Nur du weckst diese Sehnsucht
und sie mit seinem intensiven Blick gebannt hielt. „So kommt diese übereifrige Verkäuferin wenigstens nicht rein, bis wir fertig sind.“
„Wir sind fertig!“
„Engelchen“, raunte er mit heiserer Stimme, „mir wird immer klarer, dass wir noch meilenweit davon entfernt sind, miteinander fertig zu sein.“
Langsam wurde es ihr zu bunt. Gereizt hob sie das Kinn. Memphis James mochte sich in der Rolle als Sturkopf gefallen, aber das hieß nicht, dass sie ihm alles durchgehen lassen musste.
Sie wollte zum Protest ansetzen, doch er nahm ihre Hand und drückte sie sanft auf die Narbe unter seinem Nabel. Schlagartig war sie wie gelähmt, nur die Muskeln ihrer Finger zuckten leicht von der warmen Berührung seiner Haut, unter der sich harte Bauchmuskeln wölbten.
„Hier hast du mich mal geküsst, weißt du noch?“, flüsterte er.
Sengende Flammen loderten in ihr auf. „Ja, natürlich.“
„Und weißt du auch noch, wo du mich als Nächstes geküsst hast?“
Sie hatte das Gefühl, dass ihr jeden Moment die Sinne schwinden würden. Kraftlos protestierte sie: „Memphis …“
„Kate.“
Er stützte sich mit einer Hand neben Kates Kopf an die Tür. Ihr Atem ging schnell und flach, als er sich ihr entgegenbeugte, so nah, dass sie die dunkelbraunen Sprenkel in seinen karamellfarbenen Augen erkennen konnte. Sein herb maskuliner Duft, vermischt mit einer Note Sandelholz, umnebelte sie.
„Einen Kuss, das ist alles, was ich will“, hauchte er und nahm sich, was er wollte, ohne ihre Antwort abzuwarten.
Kate musste sich zusammennehmen, damit ihre Beine nicht unter ihr einknickten. Der Kuss war weder zärtlich noch grob. Von seinem Zorn war nichts zu spüren, eher lag eine zurückhaltende Neugier darin. Als würde Memphis ihre Lippen erkunden oder sich mit ihrem Mund vertraut machen wollen.
Du musst ihn wegstoßen! dachte sie verzweifelt. Es war sinnlos, die Nähe ausgerechnet des Mannes zu suchen, der Zeuge ihres schlimmsten Versagens geworden war. Aber seine Berührung erfüllte sie mit so brennendem Verlangen, dass ihr Körper nicht gehorchte.
Memphis hob leicht den Kopf, löste den Kuss und sah sie an. Zwischen seinen Augen lag eine tiefe Falte. „Verdammt“, sagte er ernst, „du schmeckst immer noch so gut.“
Der zweite Kuss setzte sie noch mehr außer Gefecht, als Memphis den Kopf etwas zur Seite neigte, um sie noch leidenschaftlicher und tiefer zu küssen. Mit jeder weichen Bewegung seiner Zunge pulsierte die Lust stärker in ihr, die Begierde steigerte sich zu einem süßen Schmerz.
Ihr Widerstand bröckelte.
Memphis spürte, wie Kate sich ihm immer mehr hingab. Ihr Mund wurde weicher, während die Leidenschaft ihn immer härter werden ließ. Bewusst presste er die Hand gegen das Holz der Tür, um seine Sinne von Kates betörend süßem Duft abzulenken. Was tat er hier eigentlich? Und warum? Eine Mischung aus Lust, Neugier und Rache trieb ihn dazu, sie zu küssen. Außerdem Ärger darüber, dass sie ihn so herabsetzte, ihn nur als „Ausrutscher“ betrachtete. Es schmerzte, ausgerechnet von der Frau so kühl behandelt zu werden, die für ihn ein Leben lang so wichtig gewesen war. Es gab nur wenige Erinnerungen an seine Teenagerzeit, in denen sie nicht auch irgendwie auftauchte – sei es, wie er sich körperlich nach ihr gesehnt hatte, wie sie ihn kalt zurückgewiesen oder wie sie auf ihn und seinen „Charakter“ herabgeschaut hatte.
Er war nach wie vor verrückt nach ihr. Und nach dem einen Kuss, den er von ihr wollte.
Bei dem es aber unmöglich bleiben würde, so viel war mittlerweile klar.
Als sie mit der Zunge sanft über seine Unterlippe strich, fühlte es sich an wie eine Aufforderung, eine Bitte nach mehr. Stöhnend ballte Memphis die Hand zur Faust und presste die Knöchel fest gegen die Tür. Dann eroberte er ihren Mund, hemmungslos und wild, und betrank sich an ihrem Geschmack, der ihm den Verstand raubte.
Deutlich spürte er, wie die endlosen Sekunden des Kusses die wahre Kate zutage brachten, mit all ihrer Hingabe und ihrem Temperament, dem sie nur so selten freien Lauf ließ. Für einen kurzen Moment gab sie zu – wenngleich nicht in Worten –, dass das Verlangen gegenseitig war. Dass sie ihn ebenso sehr begehrte wie er sie. Dass sie weit weniger unnahbar war, als sie sich gab.
Immer stärker trieb ihn die Lust, drang in jede Zelle seines Körpers. Behutsam führte er Kates Hand über seinen Bauch nach unten und drückte sie auf seine Erektion. Leise stöhnte er vor
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