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Nur ein Blick von dir

Nur ein Blick von dir

Titel: Nur ein Blick von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Wall
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hätte dich den ganzen Tag über angerufen, um zu erfahren, wie es dir geht, aber keine Verbindung bekommen.«
    »Marina? Besorgt?« Silke konnte es nicht glauben.
    »Sah jedenfalls so aus«, meinte Peter achselzuckend. »Aber ich kann mich natürlich auch irren. Ich kenne sie ja nicht.« Er musterte Silke neugierig. »Und du hast behauptet, sie wäre nicht deine Freundin.«
    Silke schüttelte langsam den Kopf. »Ist sie auch nicht.«
    »Was dann?«, fragte Peter.
    »Hast du nicht noch was für deine goldene Hochzeit zu tun?« Silke hob die Augenbrauen.
    »Silke-Spatz . . .« Peter beugte sich vertraulich zu ihr. »Wenn du etwas mit ihr hast, musst du dich doch nicht schämen. Ich gönne es dir ja.« In seinen Augenwinkeln bildeten sich lustige Fältchen. »Sehr sogar. Nach Gaby hast du das wirklich verdient.«
    »Ich habe nichts –!« Silke fuhr auf, aber als sie ihre Stimme hob, merkte sie, dass sie doch noch nicht wieder gesund war. Sie brach, und sofort tat ihr wieder der Hals weh. »Ich habe nichts mit ihr«, flüsterte sie heiser.
    »Auf jeden Fall liegt ihr viel an dir, so wie sie aussah, als sie vor der Tür stand«, bemerkte Peter.
    »Ihr liegt überhaupt nichts an mir«, zischte Silke. Das ging, ohne dass ihr Hals in Mitleidenschaft gezogen wurde. »Sie will nur –«
    »Was?«
    »Ach nichts.« Silke deutete auf den leeren Teller vor sich. »War wirklich lecker.«
    Peter hob das Tablett von ihrem Schoß. »Wo ist dein Handy?«
    »Wohnzimmer«, sagte Silke.
    Peter ging hinüber und kam gleich darauf mit Silkes Handy zurück. »Hier«, sagte er. »Ich habe es eingeschaltet. Gerade wenn du krank bist, sollte es nicht abgestellt sein. Man kann nie wissen.«
    »Jetzt kann ich ja wieder sprechen«, erwiderte Silke nickend.
    Kaum hatte Peter ihr das Handy gegeben, klingelte es auch schon. Peter grinste. »Wer das wohl ist?«
    Silke warf ihm nur einen scharfen Blick zu und nahm ab. »Ach, Yvonne«, sagte sie gleich darauf. »Ja, es geht mir besser.«
    Peter verzog enttäuscht die Mundwinkel und ging mit dem Tablett hinaus.
    Nachdem Silke ihr Telefonat mit Yvonne beendet hatte, legte sie auf und starrte nachdenklich vor sich hin. Was Peter immer wollte . . . Nichts war da zwischen Marina und ihr, absolut gar nichts. Wahrscheinlich war Marina nur wieder einmal in der Gegend gewesen, wie damals, als sie an Silkes Arbeitsplatz vorbeigekommen war. Sie hatte Silke in der Apotheke gesehen und dann – ja, dann hatte sie sich etwas davon versprochen. Dummerweise war Silke aber nicht in der Lage gewesen, auch nur in die Nähe der Erfüllung einer solchen Erwartung zu kommen.
    Und warum ist sie dann hier aufgetaucht?
    »Weiß ich doch nicht!« Silke biss sich auf die Lippe. Aber immerhin . . . Vielleicht sollte sie sich wenigstens bei Marina bedanken, dass sie sie nach Hause gebracht hatte. Das gehörte wohl zu einer guten Erziehung. Bitte und Danke hatte ihre Mutter ihr immer wieder eingebläut.
    Sie drückte auf die Taste für die Anrufliste und wählte Marinas Nummer aus. Nach einer Weile nahm Marina ab. Silke fragte sich, was sie so lange aufgehalten hatte.
    »Silke«, sagte Marina. Ihre Stimme klang weder erfreut noch erbost, einfach nur neutral.
    »Störe ich gerade?«, fragte Silke. »Ich wollte mich nur bedanken.«
    »Musst du nicht«, sagte Marina, genau wie das letzte Mal, als Silke sich für die Blumen bedankt hatte. »Das war doch selbstverständlich. Du kannst wieder sprechen?«
    »Ja.« Silke räusperte sich. »Es geht mir besser. Gerade hat Peter mir eine Suppe gebracht. Hat gewirkt wie ein Zaubertrank.«
    »Nett von ihm«, sagte Marina.
    »Er ist ein großartiger Koch, und jetzt will er einen Cateringservice aufmachen –« Silke merkte, dass sie einfach nur plapperte. Sie wollte keine Stille zwischen sich und Marina aufkommen lassen.
    »Ist bestimmt eine gute Idee, wenn man gut kochen kann«, bemerkte Marina.
    »Ach stimmt, du interessierst dich nicht sehr fürs Kochen«, erinnerte Silke sich.
    »Doch.« Marina lachte leicht. »Ich interessiere mich schon dafür. Wenn andere es für mich tun. Ich bin selbst nur nicht gerade der Küchentyp.«
    Nein, das war Marina wirklich nicht, dachte Silke. Sie sich in einer Küche vorzustellen fiel schwer. »Dann will ich dich nicht länger damit langweilen«, erwiderte sie. »Wie gesagt wollte ich mich nur bedanken.«
    »Bist du noch zu Hause?«, fragte Marina.
    »Ja.« Silke nickte unwillkürlich. »Ich muss dann mal zum Arzt, mich krankschreiben lassen.

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