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Nur ein Blick von dir

Nur ein Blick von dir

Titel: Nur ein Blick von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. C. Ransom
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quicklebendig war. Ich merkte, wie mir vor Staunen der Mund offen stand, ehe mich die Wut überkam. Ich konnte mich nicht entscheiden, was ich zuerst ansprechen sollte – die Tatsache, dass sie eine auferstandene Versunkene war, oder die Tatsache, dass sie eindeutig entschlossen war, mir das Leben zur Hölle zu machen. Meine Aufregung wich dann schnell dem Zorn, als ich mich daran erinnerte, dass ihre jüngste Boshaftigkeit darin bestanden hatte, mit meinem nichtsahnenden Bruder herumzuspielen.
    »Was soll das hier eigentlich werden?«, wollte ich wissen und trat ihr gegenüber.
    Ihre grünen Augen flammten wütend auf, als sie die Arme verschränkte und mich voller Verachtung musterte. »Wie ich schon gesagt hab, erbärmlich. Äußerst erbärmlich.«
    »Hör mal, was ich auch getan hab, um dich so wütend auf mich zu machen, zieh meinen Bruder nicht mit rein oder irgendjemand von meinen Freunden.«
    Ihre Lippen kräuselten sich. »Diese Freunde sind fast noch erbärmlicher als du. Der arme Graham Dämlich! Meinst du, er hatte eine nette Fahrt zu seiner Versammlung neulich? Und Abbi, hatte sie eine erfreuliche Unterhaltung mit Miss Harvey?«
    »Was ist dein Problem? Was haben dir all diese Leute denn getan?«
    »Nichts.« Sie zuckte mit den Schultern. »Ich mach das nur, um es dir heimzuzahlen.« Sie musterte mich von oben bis unten. »Es scheint zu funktionieren.«
    Ich hatte die Hände zu Fäusten geballt. »Ach wirklich? Wenn du das glaubst, dann hast du mich noch nicht wirklich wütend erlebt.« Ich lächelte so provozierend, wie es nur ging.
    »Na, wunderbar. Ich hab gehofft, dass das der Fall sein würde, denn wenn deine Freundin Grace erst mal dahinterkommt, dass du gerade anfängst, dem entzückenden Jack all diese kleinen aufgeregten Liebesbriefchen zu schicken, dann dürfte es ein echtes Feuerwerk geben.«
    Da ich einen Moment sprachlos war, nutzte sie die Gelegenheit, um weiterzumachen. »Und wo wir schon bei Jack sind, was hast du dir dabei gedacht? Er ist der heißeste Typ im Jahrgang, und du überlässt ihn deiner besten Freundin? Ich hab beschlossen, mir mit ihm eine heiße Zeit zu machen, wenn ich mit dem bezaubernden Josh fertig bin.« Sie zeigte auf sich selbst. »Bin ich wirklich so unwiderstehlich oder was?«
    »Glaubst du ernsthaft, dass auch nur einer von den beiden auf deinen oberflächlichen Charme reinfallen wird?«
    »Oberflächlich mögen sie, Herzchen, weißt du das nicht?«
    Ich schloss für einen Moment die Augen und versuchte mich zu beruhigen. »Hör mal, Catherine, die Polizei weiß, dass du mein Geld gestohlen hast. Ich sage ihr nicht, wo sie dich finden können, wenn du meine Freunde in Ruhe lässt.«
    »Das wäre ja wirklich ein so großzügiges Angebot, wenn du tatsächlich wüsstest, wo ich zu finden bin. Aber du weißt es nicht, und daher zieht es nicht.«
    »Warum? Warum hasst du mich so? Du hast deiner Existenz als Versunkene entkommen wollen, und nun bist du hier. Durch mich ist das möglich geworden, also warum machst du all das?«
    Catherine sah mich weiter so an, als wäre ich etwas Ekliges, in das sie getreten war, doch ich versuchte es wieder. »Bitte, Catherine, sag’s mir. Was ist passiert, als du dir meinen Geist genommen hast? Hast du auch alle deine Erinnerungen zurückbekommen? Weißt du, wer ihr, du und Callum, seid?«
    »Oh, das ist ja prächtig, wenn das von dir kommt«, spottete sie. »Weißt du, wer ihr, du und Callum, seid?« Sie äffte meine Stimme nach.
    »Was meinst du damit? Ich verstehe nicht.«
    Sie kam ein paar Schritte auf mich zu und zog die Lippen zu einem Zähnefletschen zurück. »Wirklich nicht? Also vielleicht solltest du das aber! Diese ganze Regenerationsgeschichte ist faszinierend. All die Sachen, die ich erfahren hab! Und auch alle deine Erinnerungen, die ich berücksichtigen muss. Es ist nur ein Jammer, dass sie so ein Mist sind. Was bin ich froh, dass ich nicht auch deine Persönlichkeit bekommen hab! Ich glaube nicht, dass ich ertragen könnte, so … dreist zu sein.« Die letzten Worte spuckte sie geradezu mit einer Ladung Gift in der Stimme aus.
    »Na, das ist ja wohl kaum meine Schuld. Du hast mir die Erinnerungen gestohlen. Wenn sie dir nicht gefallen, hast du Pech gehabt.«
    »Wirklich? Dann ist es an der Zeit, dich leiden zu lassen, du unerträgliche kleine Wichtigtuerin.«
    Die coole und lässige Fassade bröckelte plötzlich von ihr ab, und ich merkte zu spät, dass es für mich gefährlich wurde, dass sie irrwitzig wütend

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