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Nur ein Blick von dir

Nur ein Blick von dir

Titel: Nur ein Blick von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. C. Ransom
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war aber nicht sehr erfolgreich.
    Ich wollte ihn gerade fragen, ob er irgendeine Ahnung hatte, wer so grausam sein konnte, als die alte Schulglocke am Fuß der Treppe läutete. Josh seufzte und fuhr seinen Laptop runter. Er war herbeizitiert worden.
    »Sieht so aus, als wäre mein Ausschlafen zu Ende.«
    »Viel Spaß!« Ich lächelte ihn an und bahnte mir zwischen den Haufen schmutziger Kleidung einen Rückweg. Dann ging ich schnell in mein Zimmer. Ich schloss sorgfältig die Tür, damit niemand mich hören konnte, und schaute auf die Uhr. Es war jetzt fast halb zehn und hoffentlich nicht zu früh für Callum. Dann setzte ich mich an den Tisch, brachte den Spiegel in die richtige Position und rief leise nach ihm.
    Er war sofort da. Das Prickeln in meinem Arm fing beinahe schon an, bevor ich seinen Namen ganz ausgesprochen hatte. Er saß gleich hinter mir, und sein linker Arm überlagerte wie üblich mein rechtes Handgelenk. Seine andere Hand war bereits damit beschäftigt, über meine Haare zu streichen.
    »Hi. Sieht so aus, als wäre bei dir heute Morgen schon ganz schön was los gewesen.«
    »Hallo. Ich hab mich schon gefragt, ob du zusiehst. Dann weißt du schon, was los ist?«
    »Ich denke mal. Irgendein armer Junge hat gedacht, er hätte eine Chance.« Callum zeigte mir sein absolut hinreißendstes Lächeln.
    »Aber du weißt noch nicht mal die Hälfte.« Schnell erzählte ich ihm alles von dem scheußlichen Vorfall und wurde vor Ärger über diese hässliche Geschichte wieder mal knallrot. Callum runzelte verwirrt die Stirn.
    »Wer könnte denn einen solchen Rochus auf dich haben? Von deinen Freundinnen würde das doch keine machen, oder?«
    »Wirklich nicht! Und überhaupt wäre vielleicht die eine oder andere zwar in der Lage, mit ein bisschen Glück auf mein Passwort zu kommen, aber keine von ihnen würde sich in meine E-Mails oder in den Facebook-Zugang hacken. Jemand, der meine ganzen Schulgeheimnisse kennt, ist in meinen Account eingebrochen und hat am Donnerstag der Schulleiterin eine E-Mail geschickt. Zu meinem Glück hat derjenige bei der Adresse einen Fehler gemacht, und die Mail ist nicht angekommen. Ich hab offenbar jemanden sehr verärgert, der mich echt gut kennt, aber mir fällt einfach niemand ein, der so gut Bescheid wüsste.«
    Im Spiegel konnte ich sehen, wie mich Callums starker Arm umschloss und mich fest und sicher hielt. »Das ist so verrückt. Fast, als wäre jemand in deinem Kopf gewesen, aber wie sollte das möglich sein?«
    »Ich weiß. Ich versuche ständig, dahinterzukommen, wer alle diese Informationen haben könnte und warum er mir das antut. Was hab ich ihm getan?«
    »Ich bin sicher, dass du nichts getan hast. Jemand anderes hat da ein Problem. Nicht du. Vielleicht ist es jemand aus der Schule. Was ist mit Ashley?«
    »Das ist noch so eine Geschichte! Neulich morgens hat sie mir eine runtergehauen – ich hab dir noch gar nicht davon erzählt. Aber das andere kann sie nicht gemacht haben. Eine Ohrfeige auszuteilen ist für sie schon das Raffinierteste, was sie hinkriegen kann.«
    »Also gibt es zumindest zwei Personen, die eine Wut auf dich haben. Warum hat sie dich geschlagen?«
    »Ach, das war einfach blödsinnig. Sie denkt, ich würde Rob immer noch lieben. Na, danke!«
    Callum presste die Lippen zu einem Strich zusammen, während er darüber nachdachte.
    »Komm schon, du musst jetzt nicht auch noch auf mich sauer werden. Du weißt doch, dass er für dich keine Konkurrenz ist.« Um das zu demonstrieren, hob ich die Hand und sah im Spiegel meine Finger sacht über seine Wange streicheln. Er beugte sich meiner Hand entgegen und schloss kurz die Augen, und ein ganz leichtes Prickeln wanderte über meine Handfläche. Wieder schmolz mein Herz dahin, als ich ihn anschaute. Trotz aller Schmerzen und Probleme: Ich liebte ihn und wollte mit ihm zusammen sein. »He, genug schlechte Nachrichten. Ich muss mal in Bewegung kommen. Mum hat angeboten, mich zum Bahnhof zu fahren, weil sie denkt, ich gehe in die
Tate Modern
. Treffen wir uns bei der Kuppel?«
    Ein sanftes Lächeln trat langsam auf sein Gesicht, doch seine Augen blieben traurig. »Mein Lieblingsort. Aber ich weiß nicht, ob die Goldene Galerie geschlossen ist. Ich hatte heute Morgen nicht die Zeit, nachzusehen.«
    »Komm schon! Schau nicht so bedrückt. Nach all dem Mist hier könnte ich ein wenig Spaß gebrauchen, und am besten geht das, wenn du mich ordentlich umarmst.«
    »Auch wenn alle zusehen?«
    »Ich werde die

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