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Nur ein Blick von dir

Nur ein Blick von dir

Titel: Nur ein Blick von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. C. Ransom
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Seite zu kommen. Als ich mich der Brücke näherte, sah ich den Eingang zur Unterführung, durch die man auch zum Bahnhof und zur U-Bahn kam. Wie in Trance ging ich hinunter und schaute mich nach dem richtigen Ausgang um. Callum hatte mir erzählt, dass das Wasser des Fleet unter der Brücke in die Themse fließt, also folgte ich den Schildern, die zum Ufer führten.
    Die Welt um mich herum war irgendwie gedämpft, losgelöst von dem, was ich tat. Die Stimmen der Leute waren wie eingedickt, und ich konnte die Worte nicht verstehen. Ich ging einfach weiter, ein Fuß vor dem nächsten, keinen anderen Plan im Kopf, als mein Ziel zu erreichen. Die Unterführung war ein Gewirr mit nicht weniger als sechs verschiedenen Ausgängen, und als ich den richtigen gerade ausfindig gemacht hatte, wurde mir plötzlich ein seltsam hämmerndes Geräusch vor mir bewusst. Ich bog um die nächste Ecke und war völlig verblüfft. Weiter vorne in der Unterführung war eine Gruppe von Straßenmusikanten voller Begeisterung bei der Sache. Der Krach war ohrenbetäubend und die Musik entsetzlich. Ein Akkordeonspieler quetschte eine Art Polka heraus, ein Typ mit einer Trompete, dessen schriller Beitrag überhaupt nicht dazu passte, und zwei weitere, die auf alte Blecheimer einschlugen.
    Sie alle lächelten mich hoffnungsvoll an, doch ich schob die Hände in die Taschen und senkte den Kopf, als ich schnell vorbeiging. Der Krach folgte mir wie eine Welle, und erst als ich draußen am Flussufer war, konnte ich wieder einigermaßen klar denken.
    Der Weg am Fluss war breiter als erwartet. Ich folgte ihm unter die Brücke, wo es nach dem hellen Sonnenschein ziemlich düster war. Hier war niemand sonst, und ich wartete einen Moment, bis sich meine Augen an das Licht gewöhnt hatten. Dann schaute ich über das Metallgeländer, um zu sehen, wo genau das Wasser des Fleet dazukam, konnte es aber so direkt von oben nicht erkennen. Hier sah ich, dass die Treppe, die zur Brücke hochführte, einen erheblich besseren Überblick bot, da sie zum Teil über dem Wasser schwebte, aber sie war rund dreißig Schritte entfernt. Außerdem lag sie draußen im Sonnenlicht.
    Ich ging hin, entfernte mich auf ihr so weit vom Ufer, wie es ging, und versuchte dann um die Treppe herumzuspähen. Von da aus war die Düsternis noch schwerer zu durchdringen. Daher schirmte ich die Augen vor der Sonne ab und wartete, ob mehr Einzelheiten zu erkennen waren. Schließlich war ich in der Lage, eine Stelle an der Backsteinufermauer auszumachen, die etwas dunkler war. Unter dieser Stelle war die Mauer voller grüner Algenstreifen, und direkt daneben befand sich eine alte verrostete Leiter. Es schien dort nicht viel Wasser herauszukommen.
    Ich hatte eine wirbelnde Strömung erwartet, aber das hier war nicht viel mehr als ein Getröpfel.
    Als ich wieder unter der Brücke war und über das Geländer schaute, konnte ich auch die Leiter erkennen, und einen Moment lang überlegte ich, über das Geländer zu springen und hinabzuklettern, doch es war ganz offensichtlich, dass es hier nicht genug Wasser gab, um darin zu ertrinken.
    Niedergeschlagen ließ ich mich an dem Geländer niedersinken. Ich hatte nicht einmal die Möglichkeit, eine Versunkene zu werden. Callum war für mich so verloren wie zuvor. Aber diesmal kamen keine Tränen. Es waren keine mehr da. Ich fühlte mich wie eine leere Muschel. Der Rest meines Lebens lag vor mir – ohne Callum.
     
    Erschöpft schleppte ich mich vom Bahnhof nach Hause. Dann schloss ich erleichtert die Tür hinter mir. Unsere Eltern würden nicht vor morgen Nachmittag zurückkommen, und Josh war weg, also musste ich mich nicht unterhalten oder irgendwelche Ausreden erfinden, warum ich nichts essen wollte. Ich konnte einfach nur dasitzen. Ich ging ins Badezimmer, um mir das Gesicht zu waschen, und fuhr zusammen, als es laut an die Haustür klopfte.
    Ich stöhnte. Das musste Grace sein, und sosehr ich sie auch mochte, aber jetzt wollte ich nur noch alleine sein. Ich wollte nicht über Catherine reden oder den Versuch machen, von Callum zu sprechen, ohne schon wieder zu schluchzen. Fieberhaft suchte ich schon nach einer Ausrede, um für mich bleiben zu können, und war dann völlig überrascht, Lynda zu sehen, als ich die Haustür aufmachte.
    »Hi, Alex, das ist so lieb von dir. Das hilft mir wieder mal aus der Patsche! Aber bist du auch sicher, dass das in Ordnung geht?« Sie sprach schnell, während Beesley an mir vorbeischoss und versuchte, seiner Leine

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