Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nur ein Blick von dir

Nur ein Blick von dir

Titel: Nur ein Blick von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. C. Ransom
Vom Netzwerk:
den Wirbel ausgelöst hat, sich in meine E-Mails hackt, meine Freundinnen gegen mich aufbringt und mein ganzes Geld stiehlt. Ich bin ziemlich sicher, das es noch schlimmer kommt. Sie hat mir gerade eben erzählt, dass sie im Moment dabei ist, Jack Liebesbriefchen von mir zu schicken.« Unglücklich sah ich Grace an. »Ich denke, dass sie vermutlich völlig durchgedreht …«
    Die beiden schauten mich mit offenem Mund an. Grace fing sich zuerst wieder. »Wir sollten die Polizei holen. Die ist doch kriminell. Die muss eingesperrt werden.«
    »Ich weiß. Ich hab nur überhaupt keine Ahnung, wer sie ist und wo man sie finden kann. Also, was soll ich dann der Polizei sagen?«
    »Das ist echt verrückt«, bemerkte Grace und betrachtete geistesabwesend die Glasplatte auf dem Tisch. »Hat sie dir in den E-Mails irgendwelche persönlichen Angaben geschrieben, Josh? Irgendwas, das uns helfen könnte, sie zu finden?«
    »Nein, nichts. Alles, was ich hab, ist eine E-Mail-Adresse.«
    »Na, für heute ist sie jedenfalls weg, und vielleicht war’s das ja auch. Vielleicht hatte sie jetzt ihren Spaß«, bemerkte ich. Ich wollte so gern irgendwo hin, wo ich in Ruhe über das nachdenken konnte, was Catherine gesagt hatte. »Kommt, es wird spät. Hier erfahren wir doch nichts Neues mehr. Josh, willst du mit uns fahren? Das geht doch in Ordnung, Grace, oder?«
    »Ja, natürlich.« Sie wirkte abgelenkt, stand aber auf und folgte uns nach draußen. Erst auf halbem Weg zum Auto blieb Grace mitten auf der Brücke plötzlich stehen.
    »Was ist los?«, fragte ich schnell, fast schon in Verfolgungsangst, dass Catherine wieder am Werk war.
    »Das Glas!«, rief Grace und wandte sich wieder in Richtung Pub. »Auf dem Glas müssten doch ihre Fingerabdrücke sein!«
    Ich seufzte insgeheim. Wie kam ich da nur wieder raus? Weitere drei Stunden bei der Polizei zu sitzen und befragt zu werden war das Letzte, was ich jetzt wollte. Ich wäre niemals in der Lage, konsequent bei meiner Story zu bleiben, und sobald sie dahinterkämen, dass ich Catherine kannte, würde es jede Menge Ärger geben. »Super Idee! Gehen wir zurück und holen es.« Ich versuchte so viel Begeisterung in meine Stimme zu legen, wie es ging, und hoffte, dass die Bedienung längst den Tisch abgeräumt hatte. Wir rannten zum Pub zurück, Josh vorneweg. Als Grace und ich dort ankamen, war er schon in eine hitzige Diskussion mit dem Barmann verwickelt. Ich spähte zu dem Tisch, an dem wir gesessen hatten, und war mächtig erleichtert, dass der schon sauber gewischt war.
    »Sieht so aus, als wären wir zu spät«, sagte ich mit, wie ich hoffte, enttäuschter Stimme, als Josh zu uns kam.
    »So ein Blödmann. Er hat mich nicht mal die leeren Gläser durchsehen lassen. Ich hätte es bestimmt erkannt.«
    »Josh, sei doch vernünftig. Es ist ein halbleeres Glas in einer Kneipe – von denen gibt es da wahrscheinlich Hunderte. Ich fürchte, wir haben einfach die Chance verpasst.«
    »Tut mir echt leid, Alex. Da hätte ich früher dran denken sollen«, sagte Grace zerknirscht. »Irgendwas hat an mir genagt, aber ich bin einfach nicht schnell genug darauf gekommen. Dann hätten wir das ganze Ding lösen können.«
    »Echt, vielen Dank, ihr beiden, es war halt ein Versuch. Kommt, gehen wir nach Hause.«
    »Seht mal! Da ist ein Tablett mit leeren Gläsern auf dem Tresen«, rief Josh. »Der Barmann hat sie noch nicht gesehen! Bin gleich wieder da.« Schnell kämpfte er sich durch die Menge zum anderen Ende der Bar und spähte auf das große Tablett mit Gläsern. Während wir warteten, entschuldigte sich Grace weiter dafür, dass sie zu spät geschaltet hatte. Ich versuchte, ruhig zu bleiben, und hoffte, dass Josh nicht plötzlich mit einem Glas voller Lippenstift auftauchte. Plötzlich spürte ich eine Hand im Kreuz. Ich blickte nach hinten, sah Rob und trat schnell zur Seite, so erschrocken war ich darüber, wie nah er stand.
    »Konnte doch nicht gehen, ohne mich zu verabschieden«, schleimte er. »Es wundert mich nicht. Weißt du, du solltest deine Einstellung noch mal überlegen. Wir beide würden ein großartiges Team abgeben.«
    Ich blickte ihm über die Schulter. Ashley saß immer noch am Tisch, mit dem Rücken zu uns. »Nette Geste von dir, Rob. Machst mich hier an, während deine Freundin da sitzt und auf dich wartet. Sollen wir rübergehen und dort das Gespräch fortsetzen? Bestimmt würde sie sehr gerne hören, wie du wirklich bist.«
    Er zuckte mit den Schultern. »Sie ist unwichtig.

Weitere Kostenlose Bücher