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Nur ein Blick von dir

Nur ein Blick von dir

Titel: Nur ein Blick von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. C. Ransom
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gesagt, dass du auf Eloises Party bist. Ich nehme an, dass er nicht versucht hat, dich dort zu finden, oder?«
    Ich spürte, wie mein Magen krampfte, und schob meinen Teller verstohlen etwas von mir. Über drei Stunden hatte er da draußen gewartet. »Was genau hat er denn gesagt?«, fragte ich und überlegte, wie viel ich Mum wohl erzählen musste.
    »Er hat gesagt, er wäre gekommen, um dich abzuholen, doch als ich ihm erzählt hab, dass du ausgegangen wärst, ist er sehr nervös geworden und hat kaum noch ein Wort rausgebracht.«
    Insgeheim seufzte ich erleichtert auf. Wenn Graham nicht davon gesprochen hatte, übers Wochenende wegzufahren, brauchte ich das sicherlich auch nicht. »Das war alles ein kleines Missverständnis, Mum. Er hat das, was irgendjemand erzählt hat, genau andersrum verstanden. Das ist alles.« Ich versuchte, es dabei zu belassen, aber die Augenbraue war schon oben.
    »Und …?«
    »Und nichts. Ehrlich. Er ist einfach ein Typ, den ich kenne. Scheint so, dass er ein bisschen für mich schwärmt. Und ich hab ihn ganz vorsichtig enttäuschen müssen.« Als ich sah, wie sie Luft holte, um zu unterbrechen, fügte ich schnell hinzu: »Das ist jetzt alles in Ordnung, das verspreche ich.«
    »Hm. Gut. Ich weiß, du hättest ihn nicht an der Nase rumführen wollen, Alex, dafür bist du zu nett. Aber seinen Gesichtsausdruck werde ich lange nicht vergessen.« Sie schüttelte den Kopf, als sie sich eine neue Scheibe Brot abschnitt. »Und was hast du heute vor? Was haben Grace und du ausgeheckt?«
    »Ich glaube, Grace trifft sich heute mit Jack. Der hat ein Spiel, und sie fährt hin, um ihn zu unterstützen.«
    »Willst du auch zusehen?«
    »Ich bin nicht so wild darauf, wieder mitzugehen. In der letzten Zeit fühle ich mich dann immer ein bisschen im Weg.«
    Mum streckte den Arm aus und drückte meine Hand. »Mach dir nichts draus. Es ist immer schwer, wenn die beste Freundin ihren ersten ernsthaften Freund hat. Du wirst massenhaft Zeit dafür haben, wenn du jemanden findest, den du magst.«
    »Das ist in Ordnung, Mum. Ich freue mich echt für die beiden. Aber ich will nicht hinter ihnen her dackeln. Es ist nur …« Ich fand mich richtig gemein, Mum so zu manipulieren, doch die Chance war zu gut, um sie zu verpassen. »Es ist nur nicht so leicht, etwas anderes zu finden, was ich machen kann. Ich hab überlegt, ob ich nicht mal nach London reinfahren soll, mir ein paar Läden in der Oxford Street anschaue und vielleicht in die
Tate Modern
gehe. Was meinst du?«
    »Das klingt doch sehr gut. Warum rufst du nicht Abbi oder Mia an, ob sie nicht mitgehen wollen?«
    »Ja, vielleicht mache ich das. Aber dann gehe ich jetzt besser unter die Dusche, sonst verpasse ich noch den Zug.«
    »Wenn du magst, fahre ich dich zum Bahnhof. Und wenn du jetzt nach oben gehst, weckst du dann deinen Bruder? Er soll Dad heute Morgen im Garten helfen.«
    »Okay. Dann gehe ich mal und hol ihn.«
    Ich rannte die Treppe hoch und durch den Flur zu Joshs Zimmer. Dort war es immer, als würde man eine dunkle Höhle betreten. Er zog nie die Vorhänge zurück, und große Türme von leeren Deosprühdosen drohten jedes Mal, wenn ich reinkam, von der Kommode zu stürzen. Ich klopfte leicht an die Tür und hörte als Antwort ein Grunzen.
    Ich streckte den Kopf ins Zimmer und sah sein Gesicht in der Düsternis beleuchtet vom Laptopbildschirm.
    »Hallo. Mum wollte, dass ich dich wecke. Sie denkt, du hast das Umgraben vergessen.«
    »Ja, stimmt. Was glaubst du wohl, warum ich mich hier oben verstecke? Ich mag ja nicht mal Gemüse.«
    »Na, sie kommt sicher bald selbst hier rauf, und du willst vielleicht nicht davor erwischt werden.« Ich zeigte auf den Computer und schob mich vorsichtig in das Zimmer.
    »Wie wahr. Und hat sie dich schon ins Verhör genommen? Was zum Teufel hat denn Graham Dämlich gestern Abend hier gewollt?«
    »Hast du ihn auch gesehen? Der arme Kerl!« Jetzt war ich mit dem Kopfschütteln dran. »Irgendjemand hat meinen Facebook-Zugang gekapert und mit ihm ein Date vereinbart. Er hat gedacht, ich würde mit ihm zu einer
MegaDeath
-Versammlung gehen.«
    »Nein! Wirklich?«, Josh brach in Gelächter aus. »Wie bescheuert kann er denn noch sein? Kein Mädchen geht jemals zu so was. Warum zum Geier hat er geglaubt, du hättest darauf Lust?«
    »Wer auch immer sich für mich ausgegeben hat, war sehr überzeugend. Und hör auf zu lachen, Josh. Das ist nicht lustig.«
    Josh versuchte, seinen Heiterkeitsausbruch zu unterdrücken,

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