Nur ein Blick von dir
Haaren. Der Kuss, so sanft er auch begonnen hatte, wurde immer intensiver. Marinas Hände tasteten sich zu Silkes Brüsten. Zärtlich begann sie sie zu streicheln. Heiße Wellen liefen durch Silkes Körper.
Als sich endlich ihre Zungenspitzen trafen, stöhnten beide gleichzeitig auf. Silke drängte sich näher an Marina, spürte Marinas Brustwarzen hart hervortreten. Es erregte sie noch mehr, daran zu denken, wie erregt Marina sein musste, sich vorzustellen, wie ihre Brustwarzen aussahen, ihre Brüste, wie sie sich anfühlten.
Nach einer endlosen Weile lösten sich ihre Lippen voneinander. Sie bekamen beide kaum noch Luft.
Silke keuchte schwer. »Mein Gott, was passiert denn hier?«
»Das ist nur die Fortsetzung des Telefonats.« Marinas Stimme vibrierte vor Erregung. »Hast du nicht mehr daran gedacht?«
»Doch.« Silke hauchte es nur. »Aber das geht alles viel zu schnell.« Als ob sie nach einer Antwort suchte, musterte sie forschend Marinas Gesicht. »Viel zu schnell«, flüsterte sie noch einmal und umschloss Marinas Mund erneut mit ihren Lippen. Ihre Hände wanderten über Marinas Seiten von unten nach oben, von hinten nach vorn.
Marina versuchte ein Stöhnen zu unterdrücken. »Wir haben Zeit«, wisperte sie in Silkes Ohr. »Die ganze Nacht. Es muss nicht schnell gehen.«
»Nicht?« Silke ließ ihre Hand mit einer ansatzlosen Bewegung zwischen Marinas Beine gleiten und drückte gegen den Stoff der Hose.
Marina zuckte heftig zusammen und konnte nun das Stöhnen nicht mehr unterdrücken. »Tu das nicht«, keuchte sie.
»Warum nicht?« Silke grinste. Es gefiel ihr, Marina in der Hand zu haben. Es schien, als ob sie sich kaum mehr wehren könnte, Silke ganz ausgeliefert war.
»Ich dachte, du wolltest es langsam angehen«, keuchte Marina. »So geht das nicht.«
Eine Hitzewelle durchströmte Silkes Körper. Zärtlich blies sie Marina ins Ohr und hauchte ihr einen Kuss auf die Ohrmuschel. Ihre Lippen streiften über Marinas Wange hin bis zu ihrem Mund. »Wir kennen uns kaum«, flüsterte sie. »Normalerweise geht das bei mir nicht so schnell.«
Marina richtete sich auf. »Hätte ich nicht kommen sollen?«
»Ich bin selbst schuld«, sagte Silke seufzend. »Diese Geschichte am Telefon . . . Dadurch hast du einen ganz falschen Eindruck von mir bekommen.«
»Hm.« Marina drehte sich um und setzte sich wieder auf die Couch, nahm einen Schluck aus dem Weinglas. »Ja, ich muss zugeben, der Eindruck war ziemlich –« Sie atmete tief durch. »Ich hätte vielleicht wirklich fragen sollen, ob du heute – ob mein Besuch dir recht ist«, fuhr sie etwas steif fort.
»Ich . . .« Silke verschränkte ihre Hände ineinander. »Ich habe ein Problem damit, so überrumpelt zu werden«, erklärte sie verlegen. »Das ist mir schon zu oft passiert.«
»Das hätte ich wissen sollen.« Marina lächelte schief. »Dann hätte ich auf jeden Fall vorher angerufen.«
»Es ist nicht so, dass ich«, Silke schluckte, »nicht will.«
»Aber nicht jetzt.« Marina stand auf und schlug sich leicht mit den Handflächen auf die Schenkel. Es klang endgültig. »Dann gehe ich wohl besser.«
»Ich . . . Es tut mir leid«, murmelte Silke. Zwischen ihren Beinen pochte es sehnsuchtsvoll. Es wäre so einfach gewesen. Sie hätte nur zu sagen brauchen: Bleib. Aber sie tat es nicht.
»Muss es nicht.« Marina ging mit großen Schritten zur Tür. Dort drehte sie sich noch einmal um. »Ich habe seit langer Zeit einmal wieder ein Wochenende frei. Ich werde die Nacht sicher nicht allein verbringen.«
Silke bewegte sich automatisch wie ein Roboter. Noch bevor sich die Tür hinter Marina geschlossen hatte, zerschellte die Vase mit den Blumen daran, und die einzelnen Stängel flogen in alle Richtungen.
»Verdammt!« fluchte Silke. »Verdammt, verdammt, verdammt!« Sie hätte sich ohrfeigen, sich in den Hintern treten und sich die Haare raufen können vor lauter Wut.
Sie ließ sich aufs Sofa fallen. »Du bist so eine dumme Kuh, Silke Sander! Wie konntest du nur darauf reinfallen?« Sie knurrte und griff sich ein Kissen, um darauf einzuschlagen. Aber das nützte auch nichts. Sie kam sich wie ein Trottel vor. Ein Doppeltrottel, ein dreifach bescheuerter Trottel, dem das Wort auf die Stirn tätowiert war.
Sie hatte doch tatsächlich gedacht, Marina läge etwas an ihr, dass sie deshalb gekommen war, dass ihre gesäuselten Liebkosungen und alles, was vorher schon gewesen war, Silke persönlich galten.
Aber das war offensichtlich ein Irrtum
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