menschen«, sagte Mrs.
    Tachyon
    »Ja, sie haben Größe sechs«, meinte der Sergeant.
    »Das Leben ist wunderbar, wenn man nicht schwach
    wird, aber natürlich haben sie da jetzt eine Brücke gebaut.«
    Der Sergeant schaute in den Wagen.
    »Keine Ahnung, wo sie dieses Zeug her hat«, mur-
    melte er. »Aus was bestehen denn die Tüten da, meine Liebe? Sehen aus wie

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