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Nur ein Blick von dir

Nur ein Blick von dir

Titel: Nur ein Blick von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. C. Ransom
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Arm setzte gleichzeitig ein regelrechtes Trommelfeuer von Worten ein. Ich konnte sehen, wie Callum hinter mir grinste, als ich versuchte, bei dem Überfall nicht zurückzuzucken. Ihre hohe, aufgeregte Stimme war erbarmungslos, doch ihre Begeisterung ansteckend. Beesley war eindeutig der Höhepunkt ihres Tages, und ich musste sie einfach anlächeln. Schließlich beruhigte sie sich etwas und machte eine ausreichend lange Pause, so dass ich ein Wort einwerfen konnte.
    »Weißt du, ich glaube, er mag dich auch.« Dabei zeigte ich auf den Hund, der geduldig vor uns saß und angespannt an mir vorbeiblickte. »Ich hab noch nie gesehen, dass er sich so gut benommen hat.«
    »Wirklich? Findest du das? Ich meine, er war irgendwie nervös, aber ich denke, ich hab ihn jetzt hingekriegt.« Der Stolz in ihrer Stimme war deutlich zu hören.
    »Auf jeden Fall. Er ist ja noch nicht mal mit seiner Hundeschule fertig, und da hast du es echt gut gemacht.«
    »Ehrlich?« Sie strahlte vor Stolz. »Vielleicht hab ich davor schon einen Hund gehabt … also, davor. Du weißt schon.«
    »Ich weiß.« Ich versuchte ihre Hand zu drücken, doch es schien mir nicht möglich, sie auf dieselbe Art zu spüren, wie ich Callum spürte. »Man sieht ganz klar, dass du wie geschaffen bist dafür, und du musst jedes Mal mitkommen, wenn ich mit ihm spazieren gehe. Denn bestimmt benimmt er sich bei mir nicht so gut.«
    »Ich kann es kaum erwarten! Vielleicht schon morgen? Was meinst du? Überlässt deine Nachbarin ihn dir schon so bald wieder? Rufst du mich dann auch gleich? Jetzt kenne ich ja den Weg und muss beim nächsten Mal nicht auf Callum warten …« Sie sprach immer weiter, stellte immer mehr Fragen, ohne aber so richtig eine Antwort zu erwarten. Ihre kastanienbraunen Augen leuchteten vor Begeisterung, und die goldenen Flecken darin fingen immer wieder das Sonnenlicht ein, wenn sie sich umdrehte, um Beesleys Kopf zu streicheln, was sie ständig tat. Er mochte das ganz offensichtlich, auch wenn er bestimmt nicht allzu viel davon spüren konnte.
    Wir blieben eine Stunde im Park, bis der Welpe beinahe zu müde war, um noch nach Hause laufen zu können. Da machte Callum den Vorschlag, nun mit Olivia zurückzukehren. Sie war gar nicht wild darauf, aber ich hörte, wie er sie daran erinnerte, dass sie am Abend noch eine Weile sammeln musste. Endlich waren sie dann beide der Meinung, dass es Zeit war aufzubrechen. Ich versprach Olivia, dass ich sie rufen würde, wenn ich das nächste Mal die Gelegenheit hätte, mit Beesley zu gehen.
    »Ich bin dir ja so dankbar«, schwärmte sie beim Abschied. »Das war der beste – der allerbeste – Tag in meinem Leben!«
    Ich lächelte sie an. »Es ist großartig, dich richtig zu treffen, und ich freue mich aufs nächste Mal. Ich rufe dich dann bestimmt.«
    Sie strahlte zurück, und ich konnte sehen, wie sich Callum zu ihr runterbeugte und ihr etwas sagte. Sie zog eine Schnute, und mit einem letzten »Tschüs« verschwand ihr Prickeln aus meinem Arm und wurde von Callums ersetzt. Ich merkte, wie ich mich entspannte.
    »Ich bin in einer Stunde oder so zurück. Ist das in Ordnung? Ich muss nur sichergehen, dass sie auch den Weg findet und heute Abend noch genügend sammelt.« Seine Stimme fiel zu einem Flüstern ab, und er blickte schnell zu Olivia, die aber total konzentriert Beesley hinter den Ohren kraulte. »Sie wird sehr viel mehr sammeln müssen als sonst.«
    »Die Arme. Warum denn?«
    »Wenn du einen schönen Tag hast, verlangt das Amulett eine Art Rückzahlung, das hab ich am eigenen Leib erfahren, als wir uns kennengelernt haben. Ich musste viel mehr glückliche Gedanken und Erinnerungen einsammeln als sonst. Ich glaube, niemand von den anderen hat sich jemals Gedanken darüber machen müssen, und so hat auch Olivia keine Ahnung davon. Heute Morgen hab ich versucht, ihr das zu erklären, aber ich glaub nicht, dass sie zugehört hat.«
    »Ich verstehe. Mach, was nötig ist, und wenn du nicht mehr kommen kannst, sehen wir uns eben erst morgen.«
    »Ich bin sicher, dass ich es noch schaffe wiederzukommen. Wir müssen einen Plan machen, wie wir Catherine finden.«
    Mein Lächeln verflog. Ich hatte sie für eine ganze Weile einfach vergessen. »Genau. Und das, bevor sie mir wieder irgendwas Gemeines antut. Wenn wir doch bloß einen winzigen Hinweis hätten, wo wir anfangen sollen.«
    »Darüber sprechen wir nachher, okay?« Ich spürte ein leichtes Kitzeln auf meiner Stirn, als seine Lippen über meine Haut

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