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Nur du weckst diese Sehnsucht

Nur du weckst diese Sehnsucht

Titel: Nur du weckst diese Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aimee Carson
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„Ich bin nicht gerade dafür bekannt, ‚nett‘ zu sein, aber ich tue mein Bestes …“
    Gott sei Dank gab ihm die Crew in diesem Moment das Zeichen, dass sie nun bereit zum Drehen seien.
    Die Explosion war stärker, als Kate erwartet hatte. Mit einem gewaltigen Ruck, bei dem ihr das Herz stehen blieb, wurde Memphis vom Stahlseil nach hinten gerissen und segelte wie eine schlaffe Stoffpuppe durch die Luft. Seine Darstellung eines Toten war durch und durch überzeugend. Jedenfalls hoffte sie, dass es nur eine Darstellung war … Damit sie ihn später eigenhändig umbringen konnte, weil sie der Schreck sicher schon wieder fünf Jahre ihres Lebens gekostet hatte.
    Aber natürlich erst, nachdem sie ihn wegen des Kusses zusammengestaucht hatte.
    Memphis Körper klatschte ins glitzernde Wasser, aber Kate atmete erst auf, als sein Kopf wieder an der Oberfläche erschien. Das Filmteam johlte und applaudierte, bis er zur Mole geschwommen war und die Leiter erklommen hatte. Nachdem mehrere Teammitglieder ihm geholfen hatten, die Gurte und das Drahtseil abzulegen, zog er sein nasses Hemd über den Kopf und wischte sich damit übers Gesicht.
    Mit glänzendem nackten Oberkörper ging er lässig hinüber zu einem aufgespannten Sonnensegel und stützte sich auf einen der Klapptische, die mit allem möglichen Gerät übersät waren.
    Er war allein. Günstiger konnte die Gelegenheit nicht werden.
    Sie raffte ihren ganzen Mut zusammen und ging mit pochendem Herzen um die Absperrung herum. Einer der Securityleute entdeckte sie, doch statt des erwarteten Anraunzers sagte er nur freundlich: „Guten Morgen, Ms Anderson.“
    Anscheinend hatte Memphis sie angekündigt. Wie konnte er nur so sicher sein, dass sie kommen würde? Hatte er vorausgesehen, dass sie den Kuss von neulich mit ihm diskutieren wollte? Die Erinnerung daran machte sie mit einem Mal nervös. Ihr wurde heiß und kalt, ihre Haut prickelte, und kurz dachte sie daran, sich im Meer abzukühlen. Aber auch das würde die Wirkung, die Memphis’ herrlicher Oberkörper auf sie ausübte, nur verzögern.
    Verflixt! Musste sie für solche Fälle jetzt etwa immer ein Ersatzhemd für ihn dabeihaben?
    Memphis stand über einen Laptop gebeugt, die zerschlissene Jeans gefährlich tief auf seinen schlanken Hüften. Es gab nur eine Sache, die noch unwiderstehlicher war als ein halb nackter Memphis James: ein triefend nasser halb nackter Memphis James.
    Mit vor Erregung flatternden Nerven trat sie neben ihn. „Wie ist die Szene geworden?“
    Flüchtig warf er ihr einen Blick aus dem Augenwinkel zu. „Gut.“ Er schien nicht überrascht von ihrer Anwesenheit.
    „Und wenn sie nicht gut wäre?“
    „Dann würde ich sie wiederholen“, antwortete er und wandte sich ihr schließlich zu.
    Sein Haar war dunkler vom Meerwasser und wellte sich. An seiner Schläfe entdeckte Kate ein kleines Rinnsal aus Blut, das einer Schnittwunde an der Stirn entsprang. Besorgt trat sie noch einen Schritt näher. „Du bist verletzt!“
    Er fuhr sich mit der Hand über die Stirn und betrachtete überrascht seine roten Finger. „Ist nur ein Kratzer.“
    „Aber du blutest!“ Und noch ein Schritt. Jetzt stand sie direkt vor ihm.
    „Komm besser nicht so nah“, warnte er und zeigte mit einer Kopfbewegung auf ihren Hosenanzug. „Du machst dich sonst noch dreckig.“
    Der taubengraue Anzug war aus leichtem Stoff und sommerlich weit geschnitten. Dazu trug sie eine paar hochhackige Schuhe, die dem geschäftsmäßigen Gesamteindruck einen deutlich femininen Touch gaben. Genau so, wie sie es mochte: weiblich und stark.
    Zu dumm, dass ihre weibliche Stärke durch Memphis’ mokanten Blick deutlich geschwächt wurde.
    Der Duft von Meersalz und Männerhaut umnebelte ihre Sinne, und sie musste sich zwingen, Memphis ins Gesicht zu schauen und ihren Blick nicht auf die glänzenden Muskeln seiner breiten Brust sinken zu lassen. Keine leichte Aufgabe.
    „Was machst du hier, Kate?“
    „Ich wollte dich an morgen Abend erinnern.“
    Spöttisch verzog er den Mund zu einem schiefen Grinsen. „Ich glaube dir kein Wort.“
    Seine ständigen Versuche, sie zu verunsichern, gingen ihr allmählich auf die Nerven. Doch sie beherrschte sich und erwiderte ruhig: „Überlass das getrost mir, warum ich hier bin.“
    „Du hättest auch anrufen oder mir eine SMS schicken können.“
    „Ich …“ Sie brach ab und suchte kurz nach einer passenden Ausrede. „Ich wollte mit dir besprechen, wie wir morgen zu der Dinnerparty kommen.

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