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Nur ein Blick von dir

Nur ein Blick von dir

Titel: Nur ein Blick von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. C. Ransom
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ich ein paar bekannte Gesichter auf der anderen Seite der Wiese, und so ging ich in deren Richtung. Es waren Leute aus meiner Schule und aus der Jungenschule daneben. Jemand hatte offensichtlich Donuts gekauft. Die Trümmer der Verpackung lagen zwischen ihnen im Gras. Als ich hinkam, spähte ich hoffnungsvoll hinein, doch da waren nur noch ein paar Zuckerkrümel, die an den Rändern klebten. Ich seufzte und ließ mich zu den anderen ins Gras fallen. Die Unterhaltung ging wie ein leises Summen weiter, und ich konnte fast gar nichts verstehen, doch das machte mir nichts. Es war einfach schön, in der Sonne zu liegen.
    Langsam wurde mir bewusst, dass sich das Gespräch veränderte. Es hatte sich von einem trägen, leisen Hintergrundgeräusch zu etwas Stürmischerem gewandelt, als würden die Leute plötzlich erwarten, dass etwas Aufregendes passierte.
    Ich rollte mich auf den Rücken, stemmte mich mit den Ellbogen hoch und hielt nach dem Ausschau, was die Aufmerksamkeit der anderen auf sich zog. Zwei Leute kamen zusammen über die Wiese auf uns zu, aber aus der Entfernung konnte ich sie nicht erkennen. Die Sonne stand hinter ihnen, und so waren sie nur als Silhouetten zu sehen, doch trotzdem schienen alle anderen zu wissen, wer sie waren. Das Summen wurde aufgeregter, und alle Gesichter waren ihnen zugewandt. Es waren ein großer Mann und ein gertenschlankes Mädchen.
    Erst als sie fast schon über uns aufragten, waren meine Augen fähig, die vertrauten Gesichter zu erkennen, und ich zuckte zusammen. Callum kam auf mich zu, Seite an Seite mit Catherine. Hektisch schaute ich mich um, doch offensichtlich fand es niemand seltsam, was da ablief. Callum sah toll aus mit seinen dunkelblonden Haaren, die sanft vom Wind zerzaust wurden. Der Blick seiner durchdringenden blauen Augen war auf mich gerichtet. Ich versuchte aufzuspringen, um ihn zu begrüßen, aber plötzlich waren meine Bewegungen langsam und schwerfällig. Schließlich drang das aufgeregte Gerede bis zu mir durch.
    »Catherine! Hier drüben!«
    »Toll, dass du da bist, Catherine!«
    Verstört blickte ich zu meinen Freunden, die alle Catherine zur Begrüßung anlächelten und ihr bedeuteten, sie sollte sich zu ihnen setzen. Niemand schien von Callum Notiz zu nehmen. Ich drehte mich wieder zu ihm um. Sein Gesicht war ernst und angespannt. Er blickte mich intensiv an, nahm alles um uns herum gar nicht wahr, als wollte er, dass ich etwas sagte oder tat. Wieder versuchte ich, aufzustehen und zu ihm zu gehen, aber irgendwie hatte ich nicht die Energie, mich zu bewegen. Das Stimmengewirr um mich herum wurde wieder lauter, und als ich mich dorthin wandte, sah ich, wie Catherine geradezu belagert wurde. Sie waren richtig froh, sie zu sehen!
    Ich wandte mich wieder Callum zu. Immer noch war sein Blick auf mich gerichtet, doch jetzt drängend, fast schon flehend.
    Ich versuchte zu sprechen, ihm zu sagen, wie sehr ich ihn liebte, wie sehr er mir jetzt schon fehlte, doch die Worte wollten einfach nicht kommen. Hoffnungslos blickte ich ihn an, spürte Tränen aufsteigen und über die Wangen rieseln. Seine hypnotischen blauen Augen mit ihren goldenen Flecken blitzten kurz in der Sonne auf, als er die Hand zu mir ausstreckte.
    Eine Stimme hallte in meinem Kopf: »Erinnere dich, Alex. Du musst versuchen, dich zu erinnern …«
     
    Direkt neben meinem Ohr ging der Wecker los, und ich wachte mit dem verzweifelten Gefühl von Verlust und Sehnsucht auf. Ein Schluchzen hing mir in der Kehle. Mein Gesicht fühlte sich kühl an, und als ich mir an die Backe fasste, war sie zu meiner Überraschung nass. Ich musste im Schlaf geweint haben. Der Traum schwirrte mir durch den Kopf. Callum war so nahe gewesen! Von ganzem Herzen wünschte ich mir, einfach nach Richmond gehen zu können und ihn dort zu finden, wie er über die Wiese lief. Wenn das Leben doch nur so einfach wäre. Ich versuchte, die Augen zu schließen und wieder in den Traum zurückzugehen, um Callum wieder so nahe zu sein, doch es ging nicht mehr.
    Die Außenwelt drängte sich in mein Bewusstsein und zwang mich zum Erinnern. Das Amulett war weg, und es war meine Aufgabe, es wiederzufinden.
    Als ich mich streckte, merkte ich, dass mir einfach alles weh tat und ich mich fast nicht bewegen konnte. Selbst solche Körperteile schmerzten, von denen ich dachte, sie wären unbeschädigt. Als ich mich aus dem Bett gequält hatte und im Badezimmerspiegel betrachtete, entdeckte ich an der Seite, mit der ich aufgeschlagen war, überall

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