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Nur ein Blick von dir

Nur ein Blick von dir

Titel: Nur ein Blick von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Wall
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Diese Woche gehe ich bestimmt nicht mehr zur Arbeit. Ich fühle mich ziemlich schwach.«
    »Ich kann dich fahren, wenn du das nicht selbst kannst«, bot Marina an.
    »Nicht nötig.« Silke schüttelte den Kopf. »Der Arzt ist im selben Haus wie die Apotheke. Das schaffe ich schon. Ich gehe zu Fuß.«
    »Aber nicht wieder umfallen.«
    Silke konnte nicht sagen, was für ein Tonfall es war, in dem Marina das sagte. Wollte sie sich über Silke lustig machen? »Ich werd mir Mühe geben«, antwortete sie etwas verstimmt. Ja klar, Marina machte sich bestimmt über sie lustig. Jetzt, wo Silke wieder halbwegs gesund war, brauchte sie sich keine Zurückhaltung mehr aufzuerlegen. »Dann noch mal danke«, fuhr sie fort. »Ich wünsch dir einen schönen Tag.«
    »Ich dir auch«, sagte Marina, und Silke legte auf.
    Nachdem Silke geduscht hatte, fühlte sie sich sehr erschöpft und verschob den Besuch beim Arzt noch etwas. Ich bin wirklich noch nicht wieder gesund, dachte sie. Selbst der Gang unter die Dusche ist zu anstrengend für mich.
    Endlich, eine Stunde später, konnte sie tun, was sie sich vorgenommen hatte. Da sie nicht angemeldet war, musste sie ziemlich lange warten, aber sie hatte ja Zeit. Auf diese Art erfuhr sie die neuesten Nachrichten aus der Welt des Motorradsports, denn ihr Arzt war ein begeisterter Biker, und so lagen etliche Zeitschriften, die sich mit diesem Thema beschäftigten, in seinem Wartezimmer herum.
    Als sie wieder zu Hause angekommen war, rief sie Yvonne an. »Kannst du die Krankschreibung bei mir abholen?«, fragte sie. »Der Chef ist doch immer so pingelig wegen dritter Tag und so.«
    »Klar, mach ich«, erklärte Yvonne sich sofort bereit. »Ich komme in der Mittagspause bei dir vorbei.«
    Da Yvonne gerade wieder von einem Kunden in Beschlag genommen wurde, verabschiedeten sie sich schnell.
    Silke fühlte, dass sie noch keine großen Sprünge machen konnte, und ging wieder ins Bett. Kaum hatte sie die Decke hochgezogen, schlief sie. Erst Yonnes Klingeln weckte sie.
    Nachdem Silke ihr aufgemacht hatte, entschuldigte sie sich für ihren Aufzug. »Tut mir leid, dass ich dich im Schlafanzug empfange. Aber am liebsten würde ich gleich wieder ins Bett gehen.«
    »Mach nur«, sagte Yvonne und folgte ihr ins Schlafzimmer. »Wo ist der Wisch vom Arzt?«
    »Hier.« Silke reichte Yvonne den Zettel. »Für die ganze Woche. Aber ich denke, nächste Woche bin ich wieder fit.« Sie legte sich hin.
    »Ging mir genauso«, sagte Yvonne. »Das geht wohl gerade um.« Sie setzte sich auf die Bettkante. Das Wasserbett schaukelte sofort. Yvonne lachte. »Kann man da überhaupt –?«
    »Nicht gut«, sagte Silke. Sie grinste etwas schief.
    »Und wo?« Yvonne schaute sich um.
    »Frag nicht«, sagte Silke.
    Yvonne hob neckisch die Augenbrauen. »Du bist ja eine Verwegene.«
    »Gar nicht«, sagte Silke. »Ich habe mir das Bett gekauft, weil es gut für meinen Rücken ist. Andere Anwendungsmöglichkeiten habe ich dabei nicht im Sinn gehabt.«
    »Ach übrigens . . .«, hakte Yvonne ein. »Ich habe Peter eben vor der Tür getroffen. Marina war hier?«
    Silke seufzte. »Peter, die Plaudertasche.«
    »Na ja, ein Geheimnis ist es ja wohl nicht.«
    »Sie . . . sie hat mich nur nach Hause gebracht, weil sie auch gerade in der Apotheke war, als ich zusammengebrochen bin«, erklärte Silke widerwillig. »Mein Kreislauf hat nicht mehr mitgemacht.«
    »Du armes Püppchen.« Yvonne strich mitleidig über Silkes Hand. »Aber das war nicht, als sie versucht hat, die Tür einzuschlagen.«
    »Peter hat dir ja wohl alles erzählt«, vermutete Silke mit missmutig verzogenen Mundwinkeln. »Er übertreibt mal wieder.«
    »Er sagte, sie hätte wild entschlossen ausgesehen.« Yvonne hob besorgt die Augenbrauen. »Hat Gaby das nicht auch mal versucht?«
    »Gaby war betrunken, und sie wollte –« Silke schüttelte den Kopf. »Marina war nicht betrunken. Ich hatte doch das Handy abgestellt –«
    »Das habe ich gemerkt«, fiel Yvonne ein. »Ich habe mehrmals versucht dich anzurufen.«
    »Marina anscheinend auch«, fuhr Silke fort. »Deshalb war sie hier. Weil sie mich nicht erreicht hat.«
    »Hm«, machte Yvonne. »Sie wollte also nur nach dir sehen?«
    »Scheint so«, sagte Silke. »Sie ist dann auch gleich wieder gegangen.«
    »Aber du denkst nicht darüber nach, sie wieder an dich ranzulassen, oder?«, fragte Yvonne.
    »Wie kommst du darauf?« Silke wandte leicht den Kopf ab.
    »Ich kenne dich doch.« Yvonne seufzte. »Du stehst auf

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