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Nur du weckst diese Sehnsucht

Nur du weckst diese Sehnsucht

Titel: Nur du weckst diese Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aimee Carson
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Freunde.“ Kate verkniff sich ein Grinsen und hoffte, das Thema wäre damit erledigt.
    Doch so schnell ließ Tabitha nicht locker. „Also, langsam mache ich mir Sorgen um dich. Ich weiß, du hast wegen Dalton viel durchgemacht. Aber es wird Zeit, dass du deinen Kokon wieder verlässt.“ Mit leuchtenden Augen blickte sie erneut zu Memphis. „Und Mr James scheint mir der perfekte Übergangsmann zu sein.“
    „Übergangsmann?“, fragte Kate irritiert.
    Tabitha seufzte auf und setzte ein nachsichtiges Gesicht auf. „Kindchen, hat dir noch nie jemand gesagt, wie so eine Scheidung abläuft? Der Übergangsmann ist einer, mit dem man sich vergnügt. Und zwar nur vergnügt, ohne ernste Absichten. Bei dem man sich nicht fragen muss, ob er der richtige ist, ob er genug Geld hat, und so weiter.“
    „Also Geld war für mich noch nie …“
    „Man lacht, hat Spaß“, ließ Tabitha sie gar nicht erst ausreden. „Und man hat großartigen Sex mit ihnen.“ Sie warf Kate einen Seitenblick zu. „Du siehst aus, als könntest du genau das gebrauchen.“
    Kate schluckte ihren Ärger über die dreiste Bemerkung der Frau hinunter. „Danke für die Anteilnahme“, gab sie gefasst zurück, „aber ich kenne Memphis schon, seit wir Teenager waren. Er ist der beste Freund meines Bruders, nichts weiter.“
    Als hätte er ihre Schwindelei gehört, drehte Memphis sich plötzlich um und sah sie an. Selbst auf die Distanz erkannte sie seinen intensiven Blick, mit dem er sie förmlich verschlang. Unbewusst umklammerte sie ihre Handtasche. Ihr wurde heiß und kalt.
    „Weiß er denn auch, dass er nur ein guter Freund ist?“, hörte sie Tabithas leise Stimme. „So, wie er dich mit den Augen vernascht? Nutz die Chance, sage ich bloß.“ Mit diesen Worten entfernte sich Tabitha und ließ Kate allein im Fokus von Memphis’ sengendem Blick zurück.
    Nach der peinlichen Handplatzierungsdebatte beim letzten öffentlichen Auftritt hatte sie Memphis diesmal nach der Ankunft gleich stehen lassen und ihren Begrüßungsrundgang begonnen. Auf jeden Fall wollte sie verhindern, dass er sie wie letztes Mal berührte und damit ihre sozialen Umgangsformen vollständig außer Funktion setzte. Memphis war gefährlich. Schon sein brennender Blick genügte, um ihren Verstand fast vollständig zu umnebeln.
    Tabithas Worte gingen ihr nicht aus dem Kopf. Die Idee, sich mit einem Mann einfach nur zu vergnügen, war nach den zermürbenden Monaten, in denen sie mit Dalton den Schein einer heilen Ehe gewahrt hatte, höchst verlockend. Sie fühlte sich wie ein ausgetrocknetes Flussbett, in dem das Wasser versiegt war.
    Wenn es nicht Memphis gewesen wäre, hätte sie sich nach der fantastischen Nacht in ihrem Haus einfach treiben lassen, hätte die Affäre genossen. Aber nicht mit ihm. Zwar war er verführerischer als alle sieben Todsünden zusammen, doch er war und blieb Memphis James.
    Und damit kam automatisch ihre gemeinsame Vergangenheit ins Spiel. Und ihr Versagen.
    Immer noch ließ Memphis nicht davon ab, sie mit seinen Blicken zu verfolgen.
    So ging es nicht weiter, sonst schmolz sie wie Eis in der Sonne und hinterließ nichts weiter als eine Wasserpfütze auf dem Boden. Sie musste für einen Moment allein sein. Eilig verließ sie das Wohnzimmer, durchquerte den Korridor und betrat Ted Jacksons Arbeitszimmer. Am anderen Ende des Raumes entdeckte sie ein Badezimmer, dessen Tür nur angelehnt war. Ohne Licht zu machen, schlich sie hinein und drehte das kalte Wasser des Waschbeckens auf. Sie hielt ihre Handgelenke darunter und hätte fast laut aufgestöhnt. Welch Wohltat!
    Nach einer Weile stellte sie das Wasser ab. Stille. Nur ganz gedämpft drangen die Geräusche der Party an ihr Ohr. Kate genoss den Moment der Ruhe.
    Doch nicht lange.
    „Armes Ding“, sagte eine Frauenstimme im Arbeitszimmer. „Sie muss sich furchtbar alleingelassen fühlen.“
    „Ja, stimmt.“ Das war Tabithas Stimme, gefolgt von zustimmendem Gemurmel mehrerer Frauen. „Außer ihrer Ehe hatte sie ja nichts im Leben.“
    Kate erstarrte. Schlimm genug, dass man hinter ihrem Rücken über sie redete, aber so genau wollte sie es gar nicht wissen.
    Die erste Stimme fuhr fort: „Aber sie ist auch selbst schuld.“
    „Ich glaube, sie wusste gar nicht, was sie an Dalton hatte.“ Jegliches Mitgefühl war aus Tabithas Stimme gewichen. „Alle haben immer nach ihrer Nase getanzt, aber jetzt, wo es mal hart auf hart kommt, ist sie völlig hilflos.“
    Fieberhaft überlegte Kate, was sie tun

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